erstes Wiedersehen

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Mit den heftigsten Kopfschmerzen die ich je hatte, zwang Jasmin mich dennoch zu einem spontanen Shopping Trip in die Innenstadt, da sie der festen Überzeugung war, dass ich für Samstag unbedingt ein neues Kleid bräuchte. Die Gelegenheit nutzen wir dann auch um mir ein paar andere Klamotten zu holen, damit ich bei Jasmin etwas einiges zur Verfügung hatte.

Die Entscheidung fiel schlussendlich dann auf ein bodenlanges, seidiges Abendkleid in einem hellen Beigeton mit ziemlich hohem Beinschlitz. Da ich nicht gerade sehr schlank war, schien ich zunächst etwas skeptisch, aber Jasmin überredete mich und ich willigte zum Schluss ein. Auch beschlossen wir, dass ich mir eine Wohnung in Dortmund suchen werde, da sich dort, außer meines Studiums, im Moment mein ganzes Leben abspielte. Also warum nicht?

Der Tag tat wirklich gut und ich genoss es Zeit mit meiner besten Freundin zu verbringen und so fiel ich am Ende des Tages immer noch mit Kopfschmerzen aber glücklich ins Bett.

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Die Nacht war, trotzdem ich lange geschlafen hatte, definitiv zu kurz und ich schnappte mir mein Handy um durch Instagram hoffentlich etwas wacher zu werden. Das gelang mir dann tatsächlich nicht durch diese App, sondern durch eine Nachricht, die mich von Marco erreichte.

,,Na du kleine Schnapsdrossel, ich hoffe mal du hast keinen Kater mehr und kannst top erholt zur Arbeit kommen ;)"

Seine Nachricht ließ mich schmunzeln. Im gleichen Moment realisierte ich jedoch auch wieder, was ich das vorgestern Nacht getan hatte. Verdammt das war schon peinlich, aber rückgängig machen ging nun auch wieder nicht also hoffte ich einfach darauf, dass er das Gespräch heute nicht großartig thematisieren würde.

,,Es geht, mein Kopf brummt schon noch ordentlich. Bis später :)"

Ich schickte die Nachricht ab und fing an mich fertig zu machen. Da ich definitiv zu lange geschlafen hatte, blieb mir nicht mehr allzu viel Zeit bis ich im Stadion sein müsste, weshalb ich mich beeilte.

Frisch geduscht und in neuen Klamotten konnte ich mich dann schließlich gerade noch rechtzeitig auf den Weg zum Stadion machen. Dort angekommen parkte ich an der allbekannten Stelle und lief geradewegs in die Katakomben und zur Mannschaft.

,,Hey Diana. Schön dich zu sehen." ein sehr motivierter Marco Rose kam circa auf Höhe der Kabinen auf mich zu und begrüßte mich während er mir zwei Zettel in die Hand drückte. Ich grüßte freundlich zurück und sah ihn fragend an.

,, Das ist einmal der Plan für heute inklusive Aufstellung etc.. das übliche halt und der andere Zettel ist noch einmal die Einladung für morgen schwarz auf weiß. Du sollst dich ja nicht benachteiligt fühlen. Geh doch schonmal zu den anderen, die sollten jetzt mit dem Aufwärmen anfangen."

Dankend nahm ich die Einladung nochmal an und machte mich auf den Weg zu den anderen aufs Spielfeld und kaum war ich dort, begrüßte mich auch schon der Rest des Trainerteams. Wie Rose gesagt hatte, war die Mannschaft gerade dabei sich warm zu machen und so sah ich Marco das erste Mal seit Tagen wieder. Sofort hatte ich das gleiche Kribbeln wie immer in meinem Körper und konnte nicht anders als glücklich loszulächeln, auch wenn es innerlich in mir gerade ganz anders aus sah.

Die Trennung von Max hing mir immer noch schwer hinterher und der massive blaue Fleck der meinen Oberarm zierte erinnerte mich Tag für Tag daran, was da für eine Scheiße passiert war. Gedankenverloren stellte ich meine Tasche vor einer Bank ab und bekam so beinahe nicht mit, wie mich jemand von der Seite anquatschte.

,,Erde an Diana, ist jemand zuhause?" das war das einzige was ich unter der lauten Stadionkulisse wahrnehmen konnte und drehte mich in Richtung der Stimme, die mir sehr vertraut war.

Marco stand mit einer Wasserflasche am Mund vor mir und sah mich schief an. Kurz warf ich einen Blick über den Platz und stellte fest, dass die Jungs gerade eine Trinkpause machten.

,,Ist alles okay mit dir? Du wirkst ein bisschen durch den Wind." Seine Stimme war von Lachen und Besorgen geprägt und ich sah ihm an, dass ihn meine Verpeiltheit gerade deutlich amüsierte.

,,Hi. Entschuldige bitte. Ich war gerade komplett woanders."    immernoch etwas verwirrt rieb ich mit meiner Hand über meine Schläfe und bemerkte meine Kopfschmerzen erneut.

,,Hab ich gesehen. Ist alles in Ordnung bei dir ?"

Was zuerst noch belustigt bei ihm klang, wandelte sich schnell in besorgt sein und er sah mich ernst an.

,,Ehm.. Ich... naja es geht. Weißt du noch vorgestern, als ich dir nicht schreiben konnte? An dem Nachmittag hab ich mich von Max getrennt."

Das war ein Gesprächskiller. Seine Miene war nun noch besorgter als vorher und liebevoll legte er seine seine Hand auf meinen rechten Oberarm und streichelte diesen. Unter dem dadurch entstehenden Schmerz musste ich kurz zusammenzucken, hoffte jedoch, dass Marco es nicht sonderlich bemerkte.

Aber falsch gedacht. Etwas erschrocken zog er seinen Arm zurück und sah mich fragend an. Aber auf eine Art und Weise die irgendwo schon eine Vorahnung andeutete.

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