Kapitel 94

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Während ich von Lena geschminkt wurde, konnte ich sowieso kein Wort sagen. Mit nervigen Fragen war da nichts mehr. Zu meiner Überraschung sagte Lena auch nichts, dabei redete die Frau für ihr Leben gerne. Sie sah sehr konzentriert aus, aber unterdrückte die ganze Zeit ein Grinsen. Es war offensichtlich, dass etwas im Busch war. 

Vittoria fuchtelte an meinen Haaren rum. Mittlerweile hatte sie den Lockenstab ausgepackt. Ich ließ es alles über mich ergehen und würde in der Qual meiner Neugier baden. Bald würde ich das Alles beantwortet haben. 

Die Ruhe war ein bisschen seltsam, vielleicht lag das auch an mir. Da die Neugier mich derart folterte.

Vittoria wurde mit meinen Haaren fertig und meinte: "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Lena, was sagst du?" "Sehr gut. Danke, Nonna." 

Schon schminkte sie mich weiter. Ich würde die Frisur nur zu gerne sehen, aber das musste warten. 

Die Tür ging auf und ich hörte Bella sagen: "Es ist alles erledigt. Wie sieht es bei euch aus?" Lena antwortete begeistert: "Fast fertig. Es fehlt nur noch der Lippenstift." Den riss ich ihr aus der Hand und sagte: "Danke, das kann ich selbst machen." 

Ich drehte mich zum Spiegel und war positiv überrascht. Ich war perfekt geschminkt, da hatte Lena ein wahres Talent. Mühe hatte sie sich auf jeden Fall gegeben.

Ich drehte meinen Kopf von links nach rechts. Die Frisur war genauso schön. Sie war weder zu streng und noch zu locker. Die vorderen Strähnen waren gelockt und hinten leicht hochgesteckt. Meinen Geschmack hatte Vittoria damit getroffen.

Die Ideen ratterten nur so in meinem Kopf. Ein elegantes Abendessen mit Silas? Aber warum hatte er das nicht einfach gesagt? Dafür könnte ich mich alleine vorbereiten, ohne das die ganzen Mädels um mich rum hüpften. Aber eine andere Idee kam mir nicht. Das würde zumindest logisch klingen. 

Bevor Lena Beschwerde einlegte, trug ich den Lippenstift auf. Danach sah ich mich nochmal im Spiegel an und lächelte. "Es gefällt mir eindeutig. Danke." Lena grinste und antwortete: "Du siehst umwerfend aus." 

Bella hörte ich das Grinsen genauso an als sie sagte: "Umwerfend trifft es sehr gut." Vittoria drehte mich zu sich und nahm meine Hände. "Eine atemberaubende junge Frau."

Was war los mit den Leuten? Wurden wir jetzt alle sentimental?

Ich drückte einmal leicht Vittorias Hände und ließ sie anschließend los. "Danke." 

Ich wandte mich an Lena und fragte: "Was ist jetzt los? Quält mich nicht weiter." Sie deutete an mich zu erschlagen und sagte: "Es ist eine verdammte Überraschung." Ich verdrehte die Augen und seufzte.

Ich sah zu Bella hinüber und fragte: "Von dir kriege ich auch keine Antwort?" Sie lachte und schüttelte den Kopf. Lena sagte: "Ivy, nein, einen Moment." Sie ging vor mir auf die Knie und sagte: "Ivy, ich flehe dich an. Ich flehe dich ernstzunehmend an." Bella und Vittoria fingen zu lachen an. 

Mir erschloss sich nicht ganz was das sollte und das Lachen konnte ich nicht unterdrücken. Lena fuhr fort: "Bitte, darf ich dir ein Diadem aufsetzen?" Mein Hirn blieb kurz stehen und ich sah sie im ersten Moment nur an. Das Lachen war vorbei bei mir.

Diadem? Was wollte sie jetzt mit einem Diadem? Übertrieben sie jetzt alle maßlos?

Verwirrt fragte ich: "Was? Warum?" Sie nahm beide meiner Hände und kniete noch immer vor mir. "Ich flehe dich an, bitte nimm mir das nicht." Alleine schon, wie sie mich ansah. Ich seufzte, aber nickte. 

Mit einem Kieksen stand sie auf und grinste über beide Ohren. "Du musstest ja sagen, immerhin bist du die Königin des Mafiabosses." Die Frau hatte vielleicht Nerven. Königin des Mafiabosses? Das war etwas dick aufgetragen, aber ja, das war eben Lena.

My unwanted husband | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt