Ein wundervoller Start

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Als der Bus vor der Schule anhielt, wollte ich nicht raus. Die Highschool war einfach ein schrecklicher Ort.

Dennoch ging ich durch die nur vertrauten Türen des Haupteinganges.

Freunde hatte ich nicht. Letztes Jahr, nach der zehnten Klasse, ist meine einzige Freundin umgezogen...nach Europa. Sie mussten wegen den Geschäften ihrer Eltern umziehen und unser Kontakt war über die Sommerferien abgebrochen.

Und so ging ich alleine den Gang entlang. Ich guckte kurz auf meinem Stundenplan, welches Fach ich hatte.

Ich lief schnell zu meinem Spind, da ich nur noch fünf Minuten hatte und wie es das Glück wollte rannte ich volle Kanne in Jemanden rein.

Ich verlor das Gleichgewicht und spürte auch schon den Boden unter mir.

Schnell rappelte ich mich wieder auf und schaute in das Gesicht von diesem Jemanden.

Ich kannte diesen Jungen nicht, war mir aber sicher, dass er in meinem Alter war.

Er schaute mich nur belustigt aus seinen braunen Augen an.

Verwirrt murmelte ich ein ‚Tschuldigung' und lief weiter zum Spind.

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In der Klasse angekommen plumpste ich auf meinen Platz ganz hinten in der letzten Reihe.

Ich seufzte, holte meinen Block raus und fing an auf ihm herumzukrizeln.

Ich merkte nicht, dass meine Lehrerin Frau Greyson den Raum betrat.

Ich hörte nur mit einem halben Ohr zu, doch dann fiel der Satz ‚ neuer Schüler' und sie hatte meine Aufmerksamkeit.

Neben Frau Greyson stand der Junge, in den ich hineingelaufen bin.

„Stell dich doch bitte vor." bat sie ihn.

„Ich bin Ethan Anderson und neu hergezogen" antwortete er kalt. Dabei ließ er den Blick durch die Klasse schweifen und landete bei mir.

Warte...Was?

Er grinste kurz und ich schaute ihn nur verwirrt an und fing dann wieder an rumzukrizeln.

„Okay, also neben Destiny da hinten ist noch ein Platz frei" sagte Frau Greyson.

Entgeistert schaute ich nach vorne und guckte erst Frau Greyson und dann Ethan an.

Bisschen Gesellschaft tut dir bestimmt gut, immerhin ist er heiß. Meldete sich meine innere Stimme wieder.

Was? Nein!

Ich schlug mir gedanklich gegen die Stirn und schüttelte meinen Kopf.

Oh Gott steh mir bei.

Sarah, meine Freundin, die jetzt in Europa wohnte, war eine Stufe über mir und somit saß neben mir nie jemand.

Na super, war ja ein wundervoller Start.

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I am not scaredWo Geschichten leben. Entdecke jetzt