#13 - Nach dem Versteckspiel

1.5K 98 6
                                    

Nachdem ich meine Gedanken einigermaßen sortiert und ich mich beruhigt habe, beschloss ich, die Abstellkammer zu verlassen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich dort drin war, aber zum Glück schien Diego auch niemandem etwas gesagt zu haben. Ich wischte mein Gesicht vorsichtshalber noch einmal trocken und rückte meine Brille zurecht. Ich stand auf. Wollte ich das wirklich durchziehen? Hatte ich überhaupt eine andere Wahl? Wahrscheinlich nicht. Ich schluckte und öffnete einfach langsam die Tür.

Ich spähte durch einen kleinen Spalt, aber sah niemanden. Ich ging ganz hinaus und wurde panisch. Was würde passieren, wenn ich jetzt den Gang betreten würde? Ich hatte große Angst davor. Aber bevor ich lange darüber nachdenken konnte, stürmten plötzlich Vilu, Fran und Cami in den Musikraum, in dem ich gerade stand.

„Lia! Oh mein Gott, da bist du ja!" Sie stürmten auf mich zu und umarmten mich alle auf einmal. „Wo warst du?" „Wir haben uns total die Sorgen gemacht!" Alle redeten durcheinander und ich wollte fast wieder weinen, weil sie so süß waren. „Es tut mir so Leid wegen Ludmila", sagte Violetta. „Du darfst nicht auf sie hören, sie ist zu jedem so. Wir mögen dich so wie du bist und du bist wunderschön."

„Vilu... Das ist so süß von dir", flüsterte ich und versuchte nicht wieder loszuweinen. „Danke, dass ihr euch so um mich kümmert." „Natürlich. Wir werden dich jetzt in allem unterstützen müssen.", sagte Camila. Ich hatte mit den Mädchen echt Glück. Sie drückten mich noch einmal fest und sprachen mir Mut zu. Ich hatte tatsächlich die ganze Stunde dort verbracht und in wenigen Minuten würde der nächste Unterricht anfangen. Ich betete, dass wir nicht auf Ludmila trafen.

Zusammen gingen wir hinaus. Nichts passierte. Erleichtert seufzte ich auf. Aber so kann das nicht weitergehen. Ich kann jetzt nicht jeden Tag ängstlich durch das Studio laufen, aber ich weiß nicht, wie ich mich Ludmila und meinen Ängsten stellen soll. Der nächste Unterricht würde mit Pablo stattfinden. Ich wusste also noch nicht so genau, was wir dort machen würden.

Als wir den Raum betraten schienen bereits alle da zu sein, da Pablo bereits mit den Anderen redete. Alle sahen uns an und ich wollte im Erdboden versinken. Schnell sah ich mich um. Oh nein. Ludmila war da. Sie lächelte mich hämisch an und ich wandte schnell meinen Blick von ihr. Violettas Freunde sahen mich alle besorgt an, genauso wie Emilio, der irgendwie auch bei ihnen stand. Weiter hinten stand Diego, der mich anlächelte nach dem Motto: Schön, dass du dich traust wieder mitzumachen. Ich musste mich anstrengen, ihn nicht auch anzulächeln.

„Jetzt scheinen ja alle da zu sein", begann Pablo und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn. „Also, wie ich eben schon einmal erwähnt habe, werdet ihr zuerst in Gruppen arbeiten. Es spielt dabei keine Rolle, wie groß die Gruppen sind und ihr könnt euch auch selbst aussuchen, mit wem ihr singen wollt. In den nächsten Stunden werdet ihr dies alles proben und nächste Woche möchte ich dann die Ergebnisse sehen. Ich bin da außen vor, ihr dürft alles entscheiden. Viel Spaß!"

Normalerweise wurde mir bei so etwas immer mulmig, an meiner alten Schule hatte ich kaum Freunde und da war Gruppenarbeit der reinste Horror. Hier stand aber sofort fest - Ich war zusammen mit Violetta, Camila und Francesca in einer Gruppe. „Soll noch jemand zu uns kommen? Vielleicht ein Junge?", fragte Fran und winkte ihrem Freund Marco zu. „Ich weiß nicht", meinte Camila. „Außerdem scheint Marco bereits eine Gruppe zu haben, falls du es nicht bemerkt hast." Fran verzog ihr Gesicht und wir lachten.

Ich sah mich um. Camila hatte Recht, Marco war in einer Gruppe mit Broadway, Camilas Freund und auch Maxi war dabei. Bei Tomas, Leon, Federico war zu meiner Überraschung auch Emilio in der Gruppe. Ich freute mich schon darauf, was sie alle vorbereiten würden! Ich mochte die Jungs, auch wenn ich noch nicht wirklich viel mit ihnen zu tun hatte. Schade, dass keiner von denen in unsere Gruppe kam, aber man ja auch keinen zwingen. „Oder wir zwingen jemanden, zu uns zu kommen", überlegte Camila und ich schüttelte lachend den Kopf. „Ihr braucht niemanden zu zwingen, ich komme zu euch." Erschrocken drehte ich mich um. „Diego", sagte Violetta. „Was denkst du, was du tust?"

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)
Ich freue mich total über alle Votes & Kommentare! Ihr seit echt lieb ♥

Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt