Ein kleines aber feines Weihnachten

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Am nächsten Morgen saßen wir schon in der Küche und aßen unser Toast, als Jayden verschlafen und wahrscheinlich mit einem Kater zu uns kam.

Leider musste Viola gestern Abend schon wieder zu Austin. Ich hätte sie gerne noch besser kennengelernt, aber das kommt bestimmt noch.

Jayden rieb sich seine Augen, die von Ringen geziert wurden.

„Morgen", nuschelte er und ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen.

„Guten Morgen", sagten Ethan und ich gleichzeitig.

Unter anderen Bedingungen hätte ich wahrscheinlich über ihn gelacht, doch in dieser Situation ist das mehr als unpassend.

Ohne etwas zu sagen, stand Ethan auf und schmiss noch ein weiteres Toast für Jayden in den Toaster.

Jayden lächelte kurz dankbar und schaute dann aus dem Fenster.

Seine Miene verfinsterte sich, weshalb ich seinem Blick folgte.

Seine Mom kam in einem Auto angefahren, hielt vor dem Haus und lief schnurstracks zu der Haustür. Sie schloss sie auf und verschwand kurz.

Jayden starrte auf das Glas Wasser vor ihm, bis seine Mom mit zwei großen Koffern das Haus wieder verließ und wütend zu ihrem Auto stapfte.

Ich bemerkte Mr. Miller am Fenster, wie er seiner Frau genau so wütend hinterher starrte.

Dies wiederum ließ mich genervt und wütend werden, weil er an all dem Schuld war - mit meiner Mutter. Also hatte er keinen Grund sauer zu sein.

Der Toaster ließ mich aus meinen Gedanken raus schrecken.

Ich sah, dass Jayden traurig darüber war. Schließlich wollten sie in ein paar Tagen zusammen in den Urlaub fahren.

Und da waren sie wieder. Die Schuldgefühle. Ob die jemals vergehen werden?

————

Glücklich schmückte ich mit Ethan den Tannenbaum.

Jayden wohnte ab dem Samstag bei seiner Tante ein Dorf weiter.

Somit waren wir zu dritt in dem Wohnzimmer - Ethan, Kathrin und ich.

Ich kramte gerade in einer Kiste und fand einen großen Stern.

Grinsend hielt ich ihn vor Ethans Nase, der nun auch breit grinste.

Er ging ein Stück runter und im nächsten Moment saß ich auch schon auf seiner Schulter.

Lachend ging er mit mir zu dem Baum und stellte sich so nah dran, dass ich den Stern auf die Krone setzten konnte.

Danach lief er mit mir zum Sofa und ließ mich darauf fallen.

Er beugte sich über mich und wir schauten uns verliebt an.

Seine Augen zogen mich in dieser Atmosphäre stark an und der Zimtgeruch in meiner Nase ließ diesen Moment so unwirklich wirken.

Im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen.

Er legte seine Hände an meine Wangen und ich meine in seinen Nacken.

Ethan grinste frech gegen meine Lippen und biss spielerisch auf meine Lippe.

„Na, na, na", tadelte Kathrin uns und bewegte dabei ihren Kochlöffel hin und her.

Schmollend setzte sich Ethan normal auf das Sofa und zog mich dennoch auf seinen Schoß.

Grinsend guckte ich nach hinten und lehnte mich weiter an ihn ran.

I am not scaredWo Geschichten leben. Entdecke jetzt