Die nächsten Tage versteckte ich mich in meinem Badezimmer. Das lag daran, dass ich dieses verschließen konnte. Für mein Zimmer selbst hatte ich keinen Schlüssel. So hatte ich es mir im Badezimmer eingerichtet. Den Hungerstreik hatte ich gestartet, da ich niemanden sehen wollte. Schon gar nicht das Monster höchstpersönlich.
Mittlerweile war meine Trauer in Wut umgewandelt. Es war möglich, dass das daran lag, dass ich unfähig war zu weinen. Scheinbar hatte ich jede Träne verbraucht. Mein Herz schmerzte trotzdem und das sehr.
Luke sollte tot sein? Wie?
Ich konnte es mir kaum vorstellen. Und der Gedanke tat viel zu weh. Mein Bruder, nein, er konnte einfach nicht tot sein. In mir schlummerte die Hoffnung, dass es ein kranker Scherz von Silas war.
Aber warum?
Doch, es wäre möglich. Der Mann war ein kompletter Psychopath.
Ein paar Mal hatte es an meiner Tür geklopft, aber ich hatte es stets ignoriert. Vermutlich war es Lena, ansonsten konnte es niemand sein. Mit Silas rechnete ich sicherlich nicht.
Der Hunger plagte mich trotzdem. Die ersten Tage hatte ich ihn nicht richtig wahr genommen. Aber mittlerweile spürte ich ihn.
Luke wäre sicher enttäuscht, wenn er wüsste, wie sehr ich mich quälte. Nur konnte ich nicht anders.
Aktuell wusste ich nicht mal, wie ich das lösen sollte. Es wäre seltsam, wenn ich plötzlich aus dem Zimmer kam. Zuerst sah man mich tagelang nie und dann wagte ich es wieder hinaus. Keine Ahnung, aber aktuell fühlte sich alles falsch an.
Da war eine Leere in mir und ich fragte mich, wie es meiner Mum ging. Zuerst verlor sie mich, denn wir würden uns nie wieder sehen und jetzt Luke.
Moment.
Der Friedensvertrag war hinfällig. Immerhin war der mehr als nur verletzt worden. Silas hatte meinen Bruder umgebracht.
Flucht. Die Flucht war jetzt eine Option für mich geworden. Der Vertrag war nicht eingehalten worden und ich könnte zu meiner Mum. Ihr beistehen und sie mir bestehen in dieser schweren Zeit. Damit hatte ich ein Ziel vor Augen.
Aber, wie ging ich das an? Wie zur Hölle sollte ich hier rauskommen? Das war ein Sicherheitsbunker.
Man sagte doch, wo ein Wille, da ein Weg. Mein neues Motto und ich brauchte einen Plan.
Das Zimmer zu verlassen und Beobachtungen starten wäre eine gute Idee. Eigentlich war Silas dumm Luke zu töten. Es war eigentlich logisch, dass ich Fluchtversuche starten würde. Wobei, ihm war klar, dass eine Flucht ein Ding der Unmöglichkeit war. Dennoch wollte ich es versuchen und würde an der Stelle nie aufgeben.
Nach Rache schwebte mir der Sinn. Aber wie sollte ich einen Mafiaboss töten? Außerdem war ich nicht fürs Morden gemacht. So ein Monster er sein mag, aber es widerstrebte mir. Ich war kein Unwesen, wie es Silas war.
Ich stand vom Boden auf, schloss die Badezimmertür auf und ging in mein Zimmer. Von meinem Bett schoss Lena auf und ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, denn ich hatte mit niemanden gerechnet. Entsetzt sah ich zu ihr und fasste mir ans Herz.
Entschuldigend sah sie mich an und sagte: "Tut mir leid, Ivy. Wie geht es dir? Was ist los? Warum hast du dich eingeschlossen? Du warst da tagelang drinnen." So viele Fragen und es überforderte mich maßlos. Silas hatte ihr scheinbar nie gesagt, was er getan hatte. Die Show würde er wohl immer vor ihr abziehen.
Klar, ich könnte es ihr sagen und ihn in ein schlechtes Bild rücken. Jedoch war es fraglich, ob sie mir das glaubte. Plus Silas würde mir dafür eine Strafe geben. Was meine Pläne erschweren dürfte. Für den Moment sollte ich mitspielen.
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My unwanted husband | ✔️
Chick-LitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...