Kaum war ich an meinem Auto angekommen, suchte ich hektisch nach meinen Zigaretten und musste feststellen, dass Marco wieder recht gehabt hatte. In der ganzen Zeit von gestern Abend bis jetzt hatte ich keine Zigarette angerührt und nicht einmal das verlangen danach gehabt. Aber jetzt musste es sein. Zu aufgebracht war ich von Marcos Verhalten und außerdem wurde mein Abend nicht gerade entspannter.
Ich rauchte schnell. Viel schneller als sonst, weil ich Angst hatte, Marco könne um die Ecke kommen und mich mit einem Satz wieder einlullen. Aber das sollte nicht passieren und so konnte ich mehr oder weniger entspannt meine Heimreise antreten.
Es waren zu viele Bilder, Gedanken und Erinnerungen, die sich zeitgleich in meinem Kopf abspielten, als das ich einen klaren Gedanken hätte fassen können, ehe ich die Wohnungstüre aufschloss.
,,Diana?" hörte ich es aus der Küche rufen.
,,Ich bin zuhause."
Kaum hatte ich angefangen zu sprechen, kam Max auch schon durch den Flur zu mir gesprintet und setzte zu einer Umarmung an, die ich quasi gar nicht erwiderte. Es irritierte mich sogar beinahe nicht Marcos mittlerweile vertrauten Duft zu riechen, sondern den meines Freundes, der mir irgendwie fremd vorkam.
,,Kannst du mir mal sagen, was gestern mit dir los war? So kenn ich dich ja gar nicht. Ist was passiert?"
Seine Fragerei verwirrte mich nur noch mehr und ich versuchte erst gar nicht darauf zu antworten, sondern setzte selber an. Meinen Schlüssel ließ ich die die dafür vorgesehene Schale fallen, zog meine Schuhe aus und ließ meine Tasche fallen.
,,Max, diese Woche ist viel passiert. Zu viel um dir alles im Detail erklären zu können und wenn ich ehrlich bin, kann ich das nicht mal. Ich bin mir nach diesen Tagen über vieles klar geworden und musste dafür viele Fehler machen, die unverzeihlich sind."
Als wir uns auf die Couch setzten, legte ich eine kurze Pause ein, die Max sofort nutzte um auch etwas loszuwerden.
,,Über was bist du dir denn bitte im klaren geworden? und noch viel wichtiger, was für Fehler? Bist du fremdgegangen?"
Um ehrlich zu sein dachte ich, als ich die Türe rein bin wirklich, dass er lediglich besorgt ist, aber seine mehr als aggressive Art und Weise jetzt gerade widerlegte das alles. Und seine Körpersprache machte mir so viel Angst, dass mir die Tränen kamen.
,,Über uns Max! Über uns! Guck uns doch mal an! Und das geht jetzt schon über ein Jahr so. Ich kann nicht mehr!"
Ich sah ihm an, dass er mittlerweile vor Wut kochte und als dann seine flache Hand mein Gesicht traf, erschrak ich nicht einmal mehr. Nicht das erste mal. Trotzdem brach ich immer mehr in Tränen aus. Max war mittlerweile aufgestanden und stand nun mit erhobener Faust vor mir. So nah, dass seine Silhouette den Raum aus meinem Blickfeld verdunkelte.
,,Mit wem hast du gefickt?"
Ich zuckte zusammen, als er wieder anfing zu reden.
,,Du kennst ihn nicht." Doch kaum hatte ich ihm keinen Namen genannt, traf mich seine Faust fest auf den Oberarm und er zog mich unbehutsam am selben zu sich hoch, sodass ich nun auch stand.
,,Geh! Sonst vergess ich mich."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schnappte mir so schnell es ging meine Tasche und Schuhe und war auch schon aus der Wohnung verschwunden. Ich rannte quasi zu meinem Wagen und ließ meine Tränen, dort angekommen, einfach so laufen. Verdammt, was war das für eine kranke Scheiße gerade. Ich brauchte mindestens 20 Minuten, bis ich auf die Idee kam mein Handy rauszuholen und Jasmin anzurufen, so überfordert mit allem war ich. Aber schon in dem Moment, indem ich mein Handy entsperrte, bereute ich es, denn bestimmt 3 oder mehr Nachrichten von Marco waren zu sehen. Das hatte mit gerade noch gefehlt.
12:17 :,, Hey ist alles in Ordnung? Du warst gerade ziemlich komisch, als der Trainer mit dir gesprochen hat."
13:31:,, Diana verdammt, ich mach mir Sorgen! Sag mir doch wenigstens, ob du gut Zuhause angekommen bist."
13:34 :,, Bist du sauer? Es tut mir leid, wenn ich dir das Gefühl gegeben habe, dass es an dir liegt. Ich war auch einfach durcheinander, weil Scarlett und die Kleine heute wieder da sind. Natürlich mach ich mir da auch, genauso wie du, Gedanken."
13:40 :,,Wenn du dich nicht bis 14 Uhr meldest fahr ich zu dir!"
Reflexartig sah ich auf die Uhr. Es war 13.55. Sofort tippte ich eine Nachricht, um eine Katastrophe zu vermeiden. Marco hier? Das gäb tote nach der Aktion gerade.
,,Sorry. Wirklich. Es ist alles gut. Ich melde mich."
Und wieder ließ ich mein Handy zunächst wieder erschöpft in meinen Schoß fallen. Ich brauchte wirklich noch einen Moment, bevor ich die Kraft hatte, Jasmin über alles zu informieren. Hatte Marco recht? War ich wirklich so fokussiert auf meine Probleme, dass ich seine außer acht gelassen hatte? Selbstverständlich musste er genauso Kopfschmerzen haben wie ich. Ob er Scarlett schon was erzählt hatte?
Aber die Fragen musste ich mir später stellen und so griff ich wieder zum Handy und wählte Jasmins Nummer
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Love is a game
FanfictionDiana ist ein gewöhnliches Mädchen aus dem Ruhrgebiet und führt ein ebenso ruhiges und gewöhnliches Leben. Als sie jedoch einen Nebenjob bekommt um neben ihrem Studium Geld zu verdienen, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird u...