Der nächste Morgen war gekommen und diese Nacht hatte ich kein Auge zugetan. Ewig hatten wir an den Vorbereitungen für die Hochzeit gehangen. Lena und ihre verdammten Listen. Wer weiß für was die gut sein sollten. So viel hätten wir auf der heutigen Hochzeit nicht vor. Die anwesenden Personen konnte man an einer Hand abzählen.
Dank ihrem Wahnsinn, was den Aberglauben betraf, durfte ich nicht bei Silas schlafen. Das sollte anscheinend Unglück bringen. Mir persönlich war das recht, denn es bedeutete keinen unnötigen Stress.
Heute war es soweit und ich würde Silas heiraten. Hoffentlich brachte das Frieden, der lange anhielt. Ansonsten wäre das alles umsonst gewesen. Aber wie Vittoria sagte, der Mann holte sich was er wollte. Und mich hatte Silas sich in den Kopf gesetzt. Am Ende wäre ich so oder so hier gelandet, was geisteskrank war. Immerhin hatte er mich nicht persönlich gekannt. Nur von seinem Stalking und mich deshalb zu kaufen, war etwas irre. Ich musste mich damit abfinden, von Silas konnte man sich kein normales Verhalten erwarten.
Lena war gerade damit beschäftigt mich zu schminken. Das war gut, denn sie war derart konzentriert, dass sie ausnahmsweise still war. Ich konnte nichts sagen, da ich geschminkt wurde.
Wofür ich dankbar war, da ich unfassbar nervös war. Mir schmerzte deshalb der Magen.Vittoria beehrte uns noch nicht, die hatte ein paar Dinge zu erledigen. Sie holte den Brautstrauß ab und sogar eine kleine Torte hatten sie bestellt. Wir waren zwar nur ein paar Leute, aber dennoch wollten sie es richtig machen.
Ich bekam ein dezentes Make-up. Meiner Meinung nach passte das am Besten. Das Brautkleid war auffallend genug oder der Schmuck. Ein dezentes Make-up rundete das Ganze in Perfektion ab.
Lena hatte dieselbe Meinung und ihrem Gesichtsausdruck nach, gab sie ihr bestes. Sie gab sich große Mühe.
Wir kannten uns zwar nicht ewig, aber ihre Anwesenheit beruhigte mich. Wenigstens würde sie heute stets an meiner Seite sein.
Sie selbst hatte sich bereits geschminkt und hatte sich ihr Kleid angezogen. Es stand ihr sehr gut. Es war ein knielanges Kleid in rosa mit kurzen Ärmeln. Oben war es eng und ab der Taille war es ausgestellt.
Die Wahl meiner Trauzeugin war auf sie gefallen. Wen sollte ich auch sonst nehmen? Sonderbare Auswahl gab es keine und wir hatten uns gut angefreundet. Lena war die richtige Wahl für mich. Wie man sie kannte, war sie deshalb sehr aufgeregt.
Als sie fertig war, grinste sie breit und sagte: "Perfekt." Ich sah in den Spiegel vor mir, um mir selbst ein Urteil zu bilden. Lena hatte genauso einen Schminktisch mit Stuhl in ihrem Zimmer. Weshalb wir hier unser Lager aufgeschlagen hatten für die Vorbereitungen.
Ich setzte ein Lächeln auf, wie es von mir erwartet wurde und sagte: "Wunderschön." Meinen Geschmack hatte sie damit auf jeden Fall getroffen. Lenas Grinsen wurde noch breiter bei meiner Antwort.
"Sehr gut. Mir ist zwar jetzt schon klar, dass ein Nein kommen wird, aber darf ich dir ein Diadem aufsetzen?" Genervt sah ich sie an, was sie zum Lachen brachte.
"Gut, dann eben nicht. Die Frage war es mir dennoch wert." Ich fühlte die Frage und sagte: "Nein, nicht mal ein kleines Diadem." "Aber..." Ich unterbrach sie gleich: "Nein, Lena."
Sie seufzte und nickte. "Schade." "Bei deiner Hochzeit kannst du dir gerne einen Kronleuchter auf den Kopf setzen. Aber heute geht es um meine Hochzeit." Im ersten Moment sah sie mich irritiert an und fragte: "Einen Kronleuchter?" Ich nickte und Lena fing zu lachen an.
In dem Moment kam Vittoria ins Zimmer und strahlte, mindestens genauso, wie Lena. "Es ist alles erledigt. Wie sieht es bei euch aus?" Lena antwortete begeistert: "Wir liegen gut in der Zeit. Jetzt bist du gefragt, um Ivy die Haare hochzustecken."
Vittoria klatschte in die Hände und kam zu mir. "Legen wir los." Ich schenkte ihr ein Lächeln und erst jetzt sah sie mich genauer an. "Hübsch siehst du aus, Ivy. Du wirst eine wunderschöne Braut." "Danke."
Sie verschwendete keine weitere Zeit und machte sich an meinen Haaren zu schaffen. Dank dem gestrigen Probelauf, war Vittoria klar was zu tun war.
Meine Nervosität stieg mit jeder Minute und mein Herz hämmerte nur so. Hoffentlich überlebte ich das.
Die Frisur dauerte nicht lange und sie war fertig. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Als Letztes holte Lena mein Kleid und das gab mir den Rest. Erst dieser Anblick ließ es richtig bei mir ankommen. Ich würde heiraten. Ich würde ernsthaft heiraten. Ohne meine Familie, die wären nicht dabei.
Mein Vater würde mich nicht zum Altar bringen. Meine Mum half mir nicht bei den Vorbereitungen. Und eigentlich hatte ich meinen Bruder als Trauzeugen eingeplant.
Ja, so konnten sich die Dinge ändern.
"Ich kann das nicht." Die Worte brachte ich gerade noch über die Lippen und stürmte ins Badezimmer.
Hinter mir versperrte ich die Tür und versuchte die Tränen zurückzuhalten.
Das war zu viel. Von mir wurde zu viel verlangt. Mein eigener Vater tat mir das an. Mein gesamtes Leben hatte eine 180 Grad Wendung genommen. Es lief alles nicht mehr nach meinem Plan. Meine Träume waren zerstört worden. Nichts lag in meiner Hand.
Im Grunde sollte ich ein Monster heiraten. Ein Monster das mein restliches Leben bestimmen würde.
Ging man Silas Historie durch, war er ein Monster. Der Mann hatte sicher mehr Menschen umgebracht als sonst was. Und wer weiß, was in seiner Akte sonst stand. Wie viel Leid er der Welt eingebracht hatte.
Mir gegenüber war er nicht immer der Freundlichste gewesen. Dennoch hatte er mich immer wieder in seinen Bann gezogen. Dennoch fiel ich ständig auf ihn herein.
Und dennoch konnte ich meine Gefühle für ihn nicht ändern.
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My unwanted husband | ✔️
ChickLitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...