Weltreise

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Kaum das wir Zuhause angekommen waren, verließ mich mein ganzes Adrenalin. Die ganzen Schmerzen kamen ruckartig zurück. Ich konnte einfach nichts tun und bin zusammengesackt. Sebastian hatte mich blitzschnell aufgefangen und im Brautstil in unser Schlafzimmer gebracht, während er mir im Gehen schon einmal eine Heilrune aufgetragen hatte. Vorsichtig hatte er mir alle Waffen abgenommen und nach und nach meine Kleidung entfernt und sich die Wunden angesehen. Meine Schmerzen waren etwas geschwächt dank der Heilrune aber immer noch deutlich spürbar gewesen. Er half mir ins Bad zu kommen und hatte anschließend alle Wunden gereinigt, weitere Heilrunen in der Nähe der verschiedenen Stellen aufgetragen und eingecremt. Während ich auf dem Wannenrand gesessen und gewartet hatte, hatte Sebastian mir neue Schlafklamotten herausgesucht. Schließlich hatten wir uns ins Bett gelegt, darauf bedacht meine Wunden nicht zu reizen. Leo hatte uns ein Tablett mit Essen besorgt und erkundigte sich mehrfach nach meinem Gesundheitszustand. Irgendwann bin ich dann vor Ermüdung eingeschlafen.

Am nächsten Morgen waren die Schmerzen fast schon weg. Es fühlte sich alles schon viel viel besser an. Ich streckte mich und verließ das Bett. Schnell schaute ich im Bad nach und fand dort keinen Sebastian vor. Hmm.. Ich schnappte mir eine lange Strickjacke und schmiss sie mir schnell über, bevor ich mich auf dem Weg nach unten machte.

Leo und Sebastian saßen am Tisch und unterhielten sich. Ihre Mienen sahen sehr besorgt aus. Ich räusperte mich. Das Gespräch verstummte und beiden Männer schauten zu mir. ,,Guten Morgen." Sagte ich leise und lächelte. ,,Wie geht es dir?" fragte mich Sebastian und musterte mich von Oben bis Unten. ,,Besser. Deutlich besser. Glaube die Runen wirken endlich." ,,Das ist gut." Langsam konnte man ein leichtes lächeln in seinem Gesicht erkennen. Ich setzte mich schließlich an den Tisch und sofort wurde mir eine Tasse Kaffee unter die Nase geschoben. Ich lächelte. ,,Danke, Leo." Dieser nickte einfach nur und lächelte. ,,Worüber habt ihr beiden Gesprochen?" fragte ich neugierig. Einen Augenblick war es Still. ,,Leo hat mir gerade erzählt, dass unser Ort für das Ritual entdeckt wurde. Von deinem Bruder und meiner Schwester." Grummelte Sebastian und stützte seinen Kopf auf seine linke Hand. ,,Aber es wussten ja nur deine Leute davon." ,,Richtig. Das heißt wir haben einen Spitzel in den Reihen." ,,Na toll. Und jetzt?" ,,Keine Ahnung. Darüber mache ich mir einen anderen Tag Gedanken. Für Heute habe ich mir überlegt, dass wir einen Tag nur für uns haben. Erstens damit du dich noch ausruhst und zweitens." ,,Mir geht es schon wieder gut!" protestierte ich. ,,...Und zweitens weil ich noch gerne etwas Zeit mir dir alleine hätte, bevor wir in die volle Vorbereitung übergehen." Ich lächelte. ,,Sehr gerne, Sebastian." Ich gab ihm einen Kuss auf die Lippen.

Wenig später hatte ich mich umgezogen. Eine schwarze zerrissene Jeans und einen Rollkragen Pullover, um die Runen zu verdecken. Sebastian meinte es sei besser, um nicht sofort erkannt zu werden. Schnell zog ich mir noch Schuhe, Jacke und eine Mütze an, bevor Sebastian ein Portal öffnete. Er nahm meine Hand und ging mit mir gemeinsam hindurch.

,,Willkommen in Deutschland." Grinste Sebastian. ,,Ich dachte mir, wenn ich dich schon auf eine deutsche Schule schicke, dann muss ich dir auch Deutschland zeigen." Ich lachte. ,,Eine Stadt kenne ich hier sogar. Da hatte Beth ein paar Verwandte, die wir einmal oder so besucht hatten." ,,Na da kannst du ja dann den Stadtrundführer machen. Wir schauen uns jetzt wichtige Städte an." ,,Das ist eine tolle Idee!" Endlich schaute ich mich auch Richtig um. Wir waren an einem Hafen gelandet. Ein sehr langgezogener Hafen. Eine kühle Brise streifte uns und wehte dann weiter. ,,Das hier ist Kiel. Sehr weit oben im Norden." ,,Es ist schön hier." Die Häuser waren sehr dicht am Wasser gebaut, viele Balkone, auf der anderen Seite des Wassers, konnte man wieder sehr dicht gebaute Häuser erkennen.
Sebastian und ich gingen weiter. Wir erkundeten die umliegenden Straßen, Parks und Geschäfte. Es war unheimlich toll mal außerhalb von New York und Amerika etwas zu Unternehmen. Ein anderes Land nach all den Jahren mal wieder kennen zu lernen und auch andere Modetrends zu sehen. Wir beschlossen auf alle Fälle etwas zu essen für Zuhause einzukaufen, um etwas Abwechslung in unserem Kühlschrank zu haben.

