Nach der Schule begleitete Taylor mich nach Hause. Wir redeten viel über belanglose Dinge. Den Tagesablauf der Schule, anstehende Hausarbeiten und Aktivitäten der Klasse außerhalb des Unterrichts.
,,Soll ich mit rein kommen?" fragte er vorsichtig und linste zur Tür von Sebastians Haus. Ich fragte mich immer noch wieso ich nicht einfach nach Hause ging... Aber irgendwie war das Ganze hier für mich okay... Immerhin war ich nicht mehr alleine mit dem allem. Und Zuhause würde mir wahrscheinlich eh die Decke auf den Kopf fallen.
,,Nein. Ist glaube ich besser so. Holst du mich morgen ab?" lächelte ich vorsichtig. ,,Klar." Eine kleine Windbrise fegte über die Straße, wobei Taylors blonde Haare durchwuschelt wurden. ,,Danke!" ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn fest an mich. Es tat gut wenigstens einen verbündeten zu haben. Und wenn wir morgen zusammen in der Schule auftauchte, ließen diese Bitches mich auch hoffentlich in Ruhe.
,,Ist gut. Geh rein." Lachte er leicht und stieß mich leicht von sich. Ich ließ ihn los. ,,Bis Morgen." langsam drehte ich mich um und rannte zur braunen Eichenholztür. Das letzte was ich von Taylor hörte war, wie er weiter lief. Sebastian öffnete schon die Tür, ohne dass ich klopfen musste. Das schwarze in seinen Augen strahlte auf, als er mich sah. ,,Wie war die Schule?" ,,Bis auf das mich zwei drei Jungs nett fanden, scheiße." ,,Gut dann kannst du ja gleich morgen wieder hin." grinste er. ,,Dann kannst du ja mit den Lehrern reden. Vorher gehe ich nicht in den Unterricht." ,,Doch! Keine widerrede! Du übertreibst doch eh!" ,,Du hast doch keine Ahnung! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie das ist von der halben Schule gehasst zu werden, obwohl du gar nichts getan hast? Herum geschubst zu werden? Die einzige zu sein die als Emo abgestempelt wird?! Nein ich glaube nicht!" schrie ich ihn an. Ich zitterte am ganzen Körper vor Wut. Sebastian wurde leicht rot, was seine schwarzen Augen noch mehr betonte. ,,Nein! Vergiss es! Lass mich in Ruhe." schnell wirbelte ich herum und rannte die Marmortreppe hoch in mein Zimmer. Einen einzigen Verbündeten an der Schule zu haben nervte unheimlich. Keiner kannte mich dort.. Es war mein erster Tag. Und trotzdem gingen sie alle auf mich los und verurteilten mich, ohne dass sie mich auch nur ein wenig kannten. Und das Taylor auch noch aus dieser neuen Welt kam machte das Ganze nicht besser. Versteht mich nicht falsch. Es freute mich einen gleichgesinnten zu kennen... Aber ein wenig Normalität wäre schon schön. Es kann doch nicht plötzlich jeder zu dieser Welt gehören, die ich gerade erst kennengelernt hatte und die mein ganzes Leben lang anscheinend vor mir Geheimgehalten wurde.Ich schmiss mich auf das Bett und schluchzte, bis ich schließlich hemmungslos weinte. Wieso muss mir sowas immer passieren? Warum war ich immer diejenige? Es klopfte leise an der Tür, doch ich ignorierte es. Sebastian sollte mich bloß in Ruhe lassen! Die Tür öffnete sich knarrend und ich hörte wie er eintrat. ,,Sarah?! Was ist denn los?" Ich ignorierte ihn immer noch. Langsam kam er auf mich zu, ohne dass man seine Schritte hörte. Sebastian setze sich zu mir und legte die Hände um mich. ,,Was ist los?" ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und schluchzte.
,,Das...weißt..du." Langsam zog er mich von seiner Schulter weg und schaute mir tief in die Augen. Er hob seine Hände und legte sie auf mein Gesicht. Vorsichtig wischte er mit seinen Daumen meine Tränen weg. Danach wuschelte er mir durch die Haare. ,,Nicht weinen." er fuhr über die Brandwunde. Ich schrie auf. Sofort stoppte Sebastian und musterte mich besorgt. Vorsichtig strich er meine Haare beiseite und starrte auf die rote Einkerbung. Er suchte meine Arme ab, fand dabei meine selbst zugefügte Schnittwunde, über die er nicht gerade erfreut war und sah sich schließlich meine aufgeschürften Knie an. ,,Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe." Jetzt wo ich wieder an die Wunden dachte, brannten sie. Und so wie ich es richtig spürte hatte sogar eines meiner Knie wieder angefangen zu bluten. Ich schaute auf mein rechtes Knie. Rotgoldenes Blut floss mein Bein herunter. Gold? Was? Verwirrt schaute ich zu Sebastian. ,,Engelsblut." sagte er nur und zückte ein Zauberstab ähnliches etwas. Er setze dieses Teil auf meiner Haut an.
