"Was für Probleme?" Meine Stimme kam nur ganz leise heraus. Zu mehr war ich unfähig. Was sah er mich auch derart bedrohlich an? Damit trieb er mich fast in den Herzinfarkt.
Natürlich bekam ich keine Antwort und Silas sah mich nur an. Was war los mit ihm? Was war passiert? Oder lag es an mir?
Ich räusperte mich und fragte leise: "Was ist los, Silas?" Mein eigener Mann und ich hatte Angst vor ihm. Aber konnte man mir das Verübeln? Eher nein.
Er packte mich an der Hüfte und zog mich an sich. Das machte die ganze Situation nur noch schlimmer für mich. Wer weiß, was jetzt kam.
Ich sah ihm unverwandt in die Augen, so kalt er aussah, es war mir nicht unangenehm. Aber Angst hatte ich trotzdem.
"Silas, ich mache mir Sorgen." Meine Stimme war nicht lauter als vorhin und war eher ein Hauchen.
"Sorgen." Er sagte es verächtlich. Glaubte er mir das nicht? Da würde ich ihm vom Gegenteil überzeugen. "Das ist eine Tatsache, ich mache mir Sorgen, wenn du so bist. Mir ist klar, dass was nicht in Ordnung ist und ich würde gerne wissen was."
"Du hast Angst, das sehe ich." Hätte ich mir denken können, dass ihm das auffiel. Was fiel ihm auch nicht auf? Ich antwortete in einem ruhigen Ton: "Dir dürfte klar sein, was für einen Effekt du auf andere haben kannst."
Silas legte beide Arme um mich und meinte: "Trotzdem bist du in meinen Armen." Nein, was er nicht sagte. Aber eigentlich konnte er sich denken, dass ich bewegungsunfähig war. Dieser Anblick rief das automatisch in einem hervor. Das sprach ich nicht aus, stattdessen sagte ich: "Du bist immer noch mein Mann." Das änderte trotzdem nichts daran, dass ich aktuell Fluchtgedanken hatte.
Er beugte sich zu mir und mein Herz setzte einen Schlag aus. Bevor ich es überhaupt richtig realisierte, waren seine Lippen auf meinen.
Silas küsste mich ernsthaft, trotz seiner aktuellen Haltung. Zuerst reagierte ich nicht richtig darauf, da ich es nie erwartet hatte.
Schließlich erwiderte ich den Kuss doch noch. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und legte meine Arme um seinen Hals.
An sich war das einer unserer fragwürdigen Momente. Zuerst eine seltsame Unterhaltung, seine eiskalte Maske nicht zu vergessen und anschließend küssten wir uns. Und ich spielte mit, ohne großen Widerstand zu leisten.
Der Mann benebelte all meine Sinne, anders war mein Verhalten in seiner Gegenwart kaum zu erklären.
Es war sogar ich, die den Kuss vertiefte. Alleine deshalb, da ich nicht anders konnte. Ich hatte ihn viel zu sehr vermisst.
Silas war es, der den Kuss löste. Er hob langsam seine Hand, streichelte mir über die Wange und sagte leise: "Meine unschuldige Blume." Das war hoffentlich ein gutes Zeichen, zumindest klang seine Stimme wesentlich sanfter.
Eigentlich sollte ich mir einen Kosenamen für ihn überlegen. Nur fraglich, wie das in seinem Fall heißen sollte.
Meine schuldige Blume? Mein süßer Mafiaboss? Mein geliebter Tulpenmassenmörder?
Sobald er seine sanfte Seite zum Leben erweckte, könnte ich das wagen. Nur aktuell wäre es unpassend.
Ich würde ihn ja fragen, was genau die aktuellen Probleme waren, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bekam ich sowieso keine Antwort und er wäre nur schlecht gelaunt.
Ich gab ihm einen schnellen Kuss, denn vielleicht machte es das besser. Den Versuch war es wert. Ich gab ihm noch einen, aber Silas machte einen richtigen Kuss daraus.
Das dürfte die Vermutung aufwerfen, dass ich persönlich nicht das Problem war. Außer er legte dieselbe Selbstbeherrschung an den Tag, wie ich bei ihm.
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My unwanted husband | ✔️
ChickLitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...