City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)

Melbourne, Australien

,,Wo sind wir hier?" Sebastians Armee war bereits ausgeströmt und durchsuchte die vielen Räume, während ich mich verwirrt umschaute. Wir standen in einer riesigen Halle. ,,Das hier ist ein Institut. Das Institut in Melbourne, Australien" erklärte Sebastian sachlich. Ein Institut. Das Zuhause eines Schattenjägers, wenn er nicht gerade in der Hauptstadt der Nephilim wohnte. Wie hieß die nochmal? I.. Id.. Ach keine Ahnung... War ja gerade auch nicht wichtig.  ,,Meister! Ich hab die erste gefunden." 

Einer der Männer trat wieder zu uns in das große Kirchenschiff. Er zerrte eine Frau mit rabenschwarzem Haar hinter sich her. Sie schrie und wand sich wie ein Wurm, doch es half ihr gar nichts. Der Griff des Mannes blieb eisern, während er die Frau an Ort und stellte pinnte.

 ,,Bring sie her, Myron" befahl Sebastian nun schroff. Myron zerrte die Frau brutal vor. Sebastian und zwang sie in die Knie. Er drückte sie brutal zu Boden, damit sie nicht abhaute. Ich schaute besorgt zu Sebastian. Was hatte er vor?
Er wollte sie doch nicht etwa töten! Ich stand wie vereist da und schaute zu. Er vergrub seine Hand in den Haaren der Frau und zog daran, sodass sie nach oben schaute. Sebastian zwang ihr den Kelch an die Lippen und kippte ihn. 

Man konnte der Frau ansehen, dass sie versuchte dagegen anzukämpfen. Schließlich schluckte sie, das was sich darin befand, dann doch noch und schrie auf. Myron ließ sie los, worauf hin sie zu Boden sackte und zitterte. Dann wurde sie Still und bewegte sich nicht mehr. Ich wich erschrocken zurück und prallte gegen eine Wand. Was hatte er gerade getan?!

,,Erhebe dich." Die Frau stand auf. ,,Verrate mir deinen Namen." befahl Sebastian weiter.  ,,Natasha." antwortete diese gleichgültig. Ihre Stimme war so.. Seelenlos. Das ganze versetzte mir ein Stich im Herzen. Nein. das wollte ich ganz und gar nicht. Was auch immer er da für ein Hexenwerk tat, das wollte ich nicht unterstützten. ABER DU MUSST. Schrie mein Kopf. Nein, ich musste gar nichts. Das ging hier zu Weit. DU MUSST! Schrie mein Kopf wieder. ,,Gut, Natasha. Hole die anderen." Natasha nickte und ging los, um die anderen zu holen. 

,,Was hast du getan?!" keuchte ich auf. ,,Ganz ruhig. Es ist nichts schlimmes." Sebastian war sichtlich verwirrt. ,,Nicht ganz ruhig! Du hast ihr gerade die Seele geraubt." schrie ich hysterisch auf und suchte mir einen Ausweg aus der Situation. Er holte etwas aus seiner Tasche. ,,Leo. Hole mir bitte ein Glas." Was hatte er nun schon wieder vor?! ,,Das ist nichts schlimmes. Das ist nur etwas was dich beruhigt. Ich verspreche dir es macht nichts. Aber verspreche mir auch bitte, dass du das trinkst. Sonst kann es schlimm enden." 

Leo kam mit einem Glas wieder und reichte es Sebastian. Sofort fing dieser an etwas in das Glas zu schütten. Es war aber nichts aus diesem Horror-Kelch. ,,Bitte.." Mit zittrigen Händen nahm ich das Glas und führte es an meinen Mund. Stopp. Hier stimmte etwas nicht. Ich sah mir das Glas an. Es sah total eklig aus. TRINK ES!  Schrie mich mein Kopf mal wieder an. Ich seufzte. Ohne weiter groß nach zu denken, kippte ich das Glas und trank es auf Ex leer. Warum tat ich das gerade überhaupt? Der Kerl hatte einer Frau die Seele geraubt... Und ich tat einfach das was er wollte? Wo war meine Logik geblieben?...

 ,,Boah! Widerlich!" Ich kniff meine Augen zusammen und streckte die Zunge heraus. Das Zeugs floss meinen Hals hinunter und langsam beruhigte ich mich tatsächlich wieder. Ich war sogar damit einverstanden was Sebastian da machte. Wahrscheinlich hatte ich gerade Überreagiert... Immerhin kannte ich diese ganze Welt erst seit kurzem... Vielleicht gehörte das ja alles dazu?

 ,,Dann war das nicht genug. Also mehr. Irgendwann ist es endgültig..." hörte ich Sebastian zu sich selber nuscheln. ,,Bitte?" fragte ich nach. ,,Nichts. Alles gut." winkte dieser ab. Ich ließ es einfach so stehen. Immerhin wollte er gerade nicht darüber reden. Leo stellte sich neben Sebastian. ,,Jetzt sind sie wirklich ganz schwarz." hörte ich diesen erstaunt flüstern. Sebastian nickte. Ich ignorierte die beiden einfach. Ging wohl um etwas, was ich nicht mitbekommen hatte... Die beiden würden mich ja wohl einweihen.  

