Silas und ich waren auf unser Zimmer gegangen. Erst dort ließ er meine Hand los, aber verschwand sofort ins Badezimmer.
Gut, auch in Ordnung.
Ich hatte sowieso genug Stoff zum Nachdenken bekommen.
Levi hatte also Eleanor umgebracht. Nur wie? Oder warum?
Ich könnte das Silas fragen, aber Antwort bekäme ich sicherlich keine. Es wäre reine Zeitverschwendung.
Auch überrascht hatte es mich, dass er Lena alles gesagt hatte. Dann noch so, das war eine unsanfte Art und Weise gewesen. Da hatte sie viel zu verdauen. Ihr Halbbruder und ihre Mum waren tot. Keine Ahnung, wie sie darauf reagierte, dass ihr Mum tot war.
Eigentlich sollte ich ihr als Freundin in dieser Zeit beistehen. Nur würde Silas austicken, wenn ich jetzt ging. Er hatte mich sogar extra mitgenommen. Ja, er dürfte auf 180 sein, wenn ich das Zimmer verließ.
Morgen in der Früh würde ich Lena sofort aufsuchen und mich vergewissern, wie es ihr ging. Heute war es praktisch unmöglich. Hoffentlich ging es ihr nicht zu schlecht. Vermutlich war sie bereits davon ausgegangen. Mit dem Gedanken hatte ich nämlich genauso gespielt.
Ich ging in den Kleiderschrank und zog mir ein Shirt von Silas an. Sein Geruch beruhigte mich noch immer und ich liebte es seine Sachen zu tragen. Zum Schlafen war es sowieso der perfekte Anlass. Das ließ ich mir nicht nehmen. Beschwerde hatte ich noch keine bekommen, also dürfte es für ihn in Ordnung sein.
Das war ein Abend gewesen. Vergessen würde den niemand so schnell. Der Tag hatte schlecht gestartet, die Mitte war schön gewesen mit den Mädels in der Bibliothek. Aber danach musste nochmal ein derartiger Hammer kommen.
Als ich mich umgezogen hatte, ging ich ins Zimmer zurück und legte mich ins Bett. Einschlafen könnte ich sofort nie, aber so tun könnte ich sehr wohl. Ich war nicht darauf aus mit Silas ein weiteres Gespräch zu führen. Es hatte für einen Tag gereicht.
Ich legte mich ganz an den Rand des Bettes, schön eingekuschelt in meine Decke. So viel Abstand zwischen Silas und mich bringen, wie nur möglich. Dabei war nicht gesagt, ob er überhaupt schlafen ging. Vielleicht ging er nochmal aus dem Haus. Noch war er im Bad, aber zur Sicherheit stellte ich mich schlafend.
Ich schloss meine Augen und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Heute war so viel passiert, meine Gedanken rasten ohne Ende.
Kurz darauf hörte ich die Badezimmertür und wagte keine Regung mehr. Ich versuchte ruhig zu atmen und spielte die Schlafende.
Ich hörte ihn in Richtung Kleiderschrank gehen. Vermutlich zog er sich um oder überhaupt erst was an.
Danach kam zu mir ins Bett. Zu meiner Überraschung oder eher meinem Entsetzen kam er auf meine Bettseite. Hob sogar meine Decke hoch und kuschelte sich an mich. Silas legte einen Arm um mich und drückte leicht zu.
Wieso tat er das? Wieso? Einfach nur wieso? Vielleicht, nur vielleicht tat er das sogar immer, wenn er Heim kam und ich schlief.
Das war ein schöner Gedanke, aber es musste nicht stimmen. Wie Silas vorhin gesagt hatte, die Hoffnung wird gerne im Keim erstickt.
Leise sagte er: "Du bringst mich noch um." Das war ein interessanter Satz von ihm. Zu meiner eigenen Sicherheit stellte ich mich weiterhin schlafend und gab keinen Mucks von mir. Am Ende könnte es nur wieder eskalieren.
So verzweifelt ich heute Morgen nach einem Gespräch gesucht hatte, jetzt tat ich es nicht mehr.
"So schnell bist du nicht eingeschlafen, Ivy. Das ist mir glasklar."
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My unwanted husband | ✔️
Chick-LitWas macht man, wenn man als Mafiaboss große Probleme mit seinem Erzfeind hat? Ja genau, verkaufe deine eigene Tochter. Wildfremder Mann, der ein Mafiaboss war und nicht unbedingt den freundlichsten Ruf hatte. Das war dann wohl mein zukünftiger Mann...