Es waren seine Augen. Sie sprühten Erleichterung, Sorge und noch irgendetwas anderes, was ich nicht deuten konnte, aus.
Erschrocken stand er über mir und sackte auf die Knie.
Tränen schossen und seine und auch in meine Augen.
Vorsichtig streichelte er mir über den Kopf, so als würde er mich nicht verletzen wollen. Doch mir war das alles egal. Ich sprang in seine Arme und setzte mich auf seinen Schoß. Tief atmete ich den vertrauten Geruch ein.
Und da saßen wir. Die Welt blieb für diesem Moment für uns stehen.
Sanft streichelte er meinen Rücken, während ich ihn so gut wie erdrückte. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und weinte still.
Langsam löste ich mich ein wenig und schaute mitten in seine Seele. Tränen liefen seine Wangen runter und er lächelte sanft.
Ich strich seine Tränen weg und legte meine Hände an seine Wangen.
„Du hast mich gefunden." flüsterte ich und bei seinem Lächeln musste auch ich leicht lächeln.
Er nickte nur und nahm mich dieses Mal fester in den Arm.
Sein Gesicht vergrub er in meinen Haaren und verteilte sanfte Küsse auf meinen Kopf.
Fest kuschelte ich mich an ihn ran und wollte ihn nie wieder loslassen. Ich schloss meine Augen und genoss seine Wärme.
Nach einer Weile und ohne etwas zu sagen hob er mich hoch und lief zurück in mein Zimmer. Erst jetzt realisierte ich richtig, dass ich im Krankenhaus war.
Wieder schloss ich meine Augen und spürte das weiche Bett unter mir. Ethan wollte schon gehen, als ich seine Hand festhielt.
Müde schaute ich ihn an und fragte vorsichtig: „Kannst du hier bleiben?"
Er lächelte und hauchte ein leises: „Ja klar."
Er kam zum Bett und ich rutschte ein wenig zur Seite. Mit dem Rücken zu ihm gedreht kuschelte ich mich an ihn und der legte seine Arme um mich.
Jetzt fühlte ich mich viel sicherer als vorhin - alleine in der Dunkelheit.
Ich lauschte seinem Herzschlag und seinem Atem. Wie immer beruhigte es mich und ich schlief ruhig ein.
Dunkle Gassen, komische Gestalten und komische Geräusche verfolgten mich.
Ich bog in eine dieser Gassen ein und sah eine bedrohliche und große Gestalt vor mir.
Sie kam auf mich zu und ich trat weitere Schritte zurück.
Vor der Gasse war eine Laterne, die schwach schien, doch sie war so noch so hell, dass man das Gesicht der Gestalt erkannte.
Mein Vater.
Bedrohlich und mit einem schmierigen Grinsen kam er mir immer näher.
Er packte mich und zog mich in die Gasse. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, bis ich auf einmal in einer anderen Straße war.
Alac grinste mich an und stieg auf sein Motorrad. Ethan fuhr neben ihn und guckte mich neutral an.
Wieder war meine Sicht wie die von einer Kamera und verfolgte die beiden bei ihrem Rennen.
Alac fuhr immer näher an Ethan heran und drängte ihn an den Rand. Sein Motorrad gelang ins Schleudern und explodierte an dem nächsten Baum.
Auf einmal stand ich mitten auf der Straße und sah zu, wie das Motorrad weiter verbrannte. Ich konnte nicht schreien und mich auch nicht bewegen. Tatenlos musste ich dabei zugucken, wie Alac lachte und Ethan sich von den Trümmern weg robbte.
Er streckte seine Hand aus. Seine Hand war komplett verbrannt und blutig.
„Destiny? Hey wach auf!"
Was? Was ist los?
„Destiny!"
Schweißgebadet öffnete ich meine Augen und sah Ethan vor mir.
Es war nur ein Traum...ein sehr realistischer Traum.
„Hey, ich bin da. Es ist alles gut." sagte er beruhigend und streichelte sanft meine Wange.
Ich nickte, nahm seine Hand und betrachtete sie genau. Sie war so schön wie immer, keine Verbrennungen und nicht blutig.
Erleichtert atmete ich aus und drückte seine Hand ganz fest.
„Welcher Tag ist heute?" flüsterte ich und schaute ihm in seine Augen.
Verwundert schaute er mich an und antwortete: „Samstag wieso?"
„Warst du gestern bei dem Rennen?" fragte ich zögerlich.
„Was? Nein natürlich nicht! Doch nicht, wenn du im Krankenhaus liegst." antwortete er.
Ich nickte erleichtert und murmelte ganz leise in sein T-Shirt: „Bitte geh da nicht wieder hin."
Er streichelte über meinen Kopf und antwortete nicht. Ich brauchte auch keine wirkliche Antwort. Er sollte sich da einfach nur von fern halten.
Ich hatte da ein sehr komisches Gefühl mit Alac und den Rennen.
Aber das einzige, was jetzt zählte war seine Anwesenheit und seine Wärme.
Er war da.
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Guten Abend, Nacht, Morgen, Mittag oder wann auch immer ihr dieses Kapitel lesen werdet :)). Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen <3
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I am not scared
Teen Fiction! Ich war 14, als ich diese Geschichte geschrieben habe, habt bitte Nachsicht, falls es euch nicht gefällt ! Destiny Parker, 17 Jahre, gibt den Anschein, dass ihr alles egal sei. Ob es die "Badboys" der Schule sind, die sie ärgern oder ihre Eltern...