,,Wow! Moment mal! Was ist das?!" ,,Das hier, ist eine Stele. Mit der zeichnen wir Schattenjäger uns diese Runen auf unsere Haut. Eine Stele ist aus Himmlischen Material gefertigt und unterstützt uns somit. Mit einer Stele kann man verschiedene Runen aufzeichnete, die ich dir bald alle zeigen werde. Aber erstmal möchte ich mit einer Heilrune deine Wunden heilen." ,,Tut es weh?" ,,Es brennt einmal kurz, aber es ist ein angenehmes brennen." ,,Na gut." Vorsichtig setzte er diese Stele auf meinen Arm und fing an zu zeichnen. Schwarze Linien huschten aus der Spitze und hinterließen eine Art Tattoo auf meinem Arm. Sebastian hatte Recht. Es war ein angenehmes brennen. Ich schaute ihm bei der Fertigstellung dieser Rune zu. Es war eine wundervoll geschwungene Linie. Unten hatte sie leicht die Ähnlichkeit mit einem Tannenbaum, ging dann oben aber wie ein großes Schreibschrift S weiter. Sie sah wunderschön aus. Sebastian setzte die Stele ab und augenblicklich spürte ich, wie sich die Wunden langsam verschlossen.
,,Ich hole schnell einen nassen Lappen, damit wir das Blut abwischen können." er verschwand für einen Augenblick im Bad und dann hörte ich wie er den Wasserhahn auf und wieder zu drehte. Er kam wieder und hockte sich vor mich, dann legte er vorsichtig den Lappen auf das Blut und wischte es ab... Er sagte einfach nichts mehr dazu, versorgte meine Wunden und schmiss dann den Lappen weg. Ich schaute mich an. ,,Soll ich mit deiner Lehrerin reden?" Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte mit ihm über Schule schwänzen zu reden. Das würde er nicht zulassen. Auch wenn ich ja anscheinend nicht gehen musste. Er wusste anscheinend, wie ehrgeizig ich war meinen Abschluss zu machen. Und mit der Lehrerin über die Vorfälle zu reden würde auch nichts bringen. Dann würden diejenigen nur noch schlimmer werden und irgendwann hätte ich keine Chance mehr gegen die. ,,Ich schaff das schon." meinte ich dann leise und schaute auf meine Bettdecke. ,,Okay, wenn du aber etwas brauchst kannst du mir jederzeit Bescheid sagen, ok? Das musst du dir wirklich nicht antun." Ich nickte nur. Ich hatte keine Lust mit ihm weiter über dieses Thema zu reden... Ich würde eine Lösung finden. Aber Schule abbrechen oder etwas anderes kommt nicht in die Tüte.
,,Willst du etwas essen?" Ich nickte nur. ,,Irgendwas Besonderes?" Kopfschütteln meinerseits. ,,Hmm... Ich hab da eine Idee." Er verließ den Raum. Wenige Minuten später kam er wieder. ,,Komm mit runter." lächelte er dann. Nach einer Zeit, in der wir im Wohnzimmer gewartet hatten, kam jemand mit einer Tüte herein. ,,Ihr essen, der Herr." ,,Danke." meinte Sebastian und nahm die Tüte an sich. Ich schaute ihn verwirrt an, während er das Essen aus der Tüte holte. ,,Burger magst du doch bestimmt oder?" ,,Ja.." Ich lächelte. ,,Cheeseburger und Pommes und Cola für dich?" Wieder nickte ich lächelnd. ,,Danke, Sebastian." ,,Dafür nicht. Ich hoffe es schmeckt dir." lächelte er dann und holte sein Essen aus der Tüte raus. Auch einen Burger, Pommes und ein Getränk. ,,Der Nachtisch müsste im Gefrierschrank sein für später." meinte er dann nur und fing an seinen Burger auszupacken. Ich lächelte einfach nur und biss in den Burger hinein. Das essen war wirklich das Beste vom Tag und sie schmeckten so lecker... Ich glaub ich war hier richtig.
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City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)
FanfictionIn Überarbeitung! :) Ein ganz normales Mädchen. Ein ganz normales Leben. Was soll da groß passieren? Ach ja... Die ganze Welt kann auf den Kopf gestellt werden. Eine Tote Familie. Eine Freundin, die die Ersatzmutter spielt. Ein Freund. Eine neue Sch...