Der Anfang vom Ende?

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Und dann war es soweit. Es riesen Portal öffnete sich und tausende Erdunkelte, Abtrünnige und Dämonen betraten die kleine Insel. Es wurde sich Reihenweise Aufgestellt. Sebastian stand am Rand der Bühne und beobachtete das geschehen. Seine Haltung war absolut steif, während seine Arme hinter seinem Rücken versteckt waren. Er stand breitbeinig da und schaute immer mal wieder die Reihen von links nach rechts und anders herum an.
Ich wiederum blieb eher im Hintergrund und überflog das ganze geschehen und hielt nach möglichen Gefahren Ausschau.

Nach und nach gingen die einzelnen Reihen auf die Knie, bis endlich alle vor Ort versammelt waren. Sebastian ließ sich noch ewig Zeit und wanderte auf der Bühne auf und ab. Er wollte seinen großen Moment haben.

,,Verbündete. Seid ihr bereit unseren Großen Plan heute Abend umzusetzen? Den Plan den wir seit Ewigkeiten verfolgen? Der Plan der uns alle befreien wird? Der uns an die Spitze bringt? Der uns endlich regieren lässt, so wie wir es wollen und benötigen?" rief er voller Stolz aus. Die Menge stand auf und jubelte ihm zu. Sebastian ließ es für eine Weile zu. Er heizte die Menge an und grölte mit.
Ich lächelte ihn an und beobachtete das Schauspiel weiter. Leo tat das gleiche und schaute immer und immer wieder die Menge nach etwas ab. Als würde er wen suchen. Wahrscheinlich schaute er nach irgendwelchen Gefahren, da wir ja immer noch nicht wussten, wer das schwarze Schaf unter uns war.

Sebastian beruhigte die Menge nach einer Zeit wieder und schaute mal wieder durch die Reihen. ,,Seid ihr bereit für den heutigen Abend? Die Frau, die uns alle befreien wird zu beschwören? Die Frau, die uns diesen Kelch hier geschenkt hat zu beschwören?" Er hielt diesen Gruselkelch in die Luft. ,,Seid ihr bereit meine Mutter aus Edom zu befreien?" Wieder grölte die Menge. ,,Dann seid ihr heute Herzlich Willkommen beim größten und bestem Ritual eures Lebens dabei zu sein. In wenigen Augenblicken werden wir beginnen. Dabei werdet ihr euch darauf vorbereiten unsere angebetete Führerin mit euren besten Manieren zu begrüßen. Immerhin hat sie euch eure neuen Fähigkeiten geschenkt. Sie hat euch eine neue Hoffnung geschenkt, sowie ein baldiges Leben ohne Angst vor der Willkür des Rates. Sie wird die Fäule über alle bringen, die sich uns nicht anschließend und alles vernichten, was uns dabei in die Quere kommt. Und das könnt ihr alles an ihrer Seite erleben." Rief Sebastian voller Anmut und Stolz aus und klang dabei überhaupt nicht wie der Kerl mit dem weichen Herzen, den ich kannte. Sondern eher wie der Anführer-Sebastian, der über alle Leichen gehen würde, um das zu erreichen, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Die Menge bejubelte ihn und heizte ihn an. Sie schworen ihm und vor allem Lillith ihre Treue. Immer wieder wurde irgendwelche Gelöbnisse oder Schwüre abgehalten, um es zu einem riesigem Ritual zu machen und um Lillith vor dem Ritual schon so viel Kraft wie möglich zu verleihen, damit sie umso stärker auf die Erde zurückkehren konnte.

Ich hörte ehrlich gesagt bei der Hälfte gar nicht zu. Meine Gedanken kreisten um meinen Part. Die Formel schoss immer wieder durch meinen Kopf, sowie die Schritte, die ich nacheinander abarbeiten musste. Immer wieder ging ich meine Checkliste im Kopf ab, um auf gar keinen Fall einen Fehler zu machen. Umso schneller das Ritual vollzogen wurde, desto geringer war das Risiko, dass uns jemand das ganze versauen konnte.
Und da leider damit zu rechnen war, dass mein Bruder und seine Gefolgschaft versuchen würden unseren Plan zu vereiteln, drängte leider die Zeit.

Ich seufzte und widmete mich wieder Sebastians rede. Er erzählte vom heutigen Ablauf, bis er mich anschaute. ,,Für das Ritual zur Heraufbeschwörung meiner Mutter, ist heute meine Treue Begleitung zuständig. Sie hat über mich eine starke Verbindung zu Lillith aufgebaut und wird das in den nächsten Augenblicken das Ritual Vollziehen... Natürlich in ständiger Begleitung von mir und Hexenmeistern, damit Lillith umso stärker denn je auf die Erde zurückkehrt."

Sebastian lächelte mich an und streckte die Hand nach mir aus. Sein Blick munterte mich auf, ihm entgegen zu kommen und an seine Seite zu treten. Zögernd ergriff ich seine Hand und lies mich von ihm nach vorne, an den Bühnenrand, ziehen. Wieder einmal jubelte die Menge. ,,Das ist Sarah. Sie kommt aus einer der stärksten Schattenjäger-Familien. Sie ist eine Herondale. Mein Vater hatte schon früh ihr Potential erkannt, sodass es eine Frage der Zeit war, dass ich mich mit ihr verbünden würde. In den letzten Wochen hat sie sich fleißig auf diesen Tag vorbereitet und ich glaube sie freut sich hier zu sein."

Einen Moment machte er eine Pause. Dann ging er zum aufgebauten Tisch und holte etwas hervor, bevor er wieder auf mich zukam. ,,Sarah. Nimm diesen dämonischen Dolch als Zeichen deiner Treue und vollführe das Ritual." Er hielt mir meinen Dolch, den ich in Paris gefunden hatte, hin und lächelte.

Die Menge wurde still. Sie wussten, dass ich das „Engelsmädchen" war und das ich eigentlich kein Dämonenmetall berühren konnte, geschweige denn damit in irgendeiner Weise hantieren sollte. Ich schaute einen Moment in die Menge, bevor ich mich wieder zu Sebastian drehte und die Hand nach dem Dolch ausstreckte. Kleine Blitze schossen zwischen meiner Hand und dem Dolch hin und her. Einen Moment genoss ich das Kribbeln, bevor ich den Griff des Dolches packte.
Wieder einmal tauchte das grelle Licht auf, bevor die Blitze ein Ende fanden und die Klinge als ihren „Meister" akzeptierte. Die Menschenmenge schwieg einen Augenblick... Und dann jubelten sie umso lauter. Ich zuckte leicht zusammen, da ich mit so einem lauten Gejubel nicht gerechnet hatte.

Nach und nach wurde es dann wieder leiser. Ich stecke die Klinge in meinen Gurt, sodass Sebastian wieder das Wort übernehmen konnte. ,,Bevor wir jetzt mit dem Ritual beginnen... Sarah möchtest du noch etwas an unsere Verbündeten richten, bevor du für uns alle gleich ein Wunder vollbringen wirst?"
Erwartungsvoll schauten Sebastian, sowie die Leute vor der Bühne, mich an.

Ich holte einmal tief Luft und sortierte meine Gedanken, ehe ich mich zu Sebastian drehte und ihm lächelnd antwortete. ,,Sehr gerne, Sebastian Morgenstern." Ich verbeugte mich vor ihm, bevor er mir Platz auf der Bühne machte...

City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt