Klartext und Kuss

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Und jetzt stand ich hier also vor der Kabine. Hinter der Türe hörte ich die Mannschaft reden und ihren Kram machen, den sie vermutlich immer machten. Was tat ich hier eigentlich?

Aber ich konnte nicht länger warten und Marco so weiter machen lassen wie bisher. Ich brauchte klare Ansagen und spielte definitiv nicht mehr das schüchterne Mädchen von nebenan. Also klopfte ich.

Einen Spalt öffnete ich die Türe um definitiv Gehör zu bekommen.

,,Hey sorry, Diana hier. Keine Sorge, ich komme nicht rein, aber könnt ihr den Marco einmal rausschicken?"

,,Machen wir!" klang es im Chor zurück und ich schloss die Türe wieder. Realisierend was ich da gerade angefangen hatte, lehnte ich mich mit verschränkten Armen an die Wand, die gegenüber der Kabinentüre lag. Zu mehr war tatsächlich auch keine Zeit, denn schon öffnete sich die Türe und ein nur mit einem notdürftig umgebundenen Handtuch bekleideter Marco Reus stand lächelnd vor mir.

,,Diana! Willst du doch mit duschen ?"

Fuck! Wie soll ich mich denn da bitte auf die eigentliche Thematik konzentrieren. Ich konnte ihm ja nicht mal in Gesicht sehen, so sehr fixierten meine Augen seinen noch nassen und frisch duftenden Körper.

,,Hallo?" er wedelte nun mit der Hand vor meinen Gesicht herum. Verdammt, wie peinlich. Ich musste mich sofort fangen und Klartext reden.

,,Marco können wir irgendwo ungestört reden ?"

Seine Miene wurde plötzlich ernst, er nickte nur und lief vor, bis wir nur wenige Meter weiter in einen kleinen Raum mit Fitnessgeräten verschwanden.

,,Diana was ist los?" er legte seine Hand auf meinen Rücken, als wir uns auf eine Bank setzten. Ich atmete tief durch, fuhr mir durch meinen Ansatz und fing an.

,,Marco bitte sag mir einfach, dass du in mir nicht nur eine leichte Beute siehst und nicht bewusst mit mir spielst. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum deine Worte, Berührungen und Taten sowas krasses in mir auslösen, aber es ist Fakt und ich werde krank, wenn du so Sprüche, wie den mit dem Duschen, ablässt und ich dann da mit meiner Fantasie stehe. Verdammt Marco ich bin in einer Beziehung. Du bist in einer Bezie.. du bist verflucht nochmal verheiratet. Das fühlt sich einfach so gut und schlecht zugleich an!"

Mir kamen bei meinen Worten fast Tränen in den Augen und ich konnte Marco dabei nicht ansehen. Er jedoch, sagte nichts, sondern schob mein Kinn stattdessen mit seiner Hand in seine Richtung, bis ich ihn ansehen musste.

,,Hey Hey, jetzt atme erstmal durch. Diana, ich wünschte wirklich ich könnte dir eine detaillierte Antwort auf all deine Fragen geben, aber ich weiß selbst nicht, was deine Präsenz mit mir macht. Alles, was ich weiß ist, dass am Samstag, als ich dich das erste Mal gesehen habe, etwas in mir passiert ist und dieses Etwas wir immer mehr und stärker, bei jedem Mal das ich dich sehe, oder nur an dich denke. Ich will nicht mit dir spielen und du bist erst recht keine ,,leichte Beute". Ich bitte dich."

Er legte eine kurze Pause ein, sah mich einfühlsam an und streichelte durchgehend mein Bein.

,,Diana, ehrlich. Du hast eine extrem starke Anziehung auf mich, dass ich einfach manchmal nicht anders kann, als so Andeutungen zu machen. Meine Fantasie spielt verrückt seit Samstag und stolz bin ich darauf auch nicht." Er legte eine kurze Pause ein. ,, Hast du heute nach dem Spiel was vor? Fährst du zurück nach Düsseldorf?"

Mein Atem konnte sich wieder halbwegs normalisieren und ich genoss seine Berührungen. Auch das, was er sagte beruhigte mich und ich war froh und erstaunt zugleich, dass er im Grunde genauso fühlte wie ich. Über den heutigen Abend hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, jedoch konnte ich mir besseres vorstellen, als zu einem schlafenden Max nach Hause zu kommen. Fuck empfand ich wirklich nur noch so wenig für ihn ?

,,Ich weiß es nicht, nach Hause will ich eigentlich nicht."

Marco lächelte mich daraufhin leicht und freundlich an.

,,Was hälts du davon, wenn wir später zusammen zu mir fahren und in Ruhe reden. Du wirst morgen bei der Spielaufbereitung eh arbeiten müssen, also wieso zurückfahren. Später kann ich dann immer noch in ein Hotel nahe des Trainingsgeländes bringen. Abgemacht?"

Alleine der Gedanke daran, einen entspannten Abend mit ihm zu verbringen, ließ mich grinsen und wohlig fühlen. Zumal in Ruhe reden wirklich eine gute Idee war, also sagte ich zu.

,,Du siehst übrigens wirklich verflucht heiß aus in deinem gelben Handtuch." Die Worte musste ich noch loswerden, während ich erleichtert aufstand und Marco lachend ansah.

Doch ehe ich mich versah verspürte ich einen leichten Zug an meinem Hals und fand meine Lippe auf seinen wieder. Fuck.
Marco war aufgestanden und hatte mich mit einer geschickten Bewegung gleichzeitig zu sich gezogen. Seine linke Hand fand fest zupackend an meiner Taille platz und hielt mich ganz nah bei sich.
Seine Lippen waren weich und er verstand es sie einzusetzen.

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