Mein Wecker riss mich um 12 Uhr aus dem Tiefschlaf und ich brauchte einen kurzen Moment um wirklich zu realisieren, dass ich jetzt aufstehen musste. Ich hatte eigentlich keine Probleme damit auch zu früheren Zeitpunkten aufzustehen, doch heute war selbst 12 Uhr viel zu früh und es schien fast so, als müsste auch mein Körper die ganzen Geschehnisse verarbeiten.
Wiederwillig schlug ich nach ein paar weiteren Minuten die Bettdecke zur Seite und setzte mich auf die Bettkante. Verdammt, ich war wirklich müde, doch ich musste ja aufstehen. Ich warf einen letzten Blick auf die andere Bettseite, zu Max, der noch friedlich schlief. Er hatte meinen Wecker vermutlich nicht einmal wahrgenommen und musste gestern erst spät ins Bett gekommen sein, mitbekommen hatte ich davon nichts.
Ich schnappte mir schließlich mein Handy, was ich natürlich gestern nicht mehr ans Ladegerät angeschlossen hatte und verschwand aus dem Schlafzimmer. Kaum hatte ich die Türe hinter mir wieder geschlossen, sah ich nach, ob mein Handy noch anging und tatsächlich, ich hatte noch knappe 15% Restakku, die es mir erlaubten zu sehen, dass ich Nachrichten von Marco bekommen hatte.
Ich setzte mich deshalb an den Küchentisch, schloss mein Handy an den Strom an und fing an zu lesen.
8:07 Uhr : ,,Guten Morgen Diana. Vor Spieltagen ist immer früh Schlafenszeit, deshalb entschuldige, dass ich nicht mehr geantwortet hatte ;) Ich hoffe dennoch, dass du gut geschlafen hast und gut zum Stadion findest."
8:09 Uhr : ,,Wenn du nachher kommst, parke am besten auf dem Spielerparkplatz, da kommst du nach den Spiel besser weg und hast es kürzer zu uns. Ich habe Bescheid gegeben, dass du kommen wirst und ab heute bei uns arbeitest, das sollte also alles ohne Probleme funktionieren. Ich erwarte dich dann."
10:21 Uhr : ,,Du hast übrigens ein sehr nettes Profilbild, Langschläfer ;) Bis nachher!"
Jede einzelne Nachricht von ihm, ließ mich mehr Lächeln und meine Müdigkeit war augenblicklich wie weggeblasen. Seine Wortwahl war wie immer sehr schmeichelnd und machte, dass ich mich immer mehr auf den Tag freute, obwohl der gestrige Abend mir immer noch nachhing. Warum hatte Max sich nur wieder so verhalten? Doch ich hatte keine Zeit für Spekulationen und musste mich auf das fokussieren, was jetzt vor mir stand ; mein erster Arbeitstag.
Dennoch wollte ich Marco zuvor noch geantwortet haben und ich musste an seinen Bezug zu meinem Profilbild denken. Ich wusste selbst nicht mehr ganz genau, was er da zu sehen bekam und sah nach. Zu meiner Belustigung stellte ich fest, dass es ein Bild aus meinem letzten Urlaub mit Max war. Zwar war er nicht zu sehen, jedoch ich und zwar in Bikini und halb im indischen Ozean stehend. Mann sah nicht wirklich viel, weil es von weiter entfernt gemacht wurde, ich konnte mir jedoch vorstellen, dass es ihm gefiel. Dennoch war es komisch, so etwas ganz direkt von ihm geäußert zu bekommen, zumal auch er ja in einer Beziehung war.
Ich musste meinen Kopf schütteln um mir nicht wieder zu viele Gedanken zu machen. Entspann dich Diana, er kann Komplimente machen, soviel er will. Das hat nichts zu bedeuten.
Also tippte auch ich erneut los: ,,Guten Morgen Marco :) (ja ich habe bis jetzt geschlafen haha) Danke fürs Bescheid geben, ich werde es so machen, wie du sagtest. Jetzt muss ich aber wirklich unter die Dusche! Bis gleich."
Ich drückte auf den kleinen Pfeil in der unteren rechten Ecke meines Telefons und verschwand im Badezimmer.
Als ich fertig war blieb mir gerade noch genug Zeit um mir ein nicht ganz so üppiges Frühstück zuzubereiten und ich konnte förmlich spüren, wie mein Magen in zwei Stunden wieder anfängt zu knurren, als ich mir die zwei Bananen mit Quark zubereitete. Das musste fürs erste genügen.
Ich hinterließ Max einen kleinen Zettel mit einer Verabschiedung und machte mich mitsamt meiner Tasche auf dem Weg zu meinem Auto und danach auf den Weg nach Dortmund. Ein wenig mulmig war mir schon.. Wie würde Marco sich verhalten? Wie würde ich in dem neuen Beruf klar kommen? Ob die Mannschaft mich mögen wird ?
Die Fahrt verging für meinen Geschmack wieder viel zu schnell und ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, um mich auf den Tag einzustellen, obwohl es am Ende vermutlich eh nichts gebracht hätte. Ich schätze das war einfach nur ein klarer Fall von Prokrastination.
Das Gelände des Signal Iduna Parks war gigantisch und ich musste einige Leute fragen, wo denn der Spielerparkplatz sei, ehe ich in der Nähe dessen war. Ein wenig stolz war ich dann doch schon auf mich, als ich sogar überpünktlich um 14:54 an der bewachten Schranke ankam. Dem dabeistehenden Mann genügte tatsächlich mein Name und schon war ich drin. Das ging schnell. Schnell fand ich ebenso einen Parkplatz und fing an in Richtung Station zu laufen.
Auch dort fand ich wieder zwei Männer vor, die nach meinem Namen verlangten, mich daraufhin jedoch nicht passieren ließen, sondern einer sein Handy zückte und jemanden anzurufen schien. Keine Minute später sah ich Marco um die Ecke kommen, der leicht außer Atem zu sein schien und anfing über beide Ohren zu grinsen, als unsere Blicke sich kreuzten.
,,Diana, schön das du da bist! Mit der Pünktlichkeit nimmst dus aber auch sehr genau"
Er stand jetzt genau vor mir und wir mussten beide lachen. Er nahm meine Hand und zog mich an den beiden Sicherheitsbeauftragten vorbei, ehe er mich in eine Umarmung schloss. Und dieses mal konnte auch ich mich voll und ganz darauf einlassen und genoss es sehr.
,,Ich freue mich sehr dich zu sehen Marco, danke für deine Hilfsbereitschaft."
Diese Worte sprudelten mir einfach so aus dem Mund. Marco schien genauso überrascht zu sein wie ich, entgegnete mir aber ein total warmes Lächeln.
,,Ich freue mich auch dich zu sehen."
DU LIEST GERADE
Love is a game
FanfictionDiana ist ein gewöhnliches Mädchen aus dem Ruhrgebiet und führt ein ebenso ruhiges und gewöhnliches Leben. Als sie jedoch einen Nebenjob bekommt um neben ihrem Studium Geld zu verdienen, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird u...