#32 - Feigling!

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Was zum Teufel war das denn? Er wollte mich sehen? Verwirrt klappte ich den Laptop zu. Diese ganze Unterhaltung war merkwürdig. Vor allem das Ende. Als ich im Bett lag, dachte ich immer noch daran.

Ich wurde nur noch viel nervöser am nächsten Tag wieder in die Schule zu gehen.
Aber wie sich in Pablo's Unterricht herausstellte, war Diego immer noch nicht da. Die Mädchen regten sich wieder total darüber auf und bevor ich wusste was ich tat, sagte ich: „Dabei hat er mir doch gestern geschrieben, dass er heute kommen würde!"

Es wurde augenblicklich still und mich starrten drei Augenpaare an. „Wieso schreibst du mit Diego?", fragte Francesca und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich wurde rot und drehte mich leicht zur Seite. „Weiß auch nicht", sagte ich nur und zuckte mit den Schultern. Violetta runzelte ihre Stirn und sah mich einfach nur still an. Ich wollte gar nicht wissen, was sie gerade dachte. Camila grinste natürlich vor sich hin. Ich musste mal wieder ein Wörtchen mit ihr reden, langsam geht sie mir mit ihrem Verhalten echt auf die Nerven!

Schließlich seufzte Vilu und sagte: „Dann proben wir einfach ohne ihn. Mal wieder. Hat er halt Pech gehabt." Gesagt, getan. Aber ohne Diego in unserer Gruppe war es irgendwie nicht mehr dasselbe. Es fühlte sich so leer an, wenn ich sang. Ich versuchte das Gefühl zu ignorieren und einfach weiterzusingen.

Am Ende der Stunde waren meine Freundinnen aber wieder aufgebracht. „In drei Tagen müssen wir vor den anderen auftreten. Für uns ist das normalerweise kein Problem, aber für Lia", Francesca wandte sich nun an mich. „Du kennst das alles noch nicht. Und wir müssen dich bestmöglich integrieren und dann DAS!" Wütend stampfte sie einfach davon. Cami zuckte ihre Schultern und sagte: „Vielleicht sollten wir einfach Pablo Bescheid sagen." „Nein, es ist schon in Ordnung. Nicht, dass ihr nachher wegen mir Probleme oder so bekommt", sagte ich schnell, vielleicht ein wenig zu schnell. „Was auch immer", sagte Vilu.

Wir gingen zu unserem nächsten Unterricht, während ich grübelte. Wieso hat Diego mir dann gestern gesagt, dass er heute kommen würde? Nein, wichtiger: Wieso hat er mich angelogen? Nicht das irgendwas Schlimmes passiert ist, dachte ich und wurde bleich. „Alles okay, Lia? Du bist total weiß geworden!", bemerkte Camila. „Mir geht's gut, wirklich. Mir war nur kurz schwindelig, es ist schon wieder vorbei", log ich.

Der Tag rauschte an uns vorbei und erstaunlicherweise ließen mich Ludmila und ihre zwei neuen Freundinnen in Ruhe. Wahrscheinlich, weil ich ihnen bewusst aus dem Weg gegangen bin und mich versteckte, als ich sie irgendwo kommen sah. Peinlich wurde es erst, als mich Federico dabei erwischte, wie ich mich gerade versteckte. „Oh, hey. Noelia, richtig?" Ich nickte flüchtig. Wir haben doch schon einmal gechattet, fiel mir ein. Aber war doch klar, dass er mich vergessen würde. Wie üblich.

„Was machst du hier?", fragte er verwirrt. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien. Wegen ihm könnte mich Ludmila entdecken! „Ich verstecke mich vor Ludmila und den anderen beiden", flüsterte ich. Und da Federico so ziemlich mitten im Gang stand, zerrte ich ihn einfach beiseite, damit die Hexe ihn nicht mehr sehen konnte.

„Woah, ich wusste gar nicht, dass du so zupacken kannst", lachte er. Das war mir gerade sehr unangenehm, wie konnte ich ihn auch einfach so packen? Er musste merken, dass ich mich dadurch unwohl fühlte und sagte schnell: „Ist schon in Ordnung. Aber du musst dich vor ihr nicht verstecken, wirklich. Eigentlich kann sie ganz nett sein." Ich lachte sarkastisch. „Ja, zu dir vielleicht. Aber mich hasst sie und ich weiß nicht warum." Er seufzte: „Es tut mir echt leid. Ich werde mit ihr darüber reden." Ja, das hast du letzte Woche auch schon versprochen, dachte ich nur. „Jetzt sofort", sagte er und ging direkt auf sie zu.

Erschrocken sah ich ihm hinterher. Anscheinend meinte er es ernst, ich habe nicht erwartet, dass er das jetzt wirklich tut. Ich konnte von meiner Position aus zwar nichts hören, aber irgendwann zeigte Federico in meine Richtung und ich versteckte mich schnellstmöglich wieder hinter einer Ecke. Und natürlich, der Feigling der ich bin, lief ich danach sofort davon, damit Ludmila mich bloß nicht mehr finden konnte. Gott, war ich blöd.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr hinterlässt mir einen Vote oder Kommentar, ich freue mich immer sehr darüber! :) ♥

Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt