Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ Violetta

#63 - Mal wieder Komplikationen

Wir stürmten in mein Zimmer und kaum fiel die Tür hinter mir ins Schloss, schon fragte sie: „Los, erzähl schon! Wie willst du es ihm sagen? Und wann? Morgen? Was willst du machen?" „Beruhige dich Camila!", sagte ich und musste lachen. „Ich habe keine Ahnung, wie ich das machen soll", sagte ich dann und sackte auf mein Bett. Ich starrte Camila an und erwartete eine hilfreiche Antwort, aber aus ihrem Gesicht wich auf einmal das Dauergrinsen. „Camila? Was ist los?", fragte ich sie erschrocken. Sie setzte sich neben mich.

„Meinst du es ist nicht besser... Wenn er den ersten Schritt macht? Was passiert denn, wenn er dich abweisen sollte, Lia? Dann würdest du dich nur noch schlechter fühlen." Ich ließ meinen Kopf sinken. Daran hatte ich irgendwie noch nicht gedacht. „Camila, aber... Ich muss es ihm sagen, sonst werde ich noch verrückt! Ich kann ihn ja kaum ansehen, ohne dass mein Bauch total kribbelt und ich fast halbtot umfalle." „Gut und ich werde dich bei deinen Entscheidungen unterstützen, nur damit du's weißt", sagte sie und drückte mich. „Ich muss langsam gehen, aber ich gebe dir noch einen Rat: Denk nicht zu viel darüber nach, sondern mach es spontan. Sonst bekommst du kein Wort raus. Du wirst bestimmt merken, wann der richtige Moment gekommen ist." „Danke, Cami." Ich umarmte sie und verabschiedete mich von ihr. Dann machte ich mich bettfertig.

Ich stand vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich morgen anziehen sollte, als ich mein Handy klingeln hörte. Ich rannte zu meinem Bett, neugierig, wer mir zu so einer späten Stunde noch schreibt. Mit Herzklopfen las ich Diegos Namen und mein Handy fiel mir fast aus der Hand, als ich auf die Taste drückte, die die Nachricht öffnete. Mit weit geöffneten Augen las ich: „Warte morgen auf mich nach dem Unterricht am großen Baum vor dem Studio. Ich habe eine Überraschung für dich. Xoxo Diego"

Zuerst fing ich an wegen dem „xoxo" zu lachen. Ich erinnerte mich daran, als ich es ihm einmal am Ende einer SMS geschrieben habe, mir natürlich nicht viel dabei gedacht habe und er sich darüber lustig gemacht hat, weil es so bescheuert klingt. Erst dann habe ich gemerkt, was es eigentlich bedeutet und wünschte, ich hätte es niemals geschrieben. Aber jetzt...Benutzt er diesen Ausdruck selbst und fragte mich, welche Bedeutung es für ihn hat. Erst dann realisierte ich so richtig, dass er eine Überraschung für mich hat. Ich wurde auf einmal nervös und aufgeregt zur selben Zeit und hüpfte schnell ins Bett, sodass die Zeit schneller vergeht.

Die SMS war das erste, woran ich dachte, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Fast wollte ich schon im Pyjama zur Schule rennen, aber ich musste sowieso noch bis zum Ende des Unterrichts warten, was viel zu lange war. Jetzt wieder trauriger schlurfte ich ins Bad und in die Küche und danach aus dem Haus. Je näher ich zum Studio kam, desto nervöser wurde ich dann doch. Reiß dich zusammen Lia, dachte ich. Es kann ja wohl keine großartige Überraschung sein, wenn er es schon ankündigt.

Ich betrat das Studio und blickte sofort in Emilios Augen. Mein Herz setzte kurz aus. Er lächelte mich für einen Bruchteil der Sekunde an und betrat einen Raum. Das wars? Wieso musste es auch so kompliziert sein mit ihm? Also, falls er zumindest ein bisschen für mich empfinden sollte, macht er es mir echt schwer. Dabei war vor ein paar Wochen alles noch so schön...

Bevor ich zu meinen Freundinnen gehen konnte, stand auf einmal Lara vor mir. Nicht auch das noch. „Na, ganz alleine heute?" Ich atmete tief ein und antwortete: „Ich bin gerade erst gekommen. Aber anscheinend bist du auch ganz alleine." Ich lächelte sie falsch an und sie tat es mir gleich. „Ich bin nie alleine. Im Gegensatz zu dir, wenn sich wieder alle über dich lustig machen und du ganz alleine dastehst." „Ich habe Freundinnen, die mich definitiv mehr unterstützen als Gery und Ludmila dich!", sagte ich einfach nur und reckte mein Kinn in die Höhe.

Volltreffer! Lara schien sichtlich getroffen zu sein und sagte nur: „Das wirst du bereuen." Und weg war sie. Ich sah ihr hinterher und konnte nicht glauben, dass ich gewonnen hatte und nicht angefangen habe, zu weinen. Ich glaube, ich habe tatsächlich einen wunden Punkt getroffen. Sie schien zum Schluss so verletzlich und denke, dass sie eigentlich gar nicht so eine Hexe wie Ludmila ist, wie sie es vorgibt zu sein. Eventuell könnte ich sie ja davon überzeugen, wieder „gut" zu werden... Ich zuckte meine Schultern und betrat den Raum, wo ich mich mit meinen Freundinnen verabredet habe.

Ich bin in den letzten Tagen durch euch soo inspiriert weiterzuschreiben!! :)
Ich habe bereits so, so viele Kapitel vorgeschrieben und da ist ganz sicher etwas dabei, worauf alle lange gewartet haben ;)

(Sorry, dass das Ende irgendwie dämlich ist aber naja)

Was denkt ihr denn, was Diegos Überraschung sein könnte? :)

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Vote und Kommentar freuen ♥