Moskau

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Am nächsten Morgen versammelten sich alle Mitglieder im großen Saal. Sebastian hatte heute wieder etwas Großes vor.
,,Guten Morgen alle zusammen." Begrüßte er die laut redende Meute, die auf einmal Still wurde. Sebastian grinste. Ich wusste wie viel Freude er daran hatte der Anführer dieses ganzen hier zu sein. ,,Ich habe euch heute aus einem ganz bestimmten Grund hier zusammenkommen lassen. Wir werden heute das letzte Institut vor Plan Dämonenmutter überfallen." Sebastian zog ein Tuch von einem Tisch und zum Vorscheinen kam dieser komische Kelch vor dem ich mal solche Angst hatte. ,,Wir gehen nach Moskau. Schnappt euch zuerst alle Leiter, Verantwortlichen, sichert ALLE Eingänge ab und stellt sicher, dass niemand flüchten oder Hilfe holen kann. Es darf keine Hilfe dazu kommen. Ich kann nicht riskieren, dass wir so kurz vor der Ausführung noch scheitern. Wir müssen den heutigen Plan so schnell wie möglich ausführen." ,,Sehr wohl, Meister Sebastian." Die gesamte Menge verbeugte sich gleichzeitig. ,,Gut. Sucht euch nun eure Waffen und macht euch bereit. In 20 Minuten geht es los."

In der Zeit in der die Truppen sich bereitmachten schlenderten Sebastian und ich aus dem Raum raus und zu unserer Waffenkammer. Ich schnallte mir schnell sämtliche Gurte um und befüllte sie anschließend mit Dolchen, Seraphklingen, Schwertern, Elbenlichtern und meiner Stele. Sebastian tat genau dasselbe und schaute mich dann an. Ein lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Wortlos nahm er dann wieder meine Hand und führte mich in Richtung des großen Saals. Ich genoss den Augenblick und schmiegte mich im Gehen an ihn. Seine Hand wanderte von meiner Hand zu meiner Taille. Dann drückte er mich fester an sich. Ich schloss die Augen, bis wir wieder im großen Saal angelangt waren. Und vorbei war die Zweisamkeit. Am Rednerpult angekommen zog mich Sebastian schließlich vor versammelter Mannschaft an sich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Die Menge jubelten ihren Anführer an, während ich da stand und tomatenrot im Gesicht wurde. Ganz toll...

Als wir alle soweit waren schritten ein paar Wachen zuerst durch das Portal, gefolgt von uns und der riesen Meute an Erdunkelten. Sofort brach das Nackte Chaos aus. Die Erdunkelten strömten quer durch das Institut, versperrten die Eingänge und zogen die ersten Schattenjäger auf einen Haufen. Dieses Mal blieb ich bei Sebastian. Wir waren umgeben von etlichen Wachen, die für unsere Sicherheit sorgten und auf Überraschungsangriffe vorbereitet waren. Als ein Großteil des Instituts versammelt war begann Sebastian die ersten Schattenjäger aus seinem Kelch trinken zu lassen. Ich stand einfach nur da und scannte den Raum auf mögliche Gefahren. Es waren schon viele Schattenjäger an der Reihe gewesen, als ich einen jüngeren Schattenjäger an der Decke entlang Hangeln sehen konnte. Er war bewaffnet und wollte sich gerade hinter Sebastian fallen lassen. ,,SEBASTIAN!" schrie ich, rannte los und stieß ihn zur Seite, wobei ich meine Seraphklinge zog und aktivierte. Der Junge landete unmittelbar vor mir. ,,Hätte ja klappen können." grummelte der braunhaarige Junge und zog seine Klinge. ,,In deinen Träumen vielleicht." Entgegnete ich schroff und fixierte den vielleicht 15 oder 16 jährigen Jungen. Er war relativ groß und schlank gebaut. ,,Sarah, pass auf dich auf." ,,Keine Sorge. Ich Verspreche aber nicht, dass du ihn Lebend bekommst, Sebastian." ,,Mach was du nicht lassen kannst." Lachte Sebastian und ich konnte hören wie er weiter arbeitete. ,,Hab deinen Spaß." Entgegnete er nur noch und überließ mich meiner Konzentration.

Der Junge sprintete auf mich zu und setzte ein paar Hiebe, die ich parieren konnte. Dann wich er zurück. Er scannte wieder meine Körperhaltung. Dann sprintete er wieder los. Wieder setzte er zwei hiebe links, wobei ich zur Seite auswich und ihm einen Tritt in die Seite verpasste. Der Junge taumelte, bremste und drehte sich wütend zu mir um. Wutentbrannt rannte er wieder auf mich zu, ich tat es ihm gleich. Er hob seinen rechten Arm und holte aus, während ich mich duckte und unter diesem hindurch schlitterte und meine Klinge an seiner Hüfte entlang zog. Er schrie auf. ,,Du Miststück." Ich lachte nur. ,,Sagte derjenige der einfach still und heimlich angreifen wollte." Er knurrte. ,,Hab mal nicht so eine große Klappe." Ich ignorierte ihn einfach und stellte mich wieder in eine vernünftige Kampfposition, sodass ich in einen festen Stand kam. Wie aus dem nichts sprintete der Junge auf mich zu und ließ, ohne Pause, sein Schwert in meine Richtung schnellen. Ich versuchte alles bestmöglich zu parieren oder aus zu weichen, kassierte dabei aber einige Schläge. Ich trat ihn von mir und keuchte. Kurz schaute ich zu Sebastian der schneller versuchte die Leute aus dem Kelch trinken zu lassen. Seine Wachen, samt Leo versuchten ihn noch abzuschirmen und ich sah Leo an, wie er mir beistehen wollte. Ich schüttelte den Kopf.

