Schlechte Vorahnungen

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Alle standen sie vor mir. Anna, Jace, ein schwarzhhaariger Junge und ein schwarzhaariges Mädchen. Sie standen da, mit gezückten Klingen, und lachten. Lachten mich aus. Jaces Augen funkelten. ,,Du bist eine Verräterin, Anna!" Brüllte ich. Ich war so sauer auf sie. Wir konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen und wieso musste sie sich auf die Seite von Jace schlagen. Sie könnte doch auch einfach akzeptieren, dass ich mit Sebastian glücklich war. Apropos. Wo war Sebastian hin? Er war einfach verschwunden... Ich schaute mich verwirrt um. Die anderen waren mir gerade egal.  ,,Dein Sebastian wird dir nicht helfen." lachte Jace böse. 

Eine Träne kullerte meine rechte Wange hinunter. Eine einzelne Träne so voller Trauer. Sebastian durfte mich nicht im Stich gelassen habe. Nein, Das würde er nicht tun. Verzweifelt schaute ich mich um.  Schallende Schritte ertönten neben mir. 

Es war...Taylor! ,,Taylor! Taylor! Wo warst du?! Ich hab mir Sorgen gemacht!" rief ich erstaunt und schaute ihn perplex an. Er ging einfach weiter und würdigte mich keinen Blickes. ,,TAYLOR!" rief ich wütend und bestimmend. Er drehte sich jetzt endlich zu mir. Seine schwarzen Augen schossen Blitze auf mich. ,,Halt die Klappe." zischte er bedrohlich leise. ,,T..taylor..." Ich wick leicht zurück. Meine Stimme versagte, wobei ich mir gerade noch ein paar Schluchzer verkneifen konnte. Er drehte sich blitzschnell um und ging zu den anderen. ,,Taylor...Sebastian..." Bekam ich gerade mal so heraus. Meine Wangen wurden jetzt komplett von Tränen überströmt. Ich wusste überhaupt nicht mehr was hier los war.  ,,Du bist schwach! Du bist keine Schattenjägerin! Und meine Schwester bist du schon gar nicht!" schrie Jace mich an. Mein Herz zersprang in tausend einzelne Stücke. Ich wich nach hinten. Das meinte er nicht ernst. Ich war eine Schattenjägerin. Das hatte mir Sebastian immer gesagt. Er hatte dabei immer so Stolz nach dem Training geklungen, als er mir das gesagt hatte. 

Jace gab Taylor ein Zeichen, der darauf auf mich zu stürmte und ein Schwert zückte. Mein Hand glitt blitzschnell zu meinem Waffengurt. Ich tastete ins leere. Wo waren meine Waffen?! Scheiße! ,,ICH HASSE DICH!" Mit einem Ruck stieß Taylor die lange dunkle Waffe in meinen Bauch. Er ließ den Griff los. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Taylor an. ,,Aber...ich liebe dich doch..." Ein paar Schritte taumelte ich nach hinten und zog mir die blutüberströmte Klinge heraus. Ich starrte sie an. ,,Nein. Du hast keine Gefühle für mich." Eine letzte Träne kullerte meine Wange hinunter, bevor ich auf die Knie sackte und alles um mich herum schwarz wurde.

,,Sh. Wach auf! Es war nur ein Traum! Sh. Es ist nur ein Traum!" Ich schrie immer noch und zappelte. Ich spürte wie Sebastian mich in die Matratze drückte. Ganz vorsichtig öffnete ich die Augen. Sebastians Gesicht sah besorgt aus. ,,Es war nur ein Traum. Alles ist gut." ,,Ich will aufstehen." Sebastian regte sich nicht und verdeckte meinen Bauch. ,,Sebastian!" Ich schubste ihn von mir runter und sah dann auf mein Tshirt. Ein roter Fleck war darauf zu sehen. ,,Es ist nicht deins!" ,,Und wessen denn? Deins?" ,,Nein. Lillith..." Murmelte er. Lillith. Der Name kam mir bekannt vor... ,,Geh dir einfach ein neues Tshirt anziehen." Sagte Sebastian jetzt. ,,Na gut." Langsam stand ich auf und trotte zum Schrank. Schnell öffnete ich ihn und nahm mir irgend ein Tshirt heraus. Ich war zu müde um darauf zu achten. Sebastian ging aus dem Zimmer. ,,Wenn was ist komm zu mir, ok?" ,,Hmhm." Antworte ich und zog das dreckige Tshirt aus um gleich darauf das frische über zu streifen. Am Liebsten wäre ich sofort auf dem Boden eingeschlafen, aber das ging nicht. Langsam ging ich zu meinem Bett zurück und kuschelte mich unter meine Decke.

