Kapitel 65

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"Fuck." Kam von Levi und mich durchflutete unendliche Erleichterung. Silas.

Silas, da stand er und war hier. Er war wirklich gekommen. So eine Erleichterung hatte ich noch nie in meinem Leben gespürt. Er war hier und würde mich retten.

Der restliche Anblick war bizarr. Dem anderen Mann war die Kehle aufgeschlitzt worden, daher war das Gurgeln gekommen. Die letzten Geräusche des jetzt toten Mannes. Der Anblick war widerlich und drehte einem den Magen um.

Ganz tot dürfte er nicht sein, denn ein Röcheln war zu hören und das machte das Ganze schlimmer. Noch mehr, wenn der vorhandene Herzschlag Blut durch den Schnitt fließen ließ. Der Anblick war nichts für schwache Nerven und die hatte ich eindeutig.

Den Würgereflex musste ich mit all meiner Kraft unterdrücken. Das war ein derart widerlicher Anblick. Damit kam ich nicht klar. Noch nie hatte ich jemanden sterben sehen. Das war mir bis jetzt erspart geblieben.

Schnell sah ich wieder zu Silas. Er trug seine eiskalte Maske und die Wut konnte man genauso erkennen. Unfassbare Wut traf es besser und man konnte es ihm kaum verübeln. Sein Blick lag auf Levi und dorthin wanderte meiner auch.

Der sah entsetzt und, oder überrascht aus. Scheinbar hatte er Silas unterschätzt, was mein gigantisches Glück war. Die Angst herrschte trotzdem in mir. Wer weiß, wie das wirklich ausging.

Silas war zwar hier, aber da gab es ein großes Problem. Ich war in Benzin getränkt, Levi stand am Anfang der Spur und hatte ein Feuerzeug in der Hand. Das hatte er scheinbar aus seiner Tasche geholt als ich meine Augen geschlossen hatte. Ideal war etwas anderes. Es fehlte nicht mehr viel und ich würde in Flammen aufgehen.

Silas stand am anderen Ende des Raumes mit seinem Messer und einer Waffe in der Hand. Ein Messer voller Blut, das sah ich mir lieber nicht genauer an. Eine Pistole war zu erwarten gewesen, wenn man eine Rettungsaktion startete. Vorausgesetzt man versuchte die eigene Frau aus den Fängen eines Soziopathen zu retten.

Experte war ich keiner, aber soweit ich wusste, sollte man eine Waffe in der Nähe von Benzin nie abfeuern. Das könnte den Brand starten, was Silas hoffentlich unter keinen Umständen wollte. Er wäre nicht hier, wenn er nach meinem Leben trachten würde. Sein Gesichtsausdruck sprach da Bände. Die Wut und der Hass direkt an seinen Bruder adressiert.

Levi hatte sich gefasst und lachte. Wieso lachte er? Egal, wie das ausging, das dürfte Levi nicht überleben. Alleine schon, weil Silas sicher nicht ohne seine Männer gekommen war. Überleben würde der Soziopath nicht. Levis Männer dürften so ziemlich alle ausgeschalten sein. Zumindest ging ich davon aus, dass Silas mit Anhang alle ausschalteten.

Levi räusperte sich und sagte mit einem Lächeln: "Du bist also doch gekommen und wolltest an der Party teilnehmen." Der Typ war derart krank. Den Anblick ertrug man nur für kurze Zeit. Deshalb sah ich hinüber zu Silas. Der antwortete eiskalt, das es einem die Gänsehaut aufstellte, wenn man der Feind war: "Pack dieses beschissene Feuerzeug weg. Eine einzige Bewegung und du bist tot."

Mein Glück, dass ich nicht sein Feind war. Seine Frau, die er offensichtlich retten wollte. Wollte dürfte das richtige Wort sein, wenn man Levi mit dem Feuerzeug in der Hand bedachte.

Levi lachte wieder und meinte: "Hier sitze ich am längeren Hebel. Ich habe das Feuerzeug und da sitzt deine in Benzin getränkte Frau. Ich habe dich in der Hand und nicht du mich, Bruder." Das Wort Bruder sagte er mit sehr viel Abscheu. Hass dürfte es am besten beschreiben.

Meinen Blick hielt ich auf Silas gerichtet, der Anblick war mir viel lieber. Dennoch lag zu Silas Füßen eine Leiche. Daran wollte ich kein bisschen denken und diese ansehen schon gar nicht.

My unwanted husband | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt