#26 - Schauspielerin!

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Ich rieb meinen Arm und sah die beiden dann erschrocken an. Ich wusste, dass sich Diego gerade ziemlich beherrschen musste, so aggressiv, wie er dreinschaute. Er schubste sie leicht beiseite. „Was willst du denn schon wieder? Hast du nichts besseres zu tun?", motzte er sie an. Ich stellte mich neben Vilu und die anderen, die dieses Schauspiel mit erschrockenem Blick verfolgten. Auf einmal war auch Pablo da. Oh nein. „Pablo! Helfen Sie mir!", rief Ludmila sofort und versuchte mit aller Kraft, zu weinen. „Was ist hier los?", fragte Pablo und sah uns alle an. „Nichts, wirklich...", begann Violetta, aber sie wurde durch Ludmila unterbrochen.

„Nichts? Dieses Mädchen hat mich angegriffen und Diego hat mich beinahe geschlagen!" Sie zeigte abwechselnd auf mich und auf Diego. Als Pablos Blick auf mich fiel, senkte ich meinen Kopf. Wahrscheinlich würde ich jetzt totalen Ärger bekommen. Oder noch schlimmer - Sie würden mich vom Studio verweisen! An meinem dritten Schultag! „Noelia, stimmt das, dass du sie angegriffen hast?", fragte Pablo nun mich und mein Kopf schoss wieder in die Höhe. Ich konnte nicht lügen. Es ging einfach nicht.

Ich öffnete meinen Mund um die ganze Wahrheit zu sagen, bis sich Diego auf einmal vor mich stellte. „Nein. Sie hat nichts damit zu tun. Es war meine Schuld. Ich bin derjenige, der Ludmila attackiert hat, es tut mir leid." Ich riss meine Augen auf. Das kann nicht sein Ernst sein? „Diego, du musst nicht...", sagte ich leise, aber er schüttelte den Kopf. Pablo seufzte. „Das habe ich echt nicht von dir erwartet. Ich dachte du hast dich gebessert. Komm mit mir." Diego kratzte sich am Kopf und folgte Pablo.

Ich sah ihm sprachlos hinterher. Kurz drehte er sich noch zu mir um. Dann verschwanden sie im Lehrerzimmer. Die Menschenmenge, die sich in der Zwischenzeit um uns alle gebildet hatte, verteilte sich nun auf die Klassen, bis auf mich, Violetta, Francesca und Camila. Leon und Marco wollten auch noch bei uns bleiben, aber die Mädchen wollten, dass wir unter uns sind. „Ist alles in Ordnung mit dir, Lia?", fragten sie mich sofort besorgt und ich nickte. Ich merkte, dass ich immer noch meinen Arm festhielt und ließ ihn los.

„Ludmila ist so eine fiese Hexe. Was wollte sie von dir?" Ich rückte meine Brille zurecht und sagte leise: „Ich... Ich weiß es nicht. Ich habe ihr nichts getan! Anscheinend möchte sie mich aber loswerden..." Ich sah nach oben und hielt mit aller Kraft meine Tränen zurück. „Wir müssen etwas dagegen tun, so kann das nicht weitergehen", meinte Vilu. „Ludmila hat sich einfach kein Stückchen geändert. Und ich dachte, dass wir noch Freundinnen werden können." Sie lachte sarkastisch.

Auf einmal sagte Camila: „Aber habt ihr gesehen, wie Diego sich verhalten hat? Echt krass!" Unauffällig sah sie mich an und ich wich ihrem Blick aus. „Ja, was war das denn eigentlich? Er wurde doch einmal fast der Schule verwiesen, weil er sich immer so aggressiv verhalten hatte", warf Francesca ein. Violetta sah mich an und sagte einfach: „Er ist einfach blöd. Lasst uns zum Unterricht gehen." Ich zog meine Stirn zusammen und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob ich das noch will. Ich habe keine Kraft mehr, mich gegen Ludmila in irgendeiner Weise zu stellen. Ich... habe einfach Angst."

Meine Freundinnen umarmten mich alle gleichzeitig. „Du brauchst keine Angst vor Ludmila zu haben. Dafür hast du jetzt uns! ... Und anscheinend auch Diego", meinte Camila und ich warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Auch Vilu und Fran sahen sie merkwürdig an, sagten aber nichts. „Komm. Wir schaffen das. Zusammen", sagte Violetta dann und lächelte mich ermutigend an. Ich konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern.

Wir gingen also doch zusammen zum Tanzunterricht. Das Tanzen klappte mittlerweile schon etwas besser, aber ich konnte die Anfangsschritte immer noch nicht ganz. Ich stolperte über meine eigenen Füße, obwohl ich wusste, dass ich eigentlich doch tanzen kann. Einmal merkte ich, dass Ludmila mich anstarrte. Ich wollte gar nicht erst zu ihr schauen, aber ich merkte ebenfalls, dass zwei Personen neben ihr standen. Ich wurde irgendwie doch neugierig und schaute schließlich in ihre Richtung. Ich hielt den Atem an und ich dachte ich müsste umkippen.

Ludmila stand zwischen zwei Mädchen, die mir leider sehr bekannt vorkamen. Es waren die zwei Mädchen, die damals über mich gelacht haben und es jetzt gerade wieder tun.

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Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt