Das Rennen

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Jeden Tag, bis zum Wochenende versuchte ich ihm dieses dumme Rennen auszuschlagen.

Doch er ließ sich nicht umstimmen.

„Ich habe das schon ein paar mal gemacht und es ist nichts passiert, mir wird nichts passieren ich verspreche es dir." versuchte er mich zu beruhigen.

Schmollend verschränkte ich meine Arme und schaute ihm in die Augen.

„Wenn dir etwas passiert, dann trete ich dir so fest in den Arsch, dass du dich nie wieder auf ein Motorrad setzten kannst, das schwöre ich dir." entgegnete ich.

Er nahm mich in den Arm und sagte: „Ich werde dich nicht alleine lassen, wer soll denn dann auf dich aufpassen hm?"

Ich formte meine Augen zu Schlitzen und zischte: „Ich brauche keinen Aufpasser."

Dann legte ich auch meine Arme um ihn herum.

„Natürlich nicht." antwortete er einige Minuten später und wir lösten uns.

„Ich zieh mich dann mal um." sagte er und wollte schon nach oben gehen.

„Ich sag's dir Freundchen wenn du nur in kurzer Hose hier wieder runter kommst, wirst du mich kennenlernen. Wenn du schon bei diesem Schrottrennen mitfährst ziehst du dir wenigstens vernünftige Kleidung an." ermahnte ich ihn.

„Ja Mom." antwortete und betonte dabei das ‚Mom'.

„Ich meine das erst!" rief ich ihm hinterher. Ich schüttelte den Kopf und machte es mir auf dem Sofa gemütlich.

Nach einigen Minuten kam er in vollem Outfit runter.

„Das sieht doch schonmal gut aus." sagte ich und begutachtet ihn.

In diesen Klamotten sieht er schon heiß aus nicht war? Ach die gab's ja auch noch. Hallo innere Stimme hab dich gar nicht vermisst.

Ich schüttelte meinen Kopf und sah wieder zu Ethan. Er grinste mich an und ich setzte einen fragenden Blick auf.

„Ach nichts...komm wir sollten los."

Er nahm meine Hand und zog mich vom Sofa.

Wir traten aus dem Haus und steuerten das Motorrad an.

Die Fahrt war schön. Es dämmerte und nur wenige Wolken verdeckten den Himmel. Ich legte meinen Kopf auf Ethans Rücken und genoss das Gefühl von dem Wind, der durch meine Haare wehte.

Ich schloss meine Augen und ich hielt mich noch ein Stück fester an ihm fest.

Er beschleunigte kurz, um dann wieder langsamer zu werden. Ich schmunzelte und genoss die restliche Fahrt.

Er wurde immer langsamer, bis er schließlich stehen blieb.

Ich öffnete erst jetzt wieder meine Augen und sah viele Menschen. So wie bei Partys mochte ich auch hier nicht die Menschenmenge.

In der Schule ging es noch, da ich dort die meisten von Sehen kenne, aber hier waren nur Fremde. Naja ein paar Jungs und Mädchen aus meiner Schule waren auch hier, aber nicht die zu denen ich mich gerne gesellen würde.

„Ich bin schon als nächster dran." meinte Ethan, doch bevor er zum Start rollte nahm ich seinen Helm ab, um direkt in seine Augen zu gucken.

„Pass wirklich bitte auf dich auf." sagte ich besorgt.

Er zog mich an meiner Taille zu sich und gab mir einen kleinen Kuss auf den Scheitel.

„Werde ich, versprochen. Stell dir da vorne hin." er deutete auf eine freie Stelle vor den Start. Ich lächelte und nickte.

I am not scaredWo Geschichten leben. Entdecke jetzt