Ich stand im Türrahmen und konnte nicht fassen, was ich sah. Der Musikraum war mit Lichterketten dekoriert und die Deckenlampe war ausgeschaltet, sodass eine romantische Atmosphäre entstand. Ich wollte gar nicht fragen, ob Emilio dies extra für mich eingerichtet hat, aber ganz sicher nicht. Trotzdem war es wunderschön.
Langsam betrat ich den Raum und konnte ihm gar nicht in die Augen sehen. Auf einmal hörte ich ihn sagen: „Ich dachte... Vielleicht fällt es uns leichter das Lied zu singen, wenn wir in die passende Stimmung kommen."
Also doch! Er hat sich die Mühe gemacht, die Lichterketten aufzuhängen und einige Kerzen aufzustellen. Mein Herz fing an wie verrückt zu klopfen und meine Knie wurden weich. Ich kam mir vor wie im Traum! „Das ist so wunderschön!", sagte ich. Irgendwann stand ich vor Emilio und sah ihm doch in die Augen. Mein Herz machte einen Salto und in der nächsten Sekunde wandte ich meinen Blick wieder ab. „Freut mich, dass es dir gefällt."
Er ging zu einer Musikanlage und machte „Podemos" an. Leise begann die Musik zu spielen. Kurz hatte ich das Bild vor Augen, wie ich mit Diego zusammen gesungen habe. Aber das hier... Das war so, so viel schöner. Die Lichter, die Kerzen, die leise Musik und schließlich... Emilios Stimme. Ich konnte es in diesem Moment einfach nicht begreifen. Seine Stimme war wundervoll und als wir zusammen sangen, klang es fantastisch.
Trotzdem, irgendetwas fehlte. Ich hatte das Gefühl, dass die Verbindung zwischen uns fehlte, aber das war wahrscheinlich meine Schuld. Ich konnte ihm ja kaum in die Augen sehen. Sei kein Weichei, redete ich mir zu. Willst du bei der Show auch irgendwo ins Nichts starren? Das macht ganz sicher keinen guten Eindruck. Ich schluckte. Ich musste es tun!
Meine Augen trafen langsam auf Emilios Blick. Dann musste ich mal wieder unwillkürlich lächeln. Stell dir einfach vor, du wärst nicht in ihn verliebt. Du musst für die Show schauspielern! Ich dachte an Violetta und Ludmila, wie professionell sie alles machen. Ich fasste Mut und begann langsam um Emilio herumzugehen. Sofort merkte ich, dass seine Augen mir folgten. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht mit dem Singen aufzuhören, langsam fiel es mir echt schwer. Aber ich musste durchhalten! Mutig legte ich meine Hand auf seine Schulter, während ich wieder vor seinem Gesicht stand. Sein Ausdruck verriet mir, dass er sehr überrascht war. Und schon war das Lied zu Ende.
Emilio schüttelte seinen Kopf. „Das war so toll. Du warst unglaublich! Genau so sollten wir das bei der Show aufführen. Aber nicht nur das!" Seine Augen strahlten. Auf einmal greifte er nach meiner Hand und machte einen großen Schritt nach links. Verwirrt sah ich an. „Du musst dich eindrehen und dann wieder rausdrehen. Für die Choreografie!" Als ich begriff, was er wollte, stockte ich kurz. Das würde bedeuten, er würde mich mit seinen Armen umschlingen. Wir würden uns also berühren...! Ohne weiter nachzudenken, tat ich das, was er mir sagte.
Und Sekunden später passierte das, woran ich gerade gedacht habe. Ich lag in seinen Armen und automatisch wurde das Atmen schwer. Für einige Sekunden verharrten wir so, dann drehte ich mich wieder hinaus. Sofort ließ ich seine Hand los und musste mich zuerst beruhigen. Ich wartete darauf, dass Emilio irgendetwas sagt, um das Thema zu wechseln, aber nichts kam.
Als ich ihn dann ansah, fragte ich: „Was ist?", denn sein Blick war irgendwie merkwürdig. Aber er fing nur an zu grinsen. „Das war schön, oder?" Vorsichtig nickte ich, während mein Herz mir beinahe aus der Brust sprang. Ich wollte irgendetwas sagen, aber nichts kam mehr aus mir heraus.
Für einige Minuten probten wir weiter, ohne großartig viel zu sagen und als Emilio sich von mir verabschiedete, wusste ich nicht, ob ich erleichtert oder traurig sein sollte. Ich setzte mich erst einmal hin und vergrub mein Gesicht in den Händen. Ist das alles gerade wirklich passiert?
Die Musik, die Lichter, der Tanz... Ich in Emilios Armen. Wie ein Traum.
Trotzdem wurde ich den Rest des Tages den Gedanken nicht los, dass irgendetwas fehlte, dass irgendetwas an dieser ganzen Sache trotzdem total falsch war. Und ich hatte aus unerfindlichen Gründen Angst.
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel! :D Wenn ja, könnt ihr mir gerne einen Kommentar oder Vote dalassen ♥
Alle lagen mit der Vermutung, damit, was passieren würde falsch (ich bin doch nicht so fies und lasse Ludmila Emilio küssen! :D ;) ) aber ich hoffe, dies entspricht so ungefähr euren Erwartungen haha.
Neue Frage: Was denkt ihr, wieso hat Noelia Angst, was hat ihr in diesem perfekten Moment wohl gefehlt?
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Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ Violetta
JugendliteraturEin neues Schuljahr im Studio On Beat beginnt. Es gibt so viele Anmeldungen wie noch nie und auch das sehr schüchterne und zurückhaltende Mädchen Noelia Molinero möchte ihr Glück versuchen. Sie liebt es, zu singen und Klavier zu spielen, aber wird...