Es war mir doch noch unangenehmer als gedacht, Marco davon zu erzählen, was ich mit mir habe machen lassen, aber auf der anderen Seite war er auch derjenige, von dem ich mir am meisten Verständnis erhoffte.
,,Jetzt geht es mir gut, wirklich. Der Abend war hart, aber jetzt bin ich wirklich mehr als froh da raus zu sein."
Immer noch wütend über die Sache aber beruhigt nickte er.
,,Das glaube ich dir gern. Sowas wird dir auch nicht mehr passieren! Das hast du nicht verdient."
Ohne dass ich auf seine Aussage hätte eingehen können war Marco auch schon vor der Kamera und beantwortete brav die kritischen Fragen der Reporter während sein Blick immer wieder zu mir wanderte. Aber auch als er durch war, fand ich keinen Anschluss mehr zum Gespräch, lächelte ihn einfach nur an und genoss die Zeit, die ich mit ihm hatte.
Marco beendete auch sein zweites Interview und wir machten aus, unser Gespräch nach seiner Dusche auf dem Parkplatz weiterzuführen. Also verabschiedete ich mich schlussendlich auch von meinem Chef und dem restlichen Team und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto.
Dort angekommen antwortete ich zunächst meiner besten Freundin, die sich erkundigt hatte wann ich nach Hause kommen würde um mit mir essen zu gehen. Ich hatte gerade genug Zeit ihr zu antworten, als ich aus der Entfernung auch schon Marco auf mein Auto zulaufen sah.
,,Na noch keine geraucht?" mit einem herzlichen Grinsen stellte er seine Sporttasche neben meinem linken Vorderreifen ab und lehnte sich lässig gegen die Motorhaube.
Erst als er dannach fragte realisierte ich, dass ich mal wieder gar nicht ans Rauchen gedacht hatte, sobald ich in seiner Nähe war.
Also schüttelte ich abgeneigt den Kopf, was ihm ein Grinsen entlockte.,,Ich bring noch die besten Seiten an dir zum Vorschein."
Gespielt genervt verdrehte ich meine Augen.
,,Bild dir ja nichts darauf ein."
Doch Marco hielt sich erst gar nicht lange an dem Thema auf und ging direkt voll aufs ganze.
,,Anscheinend hatte deine Trennung also auch was gutes. Geht es deinem Arm wirklich gut? Das was ich gesehen hab, sah ziemlich übel aus und ich mache mir Sorgen."
Wieder wurde der Schmerz in der Schulter bewusster, doch ich wollte ihn nicht weiter belasten und behauptete, dass es sich bessere.
,,Halb so wild. Das geht schon vorbei. Wie hast du deinen freien Tag gestern genutzt ? Muss gut getan haben oder ?"
Ich war einfach zu neugierig und bereute die Frage, noch bevor ich sie zu Ende ausgesprochen hatte. Wollte ich wirklich wissen, was er mit seiner Frau getrieben hat, während ich ihn am Vorabend betrunken zugetextet hatte?
Die Veränderung seines Gesichtsausdrucks bestätigte meine Sorgen nur und ich war mir sicher, dass er bei seiner Antwort bewusst auf die Details mit Scarlett verzichtete.
,,Ich habe die Zeit hauptsächlich mit meiner Tochter verbracht. Langweilig wird einem da so schnell nicht. Und wir haben in der Mannschaft die Details für morgen besprochen weil wir höchstwahrscheinlich grillen werden. Was hast du denn so getrieben?"
Der Gedanke, wie er Zeit mit seiner Tochter verbringt war mehr als süß und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie die Kleine ihn auf Trapp hielt. Auch war ich ihm irgendwo dankbar, dass er mir weitere Details verschwieg, ob er das mit Absicht tat?
,,Jasmin hat mich gezwungen, mir noch etwas Schickeres zum Anziehen für morgen zu besorgen. Also sind wir in die Stadt und haben meinen Kleiderschrank etwas aufgestockt, abgesehen davon, dass ich erstmal meinen Kater ausgeschlafen hab."
Nicht nur ich musste dabei anscheinend an unser nächtliches Telefonat denken, denn er schmunzelte leicht während er auf den Boden sah.
,,Du hattest mit Sicherheit ordentlich Kopfschmerzen. In was kann ich dich denn morgen erwarten ?"
Ich schüttelte den Kopf. Das Kopfkino gönnte ich ihm heute nicht und ich ließ ihn im Ungewissen.
,,Lassen wir uns doch einfach überraschen."
Marco legte den Kopf zur Seite und presste seine Lippen zu einem Lächeln während auch er den Kopf schüttelte.
,,Du machst mich ganz schön fertig junge Dame."
Das gleiche konnte ich von ihm behaupten. Alleine die Art wie er vor mir stand, während ich bei offener Fahrertür halb auf dem Sitz saß. Sein Geruch wenn er frisch geduscht und noch halbnasse Haare hatte. Einfach alles an diesem Mann zog mich viel zu sehr in seinen Bann.
,,Das gleiche könnte ich von dir behaupten."
Er zog die Augenbrauen hoch und biss sich auf die Lippen. Ich spürte wie er mit sich haderte. Ob er überlegte mich zu küssen?
Egal über was er nachdachte, er entschied sich gegen einen Kuss und unterbrach die mehr als angeheizte Stimmung.
,,Scarlett und ich hatten gestern mal wieder einen heftigen Streit."
Meine Kehle zog sich bei ihrem Namen zusammen und ich war über den spontanen Themenwechsel mehr als verwundert.
,,Warum das denn ?"
Marco ballte seine Hände zu Fäusten, steckte sie in die Hosentaschen und sah zu Boden.
,,Dumme Kleinigkeiten.. Aber daraus resultiert jedes Mal was ganz großes. Manchmal wird mir das einfach viel zu viel. Und dann vergesse ich den ganzen Mist plötzlich sobald du in meiner Nähe bist. Ich weiß es ist falsch, aber ich muss nach unserem Abend einfach noch häufiger an dich denken als eh schon davor."
Seine Gefühle wirklich ausgesprochen von ihm zu hören überraschte mich, obwohl ich froh war, dass er wie ich empfand. Dennoch lag es nicht mehr in meiner Hand wie die Sache weitergeht.
,,Marco mir ging es doch bis vor ein paar Tagen genauso und ich bin froh den Schritt gegangen zu sein. Aber es ist alleine deine Entscheidung was du willst und da werde ich einen Teufel tun mich einzumischen. Ich genieße die Zeit mit dir doch genau so."
Er nickte während er immer noch auf den Boden sah und dieses Mal war ich diejenige, die aufstand und ihm zusprechend den Arm mit meiner Hand am Arm zu berühren. Marco sah daraufhin zunächst auf meine Hand und dann hoch direkt in meine Augen.
,,Ich wird noch heute mit ihr sprechen."
Zustimmend nickte ich daraufhin und lächelte ihn vorsichtig an.
,,Ich will dich wirklich."
Und ohne sich überhaupt vielleicht umzusehen, spürte ich seine warme Hand an meiner Wange, die mein Gesicht zu ihm zog und kurz darauf lagen seine Lippen auf meinen. Verdammt, ich hatte dieses Gefühl wirklich mehr als vermisst.
DU LIEST GERADE
Love is a game
FanfictionDiana ist ein gewöhnliches Mädchen aus dem Ruhrgebiet und führt ein ebenso ruhiges und gewöhnliches Leben. Als sie jedoch einen Nebenjob bekommt um neben ihrem Studium Geld zu verdienen, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben für immer verändern wird u...