,,Du weißt wirklich nicht was du gemacht hast, bevor ich dich geschlagen habe?" ,,Nein. Ich weiß nur, dass ich vor dieser bescheuerten Wand stehen geblieben bin." Ich saß im Trainingsraum auf einer blauen Matte, während Sebastian vor mir auf und ab lief. ,,Man du machst mich ganz kirre, wenn du so weiter machst!" Er blieb direkt vor mir stehen und drehte sich dann zu mir. ,,Du hast versucht Dämonen herauf zu beschwören." ,,Ich hab was?" ,,Du hast versucht Lillith herauf zu beschwören." ,,Wie das?" ,,Ich weiß es auch nicht. Eigentlich sollte das nicht passieren." Er musterte meine Arme und blieb bei der Sprachrune hängen. ,,Obwohl jetzt weiß ichs doch." Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Wie jetzt?" ,,Erkläre ich dir später."
Schnell lief Sebastian in den angrenzenden kleinen Raum und kaum kurz darauf mit einem Stück Kreide, in der Hand, wieder. Er hockte sich auf den Boden und fing an ein Pentagramm mit einem Kreis drum herum zu Zeichnen. ,,Also: 1. Lektion: Dämonen beschwört man durch Pentagramme. Mit einem Kreis drum herum sind sie fürs erste gefangen, bis du es ihnen erlaubst heraus zu treten." ,,Okay..." Nun kam Sebastian auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. ,,Probieren wirs?" ,,A..aber ich weiß nicht wie..." Ich nahm seine Hand an und ließ mich von ihm hoch ziehen. ,,Überlass das einfach deinem Instinkt." Er führte mich bis vors Pentagramm und entfernte sich dann.
Ich schrak zurück. Vor mir standen drei Dämonen. ,,W..wie...was?! War ich das?!" Sebastian stellte sich hinter mich und hielt mich fest, da ich sonst wahrscheinlich umgekippt wäre. ,,Ja. Das warst du." flüsterte er in mein Ohr und richtete seinen Blick auf die Dämonen vor mir.Ach. Du. Scheisse. ,,Du darfst ihnen befehle geben. Du bist so gesehen ihre Meisterin. Sie müssen jedem Befehl folgen." Er gab mir einen Kuss auf die Wange. Einer der Dämonen schaute zu uns herüber. Ich machte mich von Sebastian los. ,,Was glotzt du so?!" Der Dämon, in der Mitte, senkte seinen Kopf. ,,Tut mir leid, Mylady." ,,Will ich auch hoffen."
Ich drehte mich zu Sebastian um und schaute unauffällig nach, ob er ein Schwert dabei hatte, was bei ihm definitiv der Fall war. ,,Ich darf ihnen also alles befehlen was ich will?" Sebastian nickte. Ich fing an zu grinsen. ,,Okay, gut. Hey, ihr drei... Angriff auf den werten Herrn Morgenstern."
Sebastian fing an zu lachen und zückte sein Schwert. Der erste Dämon lief auf ihn zu und fuhr seine Krallen, an denen ekel eregendes Blut hinunter lief, aus. Sebastian musste ein paar Schläge abwehren, bevor er dem Dämon den Kopf abhackte. Der abgetrennte Schädel flog beiseite und blieb kurz vor der Fensterwand liegen, danach löste er sich, so wie der Rest des Körpers, auf. Die nächsten beiden griffen zusammen an. Der eine von links, der andere von rechts. Sebastian zückte eine weitere Klinge, sprang hoch und war verschwunden. Die Dämonen prallten zusammen und schauten sich danach verwirrt um.
Ich hörte nur wie Sebastian landete, sah ihn aber nirgends. Plötzlich packte mich etwas und flüsterte mir ins Ohr. ,,Das kriegst du wieder. Verlass dich darauf." Danach wurde ich gepackt und über die Schulter geworfen. ,,Lass mich runter!" Ich zappelte und versuchte alles um frei zu kommen, aber nichts half. Sebastian sprang erneut in die höhe und landete wieder bei den Dämonen, die sofort auf ihn los gingen, wobei ich noch über Sebastians Schulter hing. ,,STOP, ihr Vollidioten!" Sie blieben sofort stehen. ,,Sebastian, verdammt, ok du hast gewonnen." ,,Geht doch." Ich spürte wie er anfing zu Lachen.