Wieder sprintete der Junge auf mich zu, wobei ich mit einem Salto über ihn drüber sprang und auf einer der vielen Sitzbänke landete. Der Junge tat es mir gleich und landete vor mir. Wieder klirrten unsere Klingen aufeinander, wobei wir nach und nach über die Sitzreihen kletterten, sprangen und balancierten. Zwischen den einzelnen Schlägen hörte man das jeweilige Keuchen unsererseits und der Schattenjäger, die aus dem Kelch getrunken hatten. Jedes Keuchen machte den Jungen noch wütender und aggressiver. Er setzte noch ein paar Hiebe, durch die ich gezwungen war weiter nach Hinten zu springen und auf der letzten Bank des Kirchenschiffs landete. Ich sah im Augenwinkel, dass es nach dieser Bank direkt eine Treppe gab und ich relativ weit nach unten fallen würde. Einmal holte ich tief Luft bevor ich ein paar Stiche nach vorne verteilte, die der Junge leider parierte. Er grinste und im nächsten Augenblick schoss seine Klinge nach vorne, hackte sich in meiner ein und entriss sie mir. Ich verlor das Gleichgewicht und kippte nach unten. ,,SARAH!" hörte ich Leo schreien. Ich zappelte und versuchte irgendwie noch auf meinen Füßen zu landen aber es war zu spät. Ich knallte mit einem lauten Geräusch mit dem Rücken auf dem Boden auf. Mein eigenes Keuchen konnte ich wahrnehmen. Ich wollte aufstehen, doch mein ganzer Körper blieb starr. Mein Rücken schmerzte und ich gab einen erstickten Laut von mir. ,,Viel zu übermütig." lachte der Junge und sprang zu mir herunter. Er beugte sich zu mir runter und betrachtete mich grinsend. Wieder versuchte ich mich zu bewegen, aber alles schmerzte und mein Körper hörte einfach nicht auf meine Befehle. Lachend packte der Junge meinen Zopf und zog mich brutal hinter sich her. Ich konnte mich einfach nicht wehren. Mein Körper brachte mich fast um. Ich schaffte es nicht einmal meine Hand zu heben um das ziehen meiner Haare etwas abzudämpfen. ,,Hey Arschloch. Wenn du nicht willst das sie stirbt, lass endlich die Finger von meiner Familie." Wir standen jetzt unmittelbar vor Sebastian. Dieser pausierte mit dem Kelch und schaute zu uns. Die Wachen hielten die übrigen Personen fest, sodass sie nicht abhauen konnten. ,,Andere Möglichkeit. Du lässt sie gehen und wirst dein Leben heute nicht verlieren." Schlug Sebastian knurrend vor. ,,Ich glaub ich sitz hier wohl am längeren Hebel." Meinte der Junge und hielt seine Klinge an meine Pulsader am Hals.

Einige Zeit flogen Sprüche von Sebastian und diesem Jungen hin und her. Ich hatte die ganze Zeit versucht meinen Körper in Bewegung zu bekommen, bis sich mein Arm auf einmal wieder bewegen ließ. ,,Du hast schon genug Schaden angerichtet. Hör endlich auf und sie bleibt am Leben." Meinte der Junge wieder laut und war sehr auf Sebastian fokussiert. Ich griff langsam und leise nach einem Dolch in meiner Fußgelenkhalterung und brachte ihn in die richtige Position. Dann ließ ich ihn ruckartig in das Bein des Jungen schnellen und riss mich von ihm los. Ich stand blitzschnell auf, fing eine Klinge auf, die Leo mir zuwarf und ging auf den knurrenden Typen los. ,,Vielleicht waren wir heute ein bisschen zu Arrogant und Voreilig?" fragte ich dann lachend. Der Junge hatte gar keine Zeit mehr zum Reagieren als ich nach vorne schoss und mein Schwert in ihn herein rammte. Er keuchte und schaute mich an. Wütend zog ich es wieder heraus und stach nochmal zu. Immer und immer wieder. Bis der Junge leblos zu Boden sackte. Einen Moment starrte ich ihn an. Dann drehte ich mich keuchend zu Sebastian und Leo, die mich beide einfach mit aufgerissenen Augen und stillschweigend anstarrten. Nach kurzer Zeit kam Sebastian wieder zu sich und schloss mich in seine Arme, während Leo immer noch sprachlos da stand.

Erst als Sebastian seiner Arbeit und den letzten Personen, die übrigens auch nur sprachlos auf den leblosen Körper des Jungen gestarrt hatten, nachkam, regte sich Leo wieder. 

City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt