#42 - Der große Schritt

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Am nächsten Morgen wachte ich als erste auf. Zunächst hatte ich keine Ahnung, wo ich mich befand und was eigentlich los war, aber dann erinnerte ich mich an gestern und fing an zu lächeln. Leise stand ich auf und beschloss, ein Frühstück vorzubereiten. In der Küche fand ich bereits meine Eltern vor, die mich begrüßten und mir danach beim Zubereiten halfen. Wir stellten alles auf den Tisch und ich ging wieder hinauf in mein Zimmer, wo ich feststellte, dass die Mädchen bereits wach waren. „Guten Morgen", sagten sie verschlafen.

Schnell machten wir uns fertig und einige Minuten später saßen wir alle gemeinsam mit meinen Eltern am Tisch und aßen das Frühstück. Alle waren sehr überrascht, dass ich das meiste alleine vorbereitet habe und ich war sehr stolz auf mich. Nach dem Frühstück mussten Francesca und Camila leider bereits gehen, aber Vilu konnte noch ein wenig bleiben. Also gingen wir zurück in mein Zimmer.

Sie setzte sich hin und starrte mich dann eindringlich an, sagte aber nichts. Ich runzelte meine Stirn und fragte: „Was ist los?" Immer noch keine Antwort. Langsam fühlte ich mich unbehaglich. Ich setzte mich neben sie. Violetta fing zu grinsen an. „Sag mir bitte, was los ist!", bettelte ich, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, so angesehen zu werden. Was danach kam, habe ich nicht erwartet. Denn Violetta fragte mich plötzlich: „Okay das reicht. Sag mir auf der Stelle, was zwischen dir und Diego los ist." Geschockt sah ich sie an, dann musste ich losprusten. Für einige Minuten konnte ich mich gar nicht mehr einkriegen, aber ich wusste auch nicht so genau, wieso ich jetzt so einen Lachanfall bekommen habe. „Absolut gar nichts", brachte ich irgendwann hervor und kicherte immer noch. Aus irgendeinem Grund war mir aber trotzdem urplötzlich sehr warm.

Vilu neigte ihren Kopf und grinste immer noch. „Ich bin doch nicht blind. Außerdem verrät dieses Lachen doch schon alles!" Ich schüttelte den Kopf und stand wieder auf. „Ich verstehe einfach nicht, wie du darauf kommst... Vor allem nachdem ich dir, Cami und Fran doch von meinen Gefühlen zu Emilio erzählt habe..." Ich stand am Fenster und sah hinaus. Auch Violetta gesellte sich zu mir und wollte immer noch nicht loslassen. „Emilio ist aber jetzt gerade aus dem Spiel. Mein Gott, Lia, das sieht man doch sofort! Allein das Singen gestern..." Ich unterbrach sie: „Er hat damit angefangen! Ich konnte doch nicht einfach nur daneben stehen oder? Außerdem mag ich das Lied. Es muss ja nicht sofort etwas bedeuten." Ich verdrehte die Augen. Violetta seufzte. Schließlich sagte sie: „Na dann werden wir ja morgen sehen, was im Studio passieren wird."

Schon seit gestern konnte ich an nichts anderes mehr denken. Was würde denn passieren? Es kann eigentlich nur noch besser werden, oder? Zum Glück wechselte Vilu das Thema. Wir quatschten noch ein wenig, bis sie sich von mir verabschiedete und ich mich auf morgen vorbereitete.

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Ich fühlte mich, als würde ich erneut zum ersten Mal ins Studio gehen. Ich muss das jetzt einfach durchziehen, dachte ich, als ich vor dem Studio stand. Ich bin nicht umsonst eine halbe Stunde früher aufgestanden um meine Haare in Ordnung zu bringen und mich ein wenig zu schminken. Es hat sogar gut geklappt und ich fühlte mich auch einigermaßen selbstsicher. Naja, soweit ich mich eben selbstsicher fühlen kann.

Zögernd betrat ich das Studio. Allein. Ich schritt durch den Gang und auf einmal vergaß ich, wo ich hin musste. Einige der Schüler sahen mich verwirrt an. Einige wiederum lächelten mir zu. War das ein gutes Zeichen? Mein Herz fing an schneller zu klopfen. Wieso war denn hier niemand den ich kannte? Gott, welchen Unterricht hatte ich zuerst? Ich war zu nervös um klar denken zu können!

„Lia!", hörte ich auf einmal jemanden rufen. Ich drehte mich um und sah Francesca auf mich zu laufen. Gott sei Dank! „Du siehst super aus!", sagte sie und umarmte mich. „Danke! Welchen Unterricht haben wir zuerst?", fragte ich und gestand nebenbei, was gerade mit mir los ist. „Sei doch nicht so nervös, alles wird gut!" Sie schlang ihren Arm um meine Schultern und führte mich, so wie es sich herausstellte, zu Pablos Unterricht. Als wir den Raum betraten, starrten uns unzählige Augenpaare an.

Als allererstes - DANKE für bereits über 11k reads! Das bedeutet so viel für mich, ich kann es gar nicht in Worte fassen! :) Einfach unglaublich ♥ Danke an alle, die die Story regelmäßig mitverfolgen, ily ♥

Ihr könnt weiterhin gerne fleißig kommentieren, um eine Widmung für eines der nächsten Kapitel zu bekommen, weil ich jetzt gerne einige verteilen würde. :)

Und zum Schluss - Rechts ein Bild von Noelia wie ich mir vorstelle, dass sie in ihrem neuen Look ins Studio kommt :)

Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt