Kapitel 19

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Die nächsten zwei Wochen war ich damit beschäftigt die Tagesabläufe zu studieren. Wie die Wachen ihre Schichtwechsel hatten. Wo genau wie viele postiert waren. Welche Arbeitszeiten Maria hatte und der ganze Kram.

Ich war ausgesprochen schlecht im Planen. Weshalb mir aktuell noch nicht klar war, was ich mit den Infos anfangen sollte.

Silas war zwei Tage zu Hause gewesen, bis er geschäftlich unterwegs war. Zumindest waren das Lenas Worte dafür. Mit ihr verbrachte ich die meiste Zeit und wir verstanden uns immer besser.

Und sie war auch praktisch. So bekam ich ein paar Infos. Aber übertreiben konnte ich meine Fragerei nicht. Alles andere wäre viel zu auffällig.

Dank meinen verbissenen Racheplänen, konnte ich die Trauer wegen Luke verdrängen. Man meinte zwar, dass Rache einen nicht glücklich machen würde. Aber ich hatte eine andere Meinung.

Ich saß gerade mit Lena am Balkon im ersten Stock. Von hier aus hatte man den perfekten Überblick in den Garten hinunter. Das war ein friedlicher und schöner Anblick. Das Gegenteil zu meinem jetzigen Leben.

Lena redete ohne Punkt und Komma. Teilweise musste man sich Mühe geben den Faden nicht zu verlieren. Gut, ich war die klassische Tagträumerin. Dadurch hatte ich meine Konzentrationsschwierigkeiten.

Hinter uns hörte man die Balkontür. Sofort bekam ich Herzrasen. Das könnte Silas sein und mein Blick schnellte in die Richtung. Allerdings war es eine mir fremde Frau.

Sie hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Braune Haare, blaue Augen, die mir bekannt vorkamen. Das musste praktisch die Mum von Silas und Lena sein. Die Frau hatte dieselben blauen Augen, wie Silas. Dennoch sie hatte etwas Herzliches an sich. Das konnte man von Silas keine Sekunde behaupten.

Lena stand von ihrem Stuhl auf und grinste genauso breit, wie die Frau. "Mum!" Ja, ich hatte richtig gelegen. Lena ging auf sie zu und die zwei umarmten sich fest. "Hallo Lena. Wie geht's dir?" "Gut, gut. Ich wusste gar nicht das du kommst." Sie lösten sich voneinander und ihre Mum lächelte sie breit an. "Ich wollte euch überraschen."

Sie sah zu mir und das Lächeln war immer noch dort. "Und du musst Ivy sein. Schön, dass wir uns endlich kennen lernen." Sie kam auf mich zu und streckte mir ihre Hand hin. "Ich bin Eleanor." Ich erwiderte ihr Lächeln und nahm ihre Hand an. "Schön dich kennen zu lernen und ja, ich bin Ivy."

Sie musterte mich und meinte: "So eine hübsche, junge Frau. Kein Wunder, dass mein Sohn dich auserwählt hat als seine Frau." Mehr, wie ein Nicken fiel mir dazu nicht ein.

Was auch?

Lena sagte begeistert: "Du wirst sie lieben Mum. Ivy ist ein unglaublich toller Mensch." Ok, das war mal eine Aussage, allerdings war es ein sehr nettes Kompliment, welches mich freute.

Eleanor sagte in einem beinahe zu freundlichen Ton: "Gehen wir doch im Garten spazieren. Ich würde dich gerne besser kennen lernen, Ivy." Das war ganz eine blöde, deshalb antwortete ich: "Echt gerne, aber nicht im Garten. Silas wäre nicht erfreut darüber und ich möchte ihn nicht verärgern." Sie tat es mit einer Handbewegung ab. "Keine Sorge, in meiner Begleitung ist es ok."

Lena sah skeptisch aus und mischte sich ein: "Mum, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist." Ja, hier hatte eindeutig Silas das Sagen. Nicht mal seine Mum stand ober ihm in der Hierarchie. Interessant.

Ernst sah Eleanor zu ihrer Tochter und sagte: "Ich lasse mir nicht von meinem Sohn vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe. Ivy ist meine Schwiegertochter und ich gehe jetzt mit ihr spazieren." Sie hob unschuldig ihre Hände und antwortete: "Ok, Mum. Ich lass euch mal."

Schon verließ Lena den Balkon, wobei ich ihr zu sah. Keine Ahnung, was ich von der aktuellen Situation halten sollte.

Eleanor bot mir ihren Arm an und ich hakte mich bei ihr unter. Hoffentlich ging das gut. Der Überraschungsbesuch kam sicher da her, da Silas mich letztes Mal versteckt hatte. Da konnte ich Eleanor verstehen. Als Mum wollte man die zukünftige Frau des Sohnes kennen lernen.

My unwanted husband | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt