Ich benötigte ein paar Minuten um mich zu fangen nachdem ich mich vom Weinen abgehalten hatte, ehe ich mich entschied wieder zu den anderen zu gehen. Gerade war ich aus der Türe heraus, da kam ein sehr strahlender Julian auf mich zu und begrüßte mich freundlich.
,,Diana, schön dich zu sehen." er schloss mich in eine freundschaftliche Umarmung.
,,Hey, alles gut bei dir?" ein freundliches bekanntes Gesicht zu sehen tat mir mehr als gut und so entlockte er mir sogar ein Lächeln.
,,Alles super, danke. Du, Marco sucht dich. Wenn du ihn siehst, frag ich doch mal, was er von dir will."
Wie schnell sich gute Laune doch wieder in schlechte verwandelte. Zwar beteuerte ich, dass ich dies tun würde, innerlich hatte ich es jedoch sofort wieder abgehakt und dachte nicht im Traum daran mit Marco zu sprechen.
Da der weitere Ablauf des Abends vor dem Essen ein paar Reden und kleinere Unterhaltungspunkte enthielt, verabschiedete ich mich von Julian und machte mich auf den Weg zu meinem Sitzplatz, der sich am Tisch des Trainerteams befand. Dort angekommen wurde ich zunächst, den mir zum Teil noch unbekannten Personen, vorgestellt und zu meinem Vorteil konnte ich mich schnell in die Gruppe integrieren. Erst als die Gespräche, die ich führte so langsam abklangen, hatte ich Zeit mir die restliche Sitzordnung anzusehen. Mein Tisch befand sich quasi in vorderster Reihe, direkt vor dem Mikrofon. Neben uns war noch ein weiterer Tisch und da fing das Grauen auch schon an, denn im Grunde direkt neben mir nur am Nebentisch, musste ich feststellen, dass Scarlett dort mit Marco saß. Mit Ihnen am Tisch noch zwei weitere Pärchen. Den einen kurzen Blick, den ich riskierte, bereute ich sofort.
Marco und sie lächelten sich verlieb bis über beide Ohren an und küssten sich im Grunde in der gleichen Sekunde, während sie ihre Hand auf seinem Schenkel liegen hatte. Mein Herz zersprang bei dem Anblick in tausend Teile und ich hatte das Gefühl, das man das Geräusch dessen bis nach draußen hören musste. Entweder spielten die beiden hier nur aller feinstes Kino oder er spielte es mir vor. Im Moment hielt ich die zweite Option für wesentlich wahrscheinlicher, weshalb ich bei meinem Vorhaben, von Marco Abstand zu halten, blieb.
Mein Magen knurrte mittlerweile ganz schön und das war nicht zuletzt der Grund, weshalb sich das Programm für mich mehr als in die Länge zog. Ich dachte wirklich es könnte nicht mehr schlimmer kommen an diesem Abend, aber gerade als der Vereinsvorsitzende sein letztes Wort gesprochen hatte, machte sich Marco auf den Weg zum Micro und ich wollte einfach nur im Erdboden versinken. Marco in dieser Situation nur knappe 2 Meter von mir entfernt, direkt vor mir zu haben. Das war das höchste.
Er schloss sein Jackett als er aufstand und war ein paar Sekunden später auch schon vor dem Micro und sah mir direkt in die Augen. Er hatte tatsächlich einen Anzug an und dieser stand ihm verflucht gut. Halt stopp. Um mich abzulenken entwich ich dem Blickkontakt verzweifelt und kippte mir in einem Zug den ganzen restlichen Wein den ich in meinem Glas hatte hinein. Nachdem ich mich aufgrund des vielen Alkohols auf einmal kurz etwas schütteln musste, sah ich erneut in Marcos Augen, die mich wie ein Wolf seine Beute nicht aus den Augen lässt, ansahen. Dieses mal nur etwas besorgter als gerade noch. Ihn wunderte es doch nicht im Ernst, dass ich mir an einem solchen Abend innerlich wirklich gerne die Kante geben würde oder? Leicht schüttelte ich mit dem Kopf und sah wieder weg.
Seine kleine Rede beinhaltete so genau das, was man sich an Anfang einer Saison vom Mannschaftskapitän vorstellen würde. Er motivierte das Team, bedankte sich für die Unterstützung und bedankte sich beim Trainerteam und mir. Warte was? Schlagartig sah ich wieder zu ihm.
