Ich spürte schwere Arme, die sich um meine Taille legten.
Ohne zu sehen wer es war, wusste ich, dass es Ethan war.
„Anscheinend hat sich das schon innerhalb von 10 Minuten in der ganzen Schule rumgesprochen", flüsterte Ethan in mein Ohr.
Ich nickte und lehnte mich weiter in seine Umarmung.
Sein Herzschlag pochte gegen meinen Rücken und sein Atem in meinem Nacken gab mir eine leichte Gänsehaut.
Er küsste mich auf meinen Scheitel und drückte mich noch fester.
Wie lange wir dort standen und stumm aus dem Fenster guckten wusste ich nicht.
„Kommt ihr beiden?" unterbrach Klara uns, die im Türrahmen des Klassenzimmers stand.
Wir drehten uns gleichzeitig um und gaben beide auch gleichzeitig ein „Ja" von uns.
Still liefen wir nebeneinander durch den Flur.
Zwischen den Schülern sah ich Jenny, die Caty an ihrer Hand hielt.
Als sie mich sah und ich ihr emotionslos in die Augen blickte, schaute sie nur auf den Boden und stürmte an mir vorbei.
Caty hingegen lächelte mich im Vorbeigehen süß an.
Natürlich lächelte ich zurück, doch bei dem Gedanken, wie sie hilflos in dieser Ecke stand, bekam ich eine unangenehme Gänsehaut. Einfach wegen dem Fakt, dass ich wusste, dass es kein echtes Lächeln war.
Mit der Zeit konnte ich Menschen ziemlich gut einschätzen, da ich selber eine lange Zeit meine Gefühle versteckte.
Sie war noch so jung und musste schon den Vorgeschmack der schrecklichen Welt kennen lernen.
In einer gewissen Weise sah ich mich in ihr wieder.
„Komm wir gehen nach Hause. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht", murmelte Ethan in mein Ohr.
Stumm nickte ich und lief mit gesenktem Kopf, da sich ohne einen richtigen Grund Tränen in meinen Augen bildeten, aus dem Schulgebäude.
Ich bekam noch mit, wie Ethan den anderen kurz Bescheid sagte und dann wieder zu mir lief.
Ein schwaches Lächeln zierte meine Lippen, als Ethan wieder meine Hand nahm und mich mit zu seinem Motorrad nahm.
Er gab mir meinen Helm und wir fuhren los.
Während der Fahrt hatte ich viel Zeit, um über das anstehende Gespräch nachzudenken.
Ich hatte sehr große Angst, dass sie wütend auf mich sein und mich sogar verlassen werden. Das würde ich nicht verkraften.
Nebenbei war da ja auch noch die Sache mit Alac und wenn ich dazu meine Freunde verlieren würde, wäre das zu viel für mich.
Leider dachte ich auch immer viel zu viel über irgendwelche Dinge nach.
Ich wollte mir bei jeder Sache sicher sein, dass es richtig war, da ich Angst hatte etwas falsch zu machen.
Doch sie hatten die Wahrheit verdient. Alle Drei.
„Destiny? Hey?" lachte Ethan und schnipste vor meinem Gesicht rum.
Kurz schüttelte ich den Kopf, zog fragend meine Augenbrauen hoch, doch als ich sah, dass wir zu Hause waren, stütze ich seufzend mein Gesicht auf meine Hände.
Ich war ziemlich durch, was Ethan natürlich bemerkte.
„Na komm Prinzessin, du gehst erst einmal schlafen", sagte er nun in einem ruhigen Ton und hob mich von dem Motorrad ins Haus.
In dem Haus roch es schon angenehm nach Essen, weshalb ich Ethan fragend in die Augen schaute.
„Mom hat schon etwas früher Ferien als wir", beantwortete er meine nicht ausgesprochene Frage.
Schwach nickte ich und zog meine Jacke und Schuhe aus.
Bevor Ethan in die Küche zu Kathrin ging, hielt ich ihn auf.
„Ihr müssen wir auch noch einiges erklären, beziehungsweise ich", flüsterte ich ihm zu, weshalb er nickte.
Zusammen gingen wir in die Küche und sahen Kathrin am Herd Nudeln kochen.
„Hey Mom", begrüßte Ethan sie.
„Hey ihr Beiden, wollt ihr gleich auch etwas essen?" fragte sie lieb.
„Ich ja aber Destiny braucht ein bisschen Schlaf", erklärte er ihr, wofür ich sehr dankbar war.
Ich nickte kurz, doch Kathrin sah mich prüfend und gleichzeitig besorgt an.
Ethan schaute sie aber mahnend an, weshalb sie nur kurz lächelte und sich dann wieder auf die Nudeln konzentrierte.
Danach legte er sanft seine Hände an meinen Rücken und schob mich in die Richtung meines Schlafzimmers.
Doch an der Treppe blieb ich stehen, drehte mich zu Ethan um und sah ihn süß an.
Er musste schmunzeln und nickte mit seinem Kopf in die Richtung, in die die Treppe führte.
Lächelnd tapste ich die Treppe hoch und betrat Ethans Zimmer.
Zufrieden krabbelte ich in das große, gemütliche Bett.
Bevor ich in den Schlaf fiel, hörte ich Schritte, die das Zimmer betraten.
Ethan kam zu mir und hockte sich neben das Bett auf meine Gesichtshöhe.
Stumm sah er in meine Augen und seine zogen mich dabei in einen Bann.
Es waren die Augen, die ich mein ganzes Leben sehen wollte und die ich niemals verlieren wollte. Es waren die schönsten, die ich jemals gesehen habe.
Ich war an ihn gebunden und das wusste ich.
„Ich wecke dich in drei Stunden wieder", sagte er, stand auf, küsste meine Stirn und wollte schon wieder aus dem Zimmer verschwinden, doch ich hielt ihn auf.
„Ethan?"
Erwartungsvoll schaute er mich an und wartete darauf, dass ich redete.
„Es tut mir leid, dass du das alles mitmachen musst. So hast du dir das mit mir bestimmt nicht vorgestellt oder?" fragte ich unsicher.
Warm lächelnd kam er wieder auf mich zu und antwortete: „Selbst wenn wir so unser ganzes Leben leben müssten, wäre es okay, da ich mir nichts Besseres vorstellen kann, als mit dir zusammen zu sein"
Nun wurde mein Lächeln immer größer und ich stand auf, damit ich in seine Arme konnte.
Mit ihm hatte ich keine Angst mehr und wusste, dass ich es schaffen würde.
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Hey guys, ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel :)) lasst wie immer gerne Feedback da <333
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I am not scared
Teen Fiction! Ich war 14, als ich diese Geschichte geschrieben habe, habt bitte Nachsicht, falls es euch nicht gefällt ! Destiny Parker, 17 Jahre, gibt den Anschein, dass ihr alles egal sei. Ob es die "Badboys" der Schule sind, die sie ärgern oder ihre Eltern...