Ungezügelte Lust

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Sein Auto war wirklich nicht weit entfernt und wir erreichten es nach wenigen Schritten. Wie selbstverständlich ging Marco sofort zur Beifahrerseite und öffnete mir diese, damit ich einsteigen konnte. Mit dieser Zuvorkommenheit war ich leicht überfordert, denn ich war es wirklich nicht gewohnt, dass zuerst an mich und dann an sich selbst gedacht wurde, aber umso schöner war es, nun diese Erfahrung machen zu können.

Marco verstaute seine Sporttasche auf der Rückbank und setzte sich daraufhin zu mir ins Auto, was mich doch leicht verunsicherte. Es war das eine, öffentlich und bei der Arbeit rumzublödeln, aber jetzt so ganz privat und alleine in seinem Auto zu sitzen, das war eine andere Nummer und auch Marco schien das zu bemerken.

,,Ist alles okay bei dir Diana?" fürsorglich fand seine Hand dabei meinen Oberschenkel.

,,Ja, mir geht es gut. Das war nur heute alles bisschen viel und mein Körper und Kopf müssen das noch verarbeiten."

Er sah mich daraufhin verständnisvoll an und nickte.

,,Na dann wollen wir mal, bereit verwöhnt zu werden?" Er klatschte in die Hände, als wollte er jemanden animieren und startete den Wagen. Nach ein paar Minuten brach er dann erneut die Stile, die zwischen uns herrschte.

,,Und hat dir dein erster Tag gefallen? Ich kann sagen, dass ich nur positives über dich gehört habe." er sah mir bei seinen Worten tief und freundlich in die Augen, mit einer Ehrlichkeit, die ich so noch nie erlebt hatte.

,,Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Besonders der lockere und herzliche Umgang sind genau das richtige für mich. Natürlich sind meine Arbeitskollegen auch allesamt sehr sympathisch."

Wir mussten beide über meine Ironie lachen, denn selbstverständlich zählte er auch zu diesen ,,Arbeitskollegen". Ich liebte es, dass wir scheinbar den gleichen Humor hatten und auf dieser Ebene mehr als funktionierten und noch mehr liebte ich, dass ich bei ihm alles um mich herum vergessen konnte. Es war fast wie ein Kurzurlaub jedes Mal.

Nach einigen Minuten erreichten wir unser Ziel und blieben vor einem wirklich schönen und modernem Haus stehen. Natur hatte er ein Haus, er hatte schließlich auch eine Frau und ein Kind. Wo waren die eigentlich ?

,,Gefällts dir ?" seine Worte rissen mich wieder Mal aus meinen Gedanken und ich nickte nur lächelnd.

,,Dann lass es mich dir mal von innen Zeigen."

Er stieg aus und öffnete mir die Türe, ehe ich seine Hand entgegengestreckt bekam, die mir half auszusteigen. Marco holte noch seine Tasche und dann befanden wir uns auch schon vor seiner Haustüre. Nach ein paar Schlüsseldrehungen sprang diese auf und ein heller Flur erstreckte sich vor mir. Er schloss die Türe hinter uns ab und geleitete mich ins Wohnzimmer.

,,Schön habt ihrs hier" dachte ich laut während ich meine Umgebung in mich aufsaugte.

,,Danke, ich finds auch sehr gemütlich. So wie es sein sollte. Setz dich doch auf die Couch, magst du was trinken oder essen ?"

Ich tat was er sagte und rief ihm beim hinsetzten hinterher, dass ich ein Wasser nehmen würde, da er schon auf dem Weg in die offene Küche war, die am Wohnzimmer grenzte.

Das Sofa war wirklich bequem und ich spürte, wie sich mein Körper immer mehr entspannte, als Marco auch schon mit zwei Wassergläsern in den Händen zurückkam und sich neben mir aufs Sofa setzte.

,,Danke dir."

Genüsslich nahm ich mehrere Schlucke aus meinem Glas, ehe ich es wieder vor mir abstellte und Marco ansah. Doch dieser war wohl die ganze Zeit schon mit seinen Augen bei mir und lächelte freundlich. Zu gerne wollte ich diesen Moment genießen, doch die Tatsache, dass ich gerade in dem Haus seiner Familie saß, erschwerte es mir. Also hielt ich es nicht länger zurück und fragte ihn, wo Scarlett und seine Tochter im Moment waren.

Er musste einmal tief durchatmen und antwortete nicht gerade begeistert.

,,Scarlett ist mit Emily bei ihrer Mutter in Hagen übers Wochenende."

So kurze und kalte Antworten war ich gar nicht von ihm gewohnt und deshalb hakte ich nochmal nach.

,,Du klingst nicht gerade emotional berührt darüber, wenn ich das so sagen darf. Wenn du nicht darüber sprechen willst akzeptiere ich das auch, aber wenn du mit jemandem darüber reden kannst und vielleicht auch solltest, dann mit mir."

Er presste die Lippen zusammen und nickte.

,,Nein, du hast ja recht. Wenn ich ganz von vorne anfange, läuft es auch bei uns schon länger nicht mehr rosig. Dass man so krass viel voneinander getrennt ist, tut nun einmal keiner Beziehung gut. Aber aktuell sind es wirklich die sich immer mehr häufenden Streits, so wie der von Gestern. Manchmal habe ich einfach das Gefühl nicht verstanden zu werden und dass sie das auch nicht mal versucht. Aber deshalb konnte ich auch deine Worte von vorhin so nachvollziehen. Es geht mir genauso. Dass ich dich dann letzte Woche kennengelernt habe, hat die Sache nicht besser gemacht. Ich bin in Gedanken nur noch bei dir. Bei deiner Art, deinem Auftreten, deinem Lächeln, bei einfach allem. Gott, ich habe selbst beim letzten Sex nur an dich gedacht und wie deine Kurven wohl ohne Klamotten aussehen würden und wie sich deine Haut anfühlen würde. Seit dem Zweifel ich einfach an allem."

Ich konnte gar nicht anders, als seine Worte einfach auf mich wirken zu lassen. Empfand er wirklich das gleiche wie ich? Beinahe hatte ich das Gefühl wir würden sogar beide das exakt selbe denken und die Art und Weise, wie er über mich sprach war einfach nur hypnotisierend. Ich müsste lügen, wenn ich mir seinen Körper nicht auch schon ohne Klamotten vorgestellt hätte und der Gedanke jetzt daran, kombiniert mit der Art und Weise, wie er über mich und meinen Körper sprach erregten mich ungemein.

Ich hatte mir vorgenommen, mir am heutigen Abend keine Gedanken zu machen und deshalb blendete ich nun jegliche Vernunft und Verstand aus und beugte mich zu ihm herüber, ehe ich meine Lippen auf seine presste. Marco schien zunächst überrascht, erwiderte die Küsse jedoch augenblicklich.

,,Warum siehst du nicht einfach nach, wie mein Körper ohne Klamotten aussieht, dann musst du es dir nicht mehr vorstellen."

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