Es waren nicht viele Schattenjäger die die Leute von Sebastian gefunden hatten... Irgendwas stimmte hier nicht. ,,Sarah?" meinte Sebastian dann irgendwann, nachdem er fast mit seiner Arbeit fertig war.
,,Ja? Was ist?" meinte ich und drehte mich dann zu ihm um. ,,Würdest du für mich nach Kindern suchen? Mir wurde gesagt es gibt hier welche. Ach ja und nochmal alles kontrollieren? Irgendwie fehlen hier noch welche...?" fragte Sebastian mich dann.
,,Klar." nickte ich und stieg danach langsam die Treppen in den ersten Stock hinauf. Ich folgte dann dem Gang nach rechts. In der ganzen Situation ließ ich mich von meiner Intuition leiten. Die ersten Türen waren Nieten, aber hinter der letzten Tür des Ganges versteckten sich Kinder. ,,Ist er weg?" fragte einige verängstigt und hielten sich gegenseitig im Arm.

,,Nein. Aber ich schleuße euch hieraus. Folgt mir." meinte ich lächelnd. ,,Warum trägst du rot?" fragte nun ein braunhaariges Mädchen verwirrt und misstrauisch. ,,Ich hatte gerade nichts anderes. Bin gerade erst hier angekommen. Ich bin eigentlich nur auf der Durchreise hier gewesen. Kommt." erwiderte ich dann energischer und bedeutete den Kindern mir zu folgen, was sie dann auch taten.
Ich lief zur Treppe und ging auch ja sicher, dass mir alle folgten. Die Erwachsenen würden schon nachkommen, wenn sie merkten, dass die Kinder weg waren.

Zu meinem Glück kamen mir alle hinterher und machten auch keine Anstalten abzuhauen. Nicht zu ihrem. Unten angekommen lief ich in die große Halle und wartete drauf, dass die Kinder die Halle betraten. Kurz nachdem sie es getan hatten, standen Sebastians Wachen hinter ihnen und versperrten ihnen den Weg. Eines der kleinen Mädchen schrie auf und fing an zu weinen. Schnell machte ich einen Schritt nach vorne und schnappte mir das braunhaarige Mädchen. Die Wachen taten es mir gleich und bald schon hatten wir alle Kinder fest in unserem Griff.

,,Sarah. Bring mir das Mädchen." befahl Sebastian dann und machte eine Geste, dass ich zu ihm kommen sollte, während er mich anlächelte. ,,Ja, Sebastian." antwortete ich und schubste das Mädchen vor mir her, bis sie vor Sebastian stand. 

Schnell schaute ich weg... Das konnte ich nicht mit ansehen...Selbst wenn ich mit dem ganzen einverstanden war. Ich hörte nur noch ihre schreie und das reichte mir. ,,Bringt mir die nächste." Es war das kleine Mädchen. ,,Halbblut!" schrie Sebastian plötzlich angewidert. Was?! Wie Halbblut? Waren wir jetzt bei Harry Potter?!

,,Töte sie! Töte sie, Sarah!" schrie er weiterhin hysterisch und gestikulierte wild herum. Erst wollte ich mich dagegen sträuben, doch dann sagte mein Bewusstsein, dass ich es tun sollte... Was war los mit mir? Wieso hatte ich heute so viele innere Auseinandersetzungen? Das kannte ich nicht von mir. 

Ich ging zu Sebastian und riss dann das Mädchen brutal hoch. Diese wehrte sich und schlug wie wild auf meinen Arm ein, doch ich ignorierte es so gut ich konnte. Hastig zerrte ich sie in eine Ecke und zückte mein Schwert. Ich musste es durchführen. Ich wollte es auch. Für Sebastian. Und für seinen Plan.
,,Sofie!" schrie einer der Jungen, der gerade zu Sebastian gebracht wurde, während dieser seinen Blick nicht von dem Mädchen vor mir lösen konnte. Was mit ihm passiert war ihm anscheinend egal, es ging ihm nur um dieses Mädchen.
Sofie sah mich mit ihren großen tränengefüllten Augen an und flehte mich an sie und ihre Freunde gehen zu lassen. ,,Halbblut." zischte ich und ritzte ihr die Kehle auf. Ich bekam ein paar Blutspritzer ab.  Sofie sackte zu Boden. 
Schnell drehte ich mich von dieser Szene weg. Das Mädchen war mir so gut wie egal... Aber trotzdem konnte ich es einfach nicht ansehen.

,,Gut. Du hast sie getötet. Dann können wir gehen." meinte Sebastian lächelnd. ,,Wo sind alle hin?!" fragte ich verwirrt und schaute mich um. Die gesamte Halle war leer. ,,Die sind im Reich von Lilith, wo sie trainiert werden. Und die, die schon trainiert sind, sind vorgegangen zum nächsten Institut." erklärte er mir dann und bereitete unseren weiteren Reiseweg vor. Wer auch immer diese Lilith war... Ich nahm Sebastians Hand und ging wieder auf das Portal zu, das uns zum nächsten Institut führte...