Weiter ging es dann nach Hamburg. Sebastian öffnete schnell wieder das Portal und zog uns hastig hindurch. Schließlich hatten wir nicht so viel Zeit wenn wir viele Städte erkunden wollten.


Hamburg. Die Stadt in der ich mit Beth war...


Wieder eine Hafenstadt, riesig, viel zum Shoppen, viel zu sehen und zu Unternehmen. In Hamburg sind wir dann auch essen gegangen. Ich hatte mich daran erinnert, dass man hier gute Fischbrötchen essen konnte. Ich zog Sebastian zu einer alten Stelle an der ich mit Beth immer ein gegessen hatte, wenn wir mit unseren Verwandten unterwegs waren. Zum Glück gab es den Spot tatsächlich noch und ich bestellte, auf Deutsch und ohne eine Rune dafür benutzten zu müssen, jeweils ein Brötchen für Sebastian und mich. ,,Hammer. Wir sollten öfter nach Deutschland kommen." Lachte Sebastian und biss genüsslich von seinem Brötchen ab, während wir am Wasser in der Sonne saßen und die Stille genossen. Wir hatten schon so viel quatsch erledigt und schon unheimlich viele Tüten zum Schleppen. Es war unglaublich. ,,Wir müssen ein Bild machen!" rief ich dann aus. Immerhin waren wir ja in einem fremden Land auf einem Date. ,,Aber nur weil du es bist." Lachte Sebastian und kuschelte sich dichter an mich heran. Ich zog mein Handy heraus und hielt es so weit wie möglich von uns weg. Sebastian und ich lächelten, als ich das erste Bild machte, wie er sein Kinn auf meiner Schulter abstützte. Beim zweiten küsste er blitzschnell meine Wange. Ich wurde rot.

Nachdem wir die Tüten durch ein Portal nach Hause gebracht hatten, waren wir wieder weiter nach Berlin gereist. Auch dort erkundeten wir im schnellen durchlauf die Stadt, shoppten ein wenig, probierten uns durch die verschiedenen Snack-Wägen der Stadt und genossen die Zeit ohne Verpflichtungen. Wir blödelten rum wo wir konnten. Einmal sind wir sogar aus einem Einkaufszentrum geflogen, weil wir mit Wasser aus einem Springbrunnen herumgespritzt hatten.

Am Abend hatten wir dann in Stuttgart etwas zu Abendgegessen in einem sehr schicken Restaurant. Ich kam echt aus dem Staunen nicht heraus. Es war wunderbar. Hastig, aber verdammt schön. Aber ich konnte es auch verstehen. Wir hatten nicht mehr viel Zeit bis wir Sebastians Plan umsetzten... Und wer weiß was passieren würde...


 ,,Sebastian darf ich bezahlen?" schmollte ich. Er hatte heute schon echt viel bezahlt und ich fühlte mich unfassbar schlecht deswegen. ,,Alles gut. Ich wollte mit dir auf ein Date gehen und deswegen bin ich dran." ,,Aber du kannst doch niemals so viel Geld haben!" protestierte ich. Er grinste. ,,Darüber musst du dir wirklich keine Gedanken machen. Mein Vater hat wirklich ausgesorgt." Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Aber wie? Ihr Schattenjäger arbeitet ja nicht mal eben bei den Mundies und verdient Geld." ,,Naja, die Institute und co werden von den Kirchen und allen drum und dran unterstützt, haben Aktien in der Menschenwelt, dann gibt es da immer noch die gestorbenen Menschen und ihre Konten und so weiter und so weiter. Mein Vater hat das so ähnlich gemacht. Und es läuft irgendwie noch weiter. Also keine Sorge." Grinste er. ,,Trotzdem.." ,,Beim nächsten Mal darfst du." Hauchte er dann schließlich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Nagut." Lenkte ich ein, lächelte dann aber trotzdem. Und eigentlich dachte ich der Abend wäre vorbei als wir durch das Portal gingen, doch da irrte ich mich.

Wir kamen an einem mir unbekannten Ort heraus. Sebastian hielt meine Hand fest, damit ich stehen blieb. Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Dreh dich mal um." Meinte er dann nur. Inzwischen war es schon am Dämmern. Hinter uns erstrahlte dann schließlich eine völlig anders aussehende Landschaft. ,,Wow.." hauchte ich. ,,Das ist Idris. Das Land der Schattenjäger." Ich fühlte mich sofort hingezogen und wollte los laufen, doch Sebastian zog mich zurück. ,,Das geht leider nicht." Meinte er dann. ,,Aber warum?! Das ist doch immerhin unsere Heimat!" ,,Ja.. Aber das würde nicht gut gehen.. Immerhin suchen sie mich.." meinte er dann etwas leiser. Mein Inneres Ich ließ nicht locker. Es wollte über die Grenze laufen, in Richtung Idris laufen, das Land erkunden und irgendetwas noch. Aber das konnte ich mir einfach nicht erklären. Es war so abgehackt und schwammig. Ich entschied mich jedoch gegen mein Inneres und blieb stehen. Stillschweigend betrachte ich Idris, während Sebastian mich im Arm hielt, bis es dunkel wurde. Keiner sagte auch nur ein Wort...

City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt