Der Morgen danach

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Etwas verwirrt wurde ich am nächsten Morgen vom Tageslicht wach und musste mich erstmal sammeln. Es musste noch sehr früh sein, denn als ich rechts sah, lag dort ein immer noch schlafender Marco und auch das Tageslicht, das mich geweckt hatte, entpuppte sich eher als Morgengrauen. Ich sah zu mir herunter und realisierte erst jetzt so richtig in was für einer Situation ich steckte. Ich lag in einem fremden Ehebett und hatte meinen Freund nicht nur durch einen Kuss, sondern auch durch den Sex mit Marco aufs übelste betrogen.

Kurz kamen die Bilder der vergangenen Nacht hoch und ließen mich schmunzeln. Der Sex war wirklich verdammt gut und nicht nur auf dieser Ebene verstanden Marco und ich uns besser als wir sollten. Wäre all das es wirklich wert meine langjährige Beziehung aufzugeben? Für das Risiko, dass Marco selbiges nicht tun wird ?

Dennoch stand mein Entschluss eigentlich fest, zumindest musste ich endlich Klartext mit Max reden.

Ohne das ich Marco weckte, schlich ich so leise wie noch nie aus dem Schlafzimmer und tapste herunter bis in die Küche, wo meine Tasche inklusive Handy waren. Ich nahm es, setzte mich aufs Sofa und wollte Max gerade eine Nachricht schicken, dass wir, wenn ich nach Hause komme reden müssten, da war mein Bildschirm schon voll von seinen Nachrichten.

Von anfangs besorgten Fragen wie in welchem Hotel ich denn bleiben würde und ob alles okay sei, wandelte es sich schnell zu den härtesten Vorwürfen und Beleidigungen. Doch ich entschied mich auf keine dieser Fragen einzugehen und ihn stattdessen nur über mein Anliegen zu informieren, sowas musste von Angesicht zu Angesicht besprochen werden.

Mein Blick fiel gerade auf die Uhrzeit, es war kurz vor 7, da fiel mir panisch ein, dass ich mich nicht bei Jasmin gemeldet hatte. Verdammt, das musste ich sofort tun.

,,Diana verflucht, du hast dich gestern nicht gemeldet ist alles in Ordnung?"

Etwas wehleidig verzog ich mein Gesicht, ehe ich ihr antwortete.

,,Eher nicht. Also mir geht es super, aber in Ordnung ist gar nichts. Ich bin bei Marco."

kurz herrschte Stille am anderen Ende.

,,Du bist was ? Hä? ich verstehe gar nichts mehr, warum das denn? Ihr hattet doch nicht etwa?"

,,Doch genau das hatten wir und weißt du was das schlimme ist? Ich bereue es nicht mal, denn der Abend gestern war schöner, als mein verdammtes ganzes letztes Jahr mit Max."

Jasmin spürte, dass ich aufgewühlt und mehr als durcheinander war und versuchte mich zu beruhigen.

,,Jetzt entspann dich erstmal. Willst du es Max erzählen? und noch viel interessanter, was macht Marco mit Scarlett?"

,,Ich werde es Max heute Abend auf jeden fall erzählen und die ganze Sache dann vielleicht sogar beenden. Ich hab mich nicht unter Kontrolle wenn ich in Marcos Nähe bin und will es nicht noch schlimmer machen, als es ist. Ob er es seiner Frau sagt? keine Ahnung. Ich weiß gerade überhaupt nichts."

Jasmin und ich verblieben dabei, dass ich mich nach heute Abend nochmal bei ihr melde und wir dann weitersehen. Immerhin ein wenig Sicherheit in dieser mehr als komplizierten Situation.

Mittlerweile grummelte mein Magen und ich entschied mir in der Küche selbständig etwas zu machen, eventuell würde ja etwas für ihn übrig bleiben. Eventuell machte ich auch bewusst mehr, damit er auch etwas zum Frühstück hatte.

Ich war bestimmt schon eine Viertelstunde dabei Rührei und Sandwiches zu machen, als mich eine Berührung an meiner Hüfte zu Tode erschrecken ließ. Es war Marco, der noch warm vom Bett seine Arme um meine Hüften geschlungen hatte und mir ein verschlafenes ,,Guten Morgen Baby" in mein linkes Ohr hauchte.

Selbstverständlich zuckte ich erschrocken zusammen und hätte ihn fast mit dem Holzlöffel gehauen, wäre seine Berührung und Stimme nicht so verdammt angenehm und vertraut gewesen. Also drehte ich mich zu ihm um und er drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen, den ich nur zu gerne erwiderte.

,,Bist du schon lange wach?" frage er mich dann, als wir voneinander abließen, dennoch hielt er mich fest im Arm und ich schüttelte mit dem Kopf.

,,Gerade so lange, dass ich uns Frühstück machen konnte. Ich wollte dich nicht wecken. Es gibt Rührei und Sandwiches mit Avocado." stolz griff ich bei meinen Worten nach einem Teller und hielt ihn ihm mit einem Grinsen ins Gesicht, was ihn schmunzeln ließ.

,,Also an diese Routinen mit dir könnte ich mich gewöhnen" rief er mir zwinkernd zu, als er sich glücklich den Teller von meiner Hand schnappte und mir im Vorbeigehen zum Tisch auf den Hintern klatschte. ,,Du hast ja immer noch kein Höschen an." bemerkte er noch, als er sich gesetzt hatte und ich spürte, wie ich rot anlaufen musste.

Ohne ihm zu antworten, gesellte ich mich zu ihm an den Esstisch und schnappte mir genüsslich ein Sandwich, während er grinsend im Rührei stocherte.

,,Ist was?" fragte ich ihn deshalb mit noch halb vollem Mund, denn ich mit meiner Hand davor verbarg.

,,Ich finde es nur erstaunlich, was einzelne Sätze, Berührungen oder Worte von mir für eine Wirkung auf dich und deinen Körper haben."

Die Tatsache, dass er mir dabei tief in die Augen sah und mittlerweile eher hämisch grinste, machten es mir nicht leicht seine Aussage zu dementieren und trotzdem tat ich dies ungläubig und ohne ihn anzusehen.

,,Gar nicht wahr!"

Er zog die Augenbrauen ungläubig hoch und ich spürte wie seine Hand die Innenseite meines Oberschenkels striff und langsam zu meiner Vagina wanderte.

,,Na das wollen wir mal sehen, ich wette dass du mich gleich anflehen wirst nicht aufzuhören."

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