,,.....und natürlich bei unseren neuen Mitarbeitern, die zum Anfang der Saison zu uns gestoßen sind. Auch im Namen des Trainerteams möchten wir uns an dieser Stelle ganz besonders bei dir, Diana, bedanken. Sie leistet trotz deutlicher räumlicher Distanz zu uns einen mehr als guten Job und auf sie ist immer verlass. Obwohl sie gar nicht hauptberuflich bei uns arbeitet, sondern studiert, hat sie mehr Stunden gemacht als viele andere. Freiwillig. Ich denke ich spreche für uns alle, wenn ich behaupte, dass sie uns in kürzester Zeit alle ziemlich gut im Griff hatte und uns nicht nur was das Management angeht, des Öfteren den Allerwertesten gerettet hat."
Er legte eine kurze Pause ein, da alle, inklusive ihm etwas lachen mussten und selbst mir entlockte er ein leichtes Grinsen.
,,Auch wenn wir oft ihren Gedultsfaden mehr als strapazieren, ist sie immer für einen Spaß zu haben, bringt gute Laune in die Mannschaft und legt nur in wirklich kritischen Situationen ihr Lächeln ab. Wir hoffen, dass du uns noch ganz lange mit deiner Arbeit und Art bereicherst und haben noch ein kleines Dankeschön für dich, bevor wir dann endlich alle essen können. Kommst du einmal zu mir Diana?"
Noch immer etwas perplex und überrascht von seinen Worten stand ich also unter leichtem Applaus auf und lief die zwei Schritte auf ihn zu, ehe er mich auch schon lächelnd in eine etwas zu lange Umarmung zog. Insgeheim genoss ich es ein wenig seinen Köper wieder zu spüren und seinen Duft riechen zu können, aber trotzdem wusste ich nicht genau wie ernst ich seine Worte nehmen konnte. Aus seinem Mund hatte das alles in der aktuellen Situation einen komischen Beigeschmack.
,,Ich habe alles genau so gemeint." hauchte er mir während der Umarmung in mein Ohr, ehe wir uns voneinander lösten. Ich konnte darauf nichts antworten. Viel zu verwirrt und unschlüssig war ich noch und die Tatsache, dass seine Frau uns vermutlich genau beobachtete verschlimmerte das nur noch. Ich traute mich erst gar nicht nachzusehen und so lächelte ich nur verlegen und nahm den großen Blumenstrauß, in dem ein Briefumschlag steckte dankend an, bevor ich mich schnell wieder setzte.
,,Eigentlich wollte ich diesen Part übernehmen, aber Marco bestand darauf, dass er das macht. Freut mich sehr, dass ihr euch so gut versteht."
Es war Marco Rose, der mir zusprechend die Hand auf die Schulter legte, bevor er sich zum Essen erhob. Ich dankte ihm freundlich während ich immer noch über Marcos Worte nachdachte. Ich stand immernoch völlig neben mir, realisierte so langsam erst, was da gerade passiert war und wollte es dem Trainer gerade gleich tun, da drehte er sich nochmal zu mir um.
,,Ach Diana, kannst du uns eventuell noch Teller aus dem Raum neben den Toiletten holen? Ich glaube wir haben nicht genug."
Natürlich sagte ich zu und ging schnurstracks in den besagten Raum. Noch absolut in Gedanken darüber, was Marco von sich gegeben hatte, suchte ich einige Teller zusammen als ich hörte wie sich die Türe des Raumes hinter mir öffnete, jemand eintrat und die Türe hinter sich wieder leise schließ. Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen und bewegte mich kein Stück. Ich sah mich nicht einmal um.
,,Hey du."
Augenblicklich wurde mir warm und mein Herz pulsierte mir bis zum Hals. Ich kannte die Stimme.
Hey ihr. Ich hoffe euch gefällt die Story immer noch :) Danke für die über 100 reads! Lasst doch gerne ein Vote da und verpasst keinen Teil mehr, wenn ihr mir folgt. Gerne nehme ich auch Ideen für zukünftige Fanfictions an :)
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Love is a game
FanfictionDiana ist ein gewöhnliches Mädchen aus dem Ruhrgebiet und führt ein ebenso ruhiges und gewöhnliches Leben. Als sie jedoch einen Nebenjob bekommt um neben ihrem Studium Geld zu verdienen, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird u...