Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ Violetta

#14 - Die Gruppenarbeit

Ehrlich gesagt fragte ich mich das auch. Ich versuchte, das Herzrasen zu ignorieren. Wieso musste Diego auch immer in meiner Nähe sein? „Ihr wolltet einen Jungen in eurer Gruppe, oder täusche ich mich da?" Die Mädchen drucksten herum, während ich einfach still dastand. Irgendwann seufzte Vilu. „Fein, du kannst bei uns mitmachen. Aber benimm dich bloß." Sie funkelte ihn an und er lächelte belustigt. Na das kann ja noch heiter werden.

„Was wollen wir überhaupt singen?", fragte Francesca. „Ich finde, dass Noelia entscheiden sollte. Wir kennen alle Lieder sehr gut und sie muss sich hier noch einleben. Also, Lia, such dir das Lied aus, bei dem du dich gut fühlst", sagte Camila. Alle starrten mich erwartungsvoll an und ich wurde rot. „Ähm..." Ich konnte unter Druck überhaupt nicht klar denken.

Welches Lied wollte ich denn eigentlich singen? Wieso sollte ich denn das entscheiden? Mir war es relativ egal. Ich meine, ich dachte automatisch an die ganze Gruppe und wie wir die einzelnen Stimmen integrieren sollten. Das Problem war nur, dass ich keine Ahnung hatte, wie die Stimmen der Anderen so genau klangen. Violettas Stimme kannte ich, weil ich sie einmal im Fernsehen singen gehört habe. Ich erzählte den Anderen von meinem Problem.

„Okay, ich würde sagen, wir gehen und fragen Pablo, ob wir kurz in einen anderen Musikraum gehen können, damit wir für dich etwas vorsingen können", sagte Fran. Das taten wir alle dann auch und nach einigen Sekunden stand auch schon sie selbst als erste vor dem Mikro. Sie sang einen kleinen Teil von „Algo suena en mi" und sie klang fantastisch. „Du hast eine tolle, außergewöhnliche Stimme, Fran", sagte ich ihr und lächelte. „Danke, Lia, das bedeutet mir echt viel." Auch Camilas Stimme war bezaubernd, sie sang denselben Teil wie Francesca zuvor. Auch ihr sagte ich, wie sehr ich ihre Stimme mag. Dann war Diego an der Reihe und ich wurde aus unerfindlichen Gründen nervös. Er begann zu singen und sah mich dabei die ganze Zeit an.

Ich drehte mich zur Seite und merkte Vilus Blick auf mir. Ich hoffe, sie hat nichts gemerkt! Um sicher zu gehen, fragte ich sie unauffällig: „Was ist das für ein Song?" „Er hat ihn selbst geschrieben. Aber ich möchte ungern jetzt darüber reden." Ich nickte. Ich musste zugeben, ich mochte den Song. Aber noch mehr mochte ich Diegos Stimme. Sie war so tief und besonders und sie verursachte - natürlich - eine Gänsehaut bei mir.

Als Diego fertig war, sah er mich immer noch an. Schnell sagte ich: „Okay, dann weiß ich jetzt, wie ihr alle klingt." „Hey." Ich drehte mich zurück zu Diego. Was wollte er nun schon wieder? „Wie fandest du mich denn?" Okay, jetzt hatte ich Gründe nervös zu werden. „Naja, du... warst... echt gut... also, wirklich gut...", druckste ich herum und schlug mir innerlich gegen den Kopf. Er lachte und sagte nichts weiter. „Um wieder auf unsere Gruppenarbeit zurückzukommen", lenkte Vilu die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Lia, hast du dich nun für ein Lied entschieden?"

Ich hatte davor schon ein Lied im Kopf und nachdem ich alle Stimmen gehört habe, hat sich meine Wahl nur noch mehr bestätigt. „Ich denke, dass 'Hoy somos mas' gut zu unseren Stimmen passen würde." Alle lächelten. „Ich liebe das Lied", meinte Vilu. „Ich weiß auch warum", antwortete Diego. Vilu drehte sich zu ihm um und starrte ihn einfach wortlos an. Er lächelte schelmisch. Weiteres erfuhr ich nicht, obwohl ich gerade vor Neugier starb. Ich hasste es, wie ich einen Stich in meinem Herz spürte und ich hasste, dass ich mich gerade wieder dabei erwischte, wie ich Diego anstarrte. Ich sollte damit aufhören. Sofort.

„Also, wie wollen wir das Lied untereinander aufteilen?", riss mich Cami aus meinen Gedanken. „Ich habe eine Idee", sagte ich schüchtern. Ich war mir bei so etwas noch ziemlich unsicher, aber die Anderen wollten sie unbedingt hören. „Bei der ersten Strophe kann Vilu die ersten beiden Zeilen singen", begann ich. „Dann Francesca die nächsten, dann Camila und dann ich."

„Noelia", sagte Violetta plötzlich. „Was ist eigentlich mit dir? Wir kennen deine Stimme doch noch gar nicht. Vielleicht singst du uns auch noch etwas vor?" Ich wurde panisch. Ich wusste, dass ich wenn ich im Studio sein wollte, jeden Tag vor anderen singen musste. Und genau das fiel mir noch schwer, obwohl mein Publikum heute nur aus vier Leuten bestand. Die Mädchen waren dabei eigentlich nicht wirklich das Problem. Diego war es.

Ich würde mich sehr über Votes und Kommentare freuen. :) So weiß ich, dass euch das Kapitel gefallen hat! <3