,,Idiot... Sag du ihnen was sie tun sollen, jetzt hab ich keine Lust mehr..." Er ließ mich runter und fing an zu grinsen. Langsam kam er meinem Gesicht näher, aber nicht um mich zu küssen. Er flüsterte mir etwas ins Ohr. ,,Ich mag es, wenn du beleidigt bist." Ein dreckiges grinsen zierte sein Gesicht. Ich holte aus und schlug ihm einmal kräftig, mit der flachen Hand, auf die rechte Wange. Sein Kopf drehte sich zur Seite und seine Hand legte sich sofort auf die Wange. ,,Dreckiger Bastard." Ich nahm ein Schwert und hackte dem ersten Dämon den Kopf ab und ging sofort zu dem zweiten. Dieser hielt mir sofort seinen Kopf hin, wobei ich diesen auch sofort abhackte, das Schwert zurück in die Halterung steckte und den Raum mit schnellen Schritten verließ. Dabei hatte ich Sebastian nicht eines Blickes gewürdigt.
Kaum in meinem Zimmer angekommen plagten mich schon die ersten Schuldgefühle. Ach verdammt. Sollte ich mich entschuldigen? Aber... Er hatte provoziert. Beim Erzengel! Jetzt führe ich schon Selbstgespräche. Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Was war denn los mit mir? Woher kam diese Wut auf einmal? Er hatte doch nur einen Witz gemacht?Ich hörte, dass geklappere in der Küche. Ich würde erst runter gehen, wenn das Essen fertig wäre und würde dann spontan entscheiden. Aber was machte ich jetzt solange?
Nach kurzem Suchen fand ich den Kodex und fing an in ihm weiter zu lesen... Doch irgendwie konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Seufzend legte ich das Buch beiseite, legte mich auf mein Bett und starrte die Decke an.,,Sarah?" Die Tür ging auf und Leo schaute in den Raum hinein. Ich schaute verwirrt zu ihm. ,,Was ist los?" ,,Ich soll dich zum Essen holen." Was hatte er da gerade gesagt? Wollte Sebastian nicht mehr mit mir reden? Langsam stand ich auf und ging zu Leo. ,,Er hasst mich, richtig?" Leo kam in den Raum herein und schloss die Tür. ,,Dich könnte niemand hassen. Und Sebastian schon gar nicht. Er liebt dich." Leo nahm mich in den Arm, wofür ich ihm sehr dankbar war. Bei Sebastian hätte er das wahrscheinlich nie gewagt. Aber ich hatte ihm gesagt, dass es mir egal war. Ich war normal und wollte auch nicht höher behandelt werden. Leo war für mich zu einem Kumpel geworden.
,,Danke, Leo." Langsam und vorsichtig stieß ich mich von ihm weg. Seine braunen Haare fielen ihm ins Gesicht, woraufhin er grinste. Nur diese schwarzen Augen passten nicht ins Bild. ,,Du, Leo? Hast du eigentlich Geschwister?" ,,Erzähl ich dir später, ok? Geh erstmal runter etwas essen." Er schubste mich zur Tür und schob mich förmlich nach unten.
Unten angekommen setze ich mich stumm an den Tisch. Mein Teller stand schon da und Sebastian aß schon. Seine Wange war feuerrot, der Rest seiner Haut sah dazu eher blass aus und seine Haare leuchteten noch mehr. Sein Blick war stur auf seinen Teller gerichtet. Ich konnte nicht aufhören ihn an zu starren. ,,Was starrst du mich so an? Ich dachte ich bin ein dreckiger Bastard? Dann solltest du mich auch nicht ansehen." Mein schlechtes Gewissen fraß mich sofort auf. Ich sah auf meinen Teller und musste mir die Tränen sehr stark verkneifen. ,,Es...tut mir leid..." Keine Antwort. Einfach nur Stille. Ich spähte zu Sebastian rüber. Er aß einfach weiter. Autsch. Jetzt konnte ich gar nichts mehr zurück halten. ,,Es..t..tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid." schluchzte ich und hörte gleichzeitig wie er sagte, dass er mich eigentlich rausschmeißen würde, er es aber nicht könnte, weil er so sehr in mich verliebt sei. Das gab mir den Rest. Ich weinte nun hemmungslos. Sebastian kam zu mir rüber und drückte mich sanft an sich und streichelte mir über den Rücken. ,,Hey schon gut. Alles ist gut. Ich versteh dich doch... Hör auf zu weinen...Alles ist gut." Versuchte er mich zu beruhigen. Doch ich wollte mich nicht beruhigen. Ich wollte stundenlang so in seinem Arm sein und heulen. So wusste ich immerhin, dass er sich für mich interessierte...
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City of fallen sister... (Chroniken der Unterwelt fanfiction)
FanficIn Überarbeitung! :) Ein ganz normales Mädchen. Ein ganz normales Leben. Was soll da groß passieren? Ach ja... Die ganze Welt kann auf den Kopf gestellt werden. Eine Tote Familie. Eine Freundin, die die Ersatzmutter spielt. Ein Freund. Eine neue Sch...