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Allmählich stand ich auf und merkte, dass ich die restliche Nacht sehr gut geschlafen hatte. ,,Sebastian?" Nichts. Komisch... Vorsichtig tapste ich auf den Flur und ging die Marmortreppe nach unten. Im Wohnzimmer brannte Licht. >Nein. Geh nicht.< Sagte mein Unterbewusstsein. Leise ging ich weiter. >Bitte. Tu das nicht.< ,,Und wieso?" Knurrte ich mich total leise selber an. >Tu es einfach nicht.< ,,Ich pfeif drauf." Mittlerweile stand ich an der Wand neben der Tür zum Wohnzimmer. >Bitte. Ich flehe dich an. Tu das nicht. Dreh dich um und renn weg.< ,,Ich bin kein Feigling!" Langsam luckte mein Kopf in den Raum. ,,J..Jace?!" Der Blondschopf drehte sich um. ,,Hey, Schwesterchen." ,,Wo ist Sebastian? Was ist mit ihm passiert?" Jace trat zur Seite und gab einen auf dem Boden liegenden Sebasian frei. ,,SEBASTIAN!" Meine Beine bewegten sich automatisch zu ihm. ,,Sebastian..." Jace stand einfach nur da und beobachtete mich, während ich auf die Knie sackte und alles versuchte damit mein Sebastian aufwachte. ,,Das bringt nichts. Er ist..." ,,Nein! Sag es nicht! Halt die Klappe!" Jace grinste. ,,Hör auf so blöd zu grinsen!" Schrie ich nun und konnte meine Tränen nicht länger halten. ,,Du hast ihn umgebracht! Ich weiß es! Du warst es! Du bist so ein Arschloch!" Jace war verschwunden. Wo war er denn jetzt hin? Ach der sollte mir mal am Allerwertesten vorbei gehen! ,,Sebastian..." Ein letztes mal strich ich ihm über die Wange. ,,Nein... Du darfst nicht tot sein..." Ich schrie. Schrie solange bis meine Stimme versagte. Ich schüttelte ihn. Er konnte und durfte einfach nicht Tod sein. ,,SEBASTIAN!..."

Ich saß Kerzengerade in meinem Bett. Verdammt. Es war wieder nur ein Albtraum. Puh. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Tür und sah dort Sebastian stehen. Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und rannte an ihm vorbei in den Flur. ,,Warte..." Meine Beine trugen mich zur Marmortreppe. Alles was ich erkannte waren umrissen von Möbeln oder von Wänden. Ich war schwach. Sehr schwach. Ich spürte wie jemand mein Handgelenkt fasste, mich umdrehte und dann gegen die Wand drückte. ,,Du bist nicht schwach." Meine Tränen versiegten. ,,H..ha..hab ich das laut gesagt?" ,,Ja, hast du." Vorsichtig wischte Sebastian, mit seinen Daumen, meine Tränen weg. ,,Es war nur ein Traum." Er legte seine Lippen auf meine und küsste mich lange. Ich hatte die Augen geschlossen und genoss es. ,,Können wir jetzt schlafen?" Vorsichtig nickte ich. Sebastian hielt mir seine Hand hin, die ich dankend annahm und führte mich dann zurück in mein Zimmer. Ich kuschelte mich unter die Decke und spürte kurz danach Sebastians beschützende Arme. ,,Ich liebe dich..." Flüsterte er noch leise in mein Ohr, bevor ich in einen tiefen langen schlaf fiel. Ein schlaf ohne Träume. Nur die die beschützende wärme von Sebastian. Es tat so richtig gut in seinen Armen zu schlafen.


City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt