In Silas fuhr als erstes wieder Leben und er drehte sich zu mir um. Er sah mich von unten bis oben an. Damit versicherte er sich nochmal selbst, dass es mir gut ging.
Deshalb fragte ich: "Silas, du hast direkt vor mir gestanden. Was hätte mir passieren sollen?" Er meinte es zwar gut, aber den genervten Ton konnte ich in meiner Stimme nicht verbergen. Der Tag hatte meine Nerven überstrapaziert, dabei war er nicht mal zur Hälfte um.
In seinem Befehlston sagte er: "Ins Auto und wir fahren." Ihm war wohl klar, dass ich etwas erwidern wollte, denn er hob mich hoch und trug mich zum Wagen.
Alejandro hörte ich rufen: "Fahr du alleine mit Ivy. Die anderen bringe ich in Sicherheit." Silas antwortete: "Das war mein Plan." Wundervoll, war ich ganz alleine mit ihm. Ich wagte eine Frage: "Wieso..." Schon wurde ich von ihm unterbrochen. "Nein." Charmant, wie man ihn kannte.
Wir waren beim Auto angekommen und Silas stellte mich ab, öffnete mir die Tür. Kommentarlos stieg ich ein, so gut es eben mit dem Kleid ging. Es war eine kluge Idee von Silas, dass er mich auf die Rückbank verwiesen hatte. So hatte ich wesentlich mehr Platz.
Er ging ums Auto herum, riss die Fahrertür auf, obwohl der Fahrer drinnen saß. "Aussteigen." Der Mann zögerte neine Sekunde und stieg aus. Der war sicher dankbar, dass er nicht in einem Wagen mit Silas sein musste.
Kaum war Silas im Auto fuhr er auch schon los. Für meinen Geschmack zu schnell. Deshalb fragte ich: "Musst du so schnell fahren?" Ich bekam keine Antwort, was ich nicht auf mir sitzen ließ. "Kommunikation ist vor allem in einer Beziehung etwas Wichtiges. Also antworte mir verdammt nochmal." Über den Rückspiegel sah er mich genervt an, aber Antwort bekam ich keine.
Ich seufzte und sah aus dem Seitenfenster. Der Tag war viel zu verrückt.
Falls der Pfarrer in der Kapelle gewesen war, wollte ich gar nicht weiter darüber nachdenken. Falls er bereits draußen war, war die Frage, ob er vergiftet worden war. Was gut möglich war, wenn man Levi bedachte. Wo der wohl hin verschwunden war. Das warf eine weitere Frage auf und die stellte ich: "Wohin fahren wir überhaupt?"
Ich sah jetzt wieder nach vorne zu Silas und seine kalten blauen Augen waren längst auf mir gewesen. "Du hast zwei Optionen." Sein Blick fiel auf die Straße und ich war dankbar dafür. Erstens war sein Blick gerade viel zu bedrohlich und zweitens er war der Fahrer. Zulange sollte er den Blick nicht von der Straße lassen.
Ich hakte nach: "Die wären?" "Option eins, du bist still und darfst deshalb weiterhin auf der Rückbank sitzen. Option zwei, du nervst weiterhin mit deinen Fragen und landest im Kofferraum."
Was?!
Seinem Gesichtsausdruck nach meinte er das ernst. Ich hielt besser meine Klappe und sah aus dem Seitenfenster.
Eine schöne Umgebung, das war eine tolle Beschäftigung. Auf den Kofferraum war ich nicht unbedingt scharf und ich würde es Silas zutrauen.
Wir bogen oft ab während der Fahrt. Links, rechts und wer weiß, wie oft das Spiel ging. Zu schnell fuhr Silas natürlich die ganze Zeit. Ein hin und ein her. Was die Frage aufwarf, ob wir verfolgt wurden.
Um dem Kofferraum aus dem Weg zu gehen, blieb ich stets still. Man musste nicht alles wissen. Sofern wir überlebten, sollte ich dankbar sein.
Hoffentlich ging es den anderen gut. Aber da würde ich auf Alejandro vertrauen. Den Job machte er nicht erst seit gestern. Er dürfte wissen, was zu tun war, wenn plötzlich der Psycho Bruder auftauchte.
Silas durchbrach die Stille und es war natürlich ein Befehl. "Zieh dir dein Kleid aus."
Mein Kleid? War ihm jetzt die letzte funktionsfähige Hirnzelle abgestorben?
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My unwanted husband | ✔️
ChickLitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...