#58 - Hassliebe

951 80 27
                                    

Alle stürmten Backstage und dann wurde es extrem laut. Wir freuten uns über diese gelungene Show, ohne weitere Zwischenfälle. Dann stürmten meine Freundinnen auf mich zu und wir freuten uns gemeinsam. So schnell wie ich konnte schrieb ich auf meine Tafel: Ihr seit einfach die Besten, wisst ihr das? Ich liebe euch!

Sie umarmten mich fest und riefen durcheinander, dass sie mich auch lieben würden. Auch Pablo und die anderen Lehrer, außer Gregorio natürlich, beglückwünschten die alle für diese tolle Show. Auf einmal merkte ich, dass Emilio neben mir stand. Schnell tippte ich ihm auf die Schulter und er drehte sich um. Lächelnd sagte er: „Oh hey. Na, wie hat dir die Show gefallen?" Mein Herz schlug wieder schneller, als ich aufschrieb: Die Show war super gut und du warst auch toll. Er grinste. „Danke. Schade, dass du nicht mitmachen konntest. Ich hätte so gerne mit dir das Duett gesungen!" Er zog eine Schnute, grinste danach aber und war verschwunden. Geschockt sah ich ihm hinterher.

Ich ging irgendwohin, wo es ruhiger war, um meine Gedanken zu sortieren. Was zum Teufel war das denn bitte? Als wäre es ihm scheißegal, dass ich überhaupt keine Stimme habe. Außerdem hat er mir ins Gesicht gelogen. 'Ich hätte so gerne mit dir das Duett gesungen.' Von wegen! Er kann mir nichts vormachen, ich habe doch gesehen, wie glücklich er war, als er mit Violetta gesungen hat. Er ist doch zu hundert Prozent in sie verliebt.

Klar, sie ist perfekt, hübsch, hat eine wundervolle Stimme. Wer kann es ihm schon verübeln? Tränen liefen mir die Wange hinunter. Unauffällig versuchte ich meine Sachen zu nehmen und zu verschwinden. Ich lief hinaus und freute mich, dass niemand dies bemerkt hat. Schnellen Schrittes entfernte ich mich, während ich zu schluchzen begann.

So kann sich doch nicht Liebe anfühlen! Ich habe es mir immer so anders vorgestellt... Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und ich erschrak so heftig, dass ich zur Seite sprang. Ich drehte mich um. Es war schon wieder Diego.

Auch er erschrak, als er mich so verheult sah. „Noelia, was ist passiert?" Ohne auf eine Antwort zu warten, die ich ihm sowieso nicht hätte geben können, nahm er mich in die Arme und drückte mich fest an sich. Und aus irgendeinem Grund fühlte sich das sehr gut an. Ich schloss meine Augen und beruhigte mich langsam. Ich hörte seinem Herzschlag zu und vergaß auf einmal Emilio komplett. Ich löste mich aus der Umarmung und schrieb auf: Danke. Das habe ich gerade echt gebraucht.

Diego lächelte mich nur schwach an. Ich betrachtete ihn kurz. Irgendwas ist anders an ihm seit einigen Tagen, aber ich habe keine Ahnung, was genau das war. „Falls was sein sollte, zöger nicht und schreib mich einfach an. Auch wenn es mitten in der Nacht sein sollte. Es tut richtig weh, dich so traurig zu sehen." Und mit diesen Worten drehte er sich um und ging in die entgegengesetzte Richtung. Ich sah ihm eine Weile hinterher und ging viel langsamer als zuvor nach Hause.

Den ganzen Weg dachte ich über seine Worte und sein Verhalten nach. Das was er gesagt hat, war unglaublich süß gewesen. Ich fand es schön, dass er sich so um mich kümmerte. Im Gegensatz zu Emilio, der sich anscheinend kein Stückchen für mich zu interessieren scheint.

Zu Hause angekommen war ich verwirrter denn je. Ich schlief mit dem äußerst merkwürdigen Gedanken ein, dass mein Leben so viel leichter wäre, wenn ich in Diego verliebt wäre...

Am nächsten Morgen beschloss ich, zum Arzt zu gehen. Ich wollte unbedingt wissen, wann ich denn wieder sprechen könnte. „Du machst große Fortschritte, dadurch, dass du deine Stimme so gut schonst, wirst du wahrscheinlich noch früher wieder singen können, als gedacht." Ich lächelte. Ich wusste, dass sich das Schweigen lohnen würde! „Komm in vier Tagen noch mal zu mir. Dann dürfte es eigentlich so weit sein." Ich freute mich. In den nächsten Tagen würde ich aber nicht ins Studio gehen. Es war einfach bescheuert, dort zu sein und kein Wort sagen zu können.

Glücklicherweise vergingen die nächsten Tage sehr schnell. Ich schrieb noch sehr viel mit meinen Freundinnen, die es kaum erwarten konnten, mich wieder völlig gesund im Studio begrüßen zu können. Beim Arzt wurde ich dann getestet. Ich habe fast weinen müssen, als ich mich selber reden hörte. „Ich bin so erleichtert", sagte ich und grinste wie verrückt. So schnell wie ich konnte lief ins in Studio.

Im Gang sah ich meine Freundinnen stehen. Als sie mich erblickten, rannten sie auf mich zu. Erwartungsvoll sahen sie mich an. Dann brach es aus mir heraus: „Ich bin wieder da!"

Yay Noelia hat ihre Stimme wieder!! :D Erstmal ne Party schmeißen :D

Tja irgendwie passt aber der Titel nicht wirklich zum Kapitel (denke ich) aber ich habe sowieso in letzter Zeit keine Ahnung, wie ich die Kapitel immer benennen soll :D

So und jetzt noch etwas wichtiges: In den nächsten 8 Kapiteln wird von der Story her viel passieren und wir werden sehr viel erfahren, wahrscheinlich ist auch etwas dabei, dass die meisten von euch freuen sollte ;) Aber ich werde bis dahin nichts verraten! :)

Wenn euch dieses Kapitel gefallen hat, dann lasst mir doch einen Kommentar oder Vote da ♥

Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt