Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

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„Ich glaube dir nicht." sagt Ethan und hob meinen Kopf wieder an, sodass ich direkt in seine Augen sah.

Seine Augen waren ehrlich. Ich konnte ihm vertrauen, dennoch wusste ich nicht, wie ich es ihm sagen sollte.

„Es ist kompliziert." meinte ich nur.

„Ich habe Zeit."

Ich musste kurz schmunzeln.

„Okay...aber lass uns erst einmal rein gehen."

„Sind deine Eltern nicht da?" fragte Ethan neugierig.

„Nein. Meine Mutter ist in LA und bei meinem Vater weiß ich es nicht." . Ich seufzte und ging mit Ethan im Schlepptau zur Tür.

Oh shit...das Wohnzimmer!

„Was ist denn hier passiert?" fragte Ethan erschrocken.

„Hab ich dir doch gesagt."

„Ich dachte das war ein Spaß. Anscheinend nicht." . Den letzten Teil sagte er eher zu sich selber.

„Komm mit wir gehen nach oben."

Ich schmiss mich auf mein Bett und klopfte neben mich. Sofort war Ethan auch schon neben mir.

„Okay, bevor ich dir etwas erzähle, möchte ich erst wissen, was du alles über mich weißt." . Es interessierte mich wirklich, da ich es mir nicvt erklären konnte.

Ethan zögerte und fing an zu reden: „Auf der Party sind Alac, Jason und Luke zu mir gekommen und haben über dich geredet. Ein Satz hat meine Aufmerksamkeit erregt ‚Ich habe gehört die haben hier ein sehr schönes Badezimmer.' Für passte es nicht so richtig zu unserem Gespräch, außer es ist etwas mit dir in einem Badezimmer passiert. Du bist ein Rätsel für mich...in der Schule habe ich deine Schnitte an deinem Unterarm gesehen, dann habe ich dich auf einer Brücke gefunden, wo du auf dem Weg zum Tot warst. Dann die Jungs; sie lassen dich nicht in Ruhe und faseln irgendetwas von einem schönen Badezimmer."

Tränen sammelten sich in meinen Augen, da er mehr wusste, als ich dachte.

Jetzt war es eh egal, er wusste die Hauptteile und brauchte nur noch ein paar Informationen, um meine ganze Geschichte zu kennen.

„Okay wow ich weiß nicht ganz wo ich anfangen soll..." . Meine Stimme zitterte.

„Beim Anfang." meinte Ethan ruhig.

Er nahm meine Hand und das beruhigte mich. Ich schloss meine Augen um diesen Alptraum nochmal zu durchleben.

„Der Anfang... es war in der zehnten Klasse und es war der letzte Schultag. Ich hatte nichts zu tun und wollte auf meine allererste, richtige Party. Ich trug einen weißen Rock und ein hellblaues Top. Ich fand mich so schön. Das Outfit sah gut aus und ich war das letzte mal mit meinem Spiegelbild zufrieden. Ich war alleine bei der Party in der Hoffnung, dass ich vielleicht neue Freunde finde. Stattdessen habe ich mich selber verloren. Die Party war scheiße. Überall stinkende Leute und Jungs, die einen angaffen. Ich fühlte mich sehr unwohl und wollte nach Hause gehen, bis mich mein Ex-Freund aus der achten und neunten Klasse in ein Badezimmer schliff. Es war Alac. Anscheinend war ich in seinen Augen leichte Beute. Ich konnte mich nicht doll wehren, da ich nicht die stärkste war und bin. Er hat angefangen mich zu küssen und anzufassen. Ich-." . Noch mehr Tränen liefen meine Wange runter.

„Alles gut, du musst mir nicht alles erzählen wir können auch aufhören." meinte er einfühlsam.

„Nein, nein ich schaff das. Wenn ich es dir jetzt nicht erzähle, werde ich es vielleicht nie machen."

Kurz wischte ich die Tränen weg und erzählte weiter.

„Den Rest kannst du dir wahrscheinlich eh denken. Ich konnte nichts machen mein Körper war in einer Art Schockstarre. Ich spürte nur den Schmerz in meinem ganzen Körper. Nachdem er seine Freude hatte ist er rausgegangen und hat mich dort alleine gelassen. Nach mehreren Stunden wurden die Leute immer weniger und ich bin zu Fuß nach Hause gelaufen. Meine Mutter war nicht da und mein Vater wollte mich nicht abholen. Zuhause angekommen sah ich in den Spiegel und erkannte mich nicht mehr. Meine Augen waren wie erloschen und mein komplettes Äußeres sah schrecklich aus. Ich fühlte mich dreckig und benutzt. In den Sommerferien ging ich selten raus und war nur in meinem Zimmer. Meine Mom meinte, dass es nur an der Pubertät liegen würde. Ich habe es ihr nicht erzählt auch meinem Vater nicht. Ich sah zu wie sich meine Eltern dauert stritten und mich komplett vernachlässigten. Ich konnte mit meinem seelischen Schmerz nicht mehr umgehen. Ich hatte keine Freunde keine richtige Familie mehr und nicht einmal ein Haustier, mit dem ich reden konnte. Ich machte meinen seelischen Schmerz körperlich. In der Hoffnung, dass es so weg ging. Aber es ging nicht weg. Oft stand ich an der Brücke, hab es dann aber doch nicht gemacht. Bis zum ersten Schultag. Ich traf dich und du warst der erste, bei dem ich mir sicher war, dass du meine Schnitte gesehen hast. Was auch immer mein Kopf dachte, ich wollte nicht mehr. Ich war kaputt..."

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So friends hier habt ihr euer nächstes Kapitel✌🏻 hoffe es gefällt euch <3

I am not scaredWo Geschichten leben. Entdecke jetzt