Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ Violetta

#53 - Verpatzte Chance

Ich fing wieder an mich krank und schwach zu fühlen und sackte ein bisschen in dem Sessel zusammen. Was suchte ich hier eigentlich? Hier bin ich nur die ganze Zeit traurig, weil ich bei etwas zusehe, bei dem ich selbst mitgemacht hätte. Aber aus irgendeinem Grund wollte ich auch nicht fortgehen, egal wie weh es tat.

Nach einigen Minuten stand Emilio auf der Bühne. Ich erfuhr, dass ein Ersatz für mich gesucht wurde und ich sah auf den Boden. Das war echt mies. Mein Herz fühlte sich an, als würde es in tausend kleine Stücke zersplittern. „Würde jemand gerne freiwillig Noelia ersetzen?", fragte Pablo. Ich beobachtete alles genau. Schließlich meldete sich Vilu und sagte: „Ich könnte das gerne übernehmen."

Ich wusste nicht ob ich mich darüber freuen sollte, dass meine Freundin meinen Teil übernimmt, oder traurig sein soll, weil sie jetzt meine verpatzte Chance nutzt. Schlimmer war aber noch, dass Emilio sich sichtlich über Vilu als neue Partnerin freute. Er würdigte mich keines Blickes mehr, sondern ging mit Violetta sofort irgendwo hin, wo sie in Ruhe proben konnten. Ich seufzte. Auf der Bühne wurde es wieder laut, Leon probte seinen Song „Entre dos mundos" und holte sich ein paar seiner Freunde mit dazu.

Dann plötzlich saß Diego neben mir. „Wir haben seit Wochen nicht mehr richtig miteinander geredet", sagte er nur. Ich verdrehte die Augen und wollte schon genervt 'Weiß ich selber', sagen, aber dann erinnerte ich mich daran, dass ich nicht reden durfte. Mist. Aus den Augenwinkeln sah ich Diego bereits grinsen, während ich eilig auf die Tafel schrieb. Ich darf nicht reden. Meine Stimme ist weg und ich muss sie schonen.

Er lachte. „Na dann hast du ja die beste Zeit dazu genutzt. Paar Tage vor der Show." Wieder verdrehte ich meine Augen. „Dann können wir immer noch nicht miteinander reden, so wie es aussieht." Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und machte es sich im Sessel neben mir gemütlich. „Außerdem könnte ich dich jetzt vollquatschen und du könntest noch nicht einmal dagegen anreden." Ich sah ihn an und runzelte meine Stirn. Du bist blöd, schrieb ich auf meine Tafel und hielt sie vor seine Nase. Er zuckte nur mit den Schultern und lachte. Ich war verwirrt.

Es war jedes Mal anders, mit ihm zu reden. Oder in diesem Fall schreiben. Mein Gedankengang wurde mal wieder von Diego unterbrochen. „Bist du jetzt traurig, dass du nicht mehr mit... Emilio singen kannst?" Die Weise, wie er Emilio betonte, machte mich etwas wütend. Ich kritzelte: Ja, bin ich. Und? „Nichts. Kann mir nur vorstellen, dass das dein Lieblingsmoment in der Show gewesen wäre."

Bitte was? Warum ist er so frech? Ich vergrub mein Gesicht in den Händen. Und in Sekundenschnelle war Diego wieder ein ganz anderer Typ. „Habe ich etwas Falsches gesagt? Das wollte ich nicht... Tut mir leid. Ich sollte dich vielleicht nicht nerven, wenn es dir so schlecht geht." Wow, endlich hat er es mal kapiert. Ich hob wieder meinen Kopf und sah ihn an. Eine Weile lang starrten wir uns nur so an, schließlich sagte er: „Willst du, dass ich gehe?"

Ich brauchte nicht nachzudenken und schüttelte den Kopf. Ich biss mir auf die Lippe, als ich sah, dass er anfing zu grinsen. „War doch klar, dass du das nicht willst." Was sollte das denn jetzt wieder bedeuten? Ein Glück, dass ich mich irgendwie schon an seinen komplizierten Charakter gewohnt habe.

Ich hustete vor mich hin und wunderte mich, warum er denn immer noch bei mir sitzt, anstatt sich für die Show vorzubereiten. Das schrieb ich nach langem Überlegen dann auch auf. Diego starrte auf die Tafel, als wüsste er nicht, was er antworten sollte. Das war wahrscheinlich das erste Mal, dass er so lange zögert. Ich wischte den Satz weg und schrieb: Antwortest du mir noch? „Noelia, ich weiß es nicht. Ich kann dir darauf nicht antworten, weil ich selbst keine Ahnung habe." Ich runzelte meine Stirn. Sehr merkwürdig. Irgendwie scheint er auch nicht mehr so gesprächig zu sein, also achtete ich wieder mehr darauf, was auf der Bühne so passierte.

Im richtigen Moment, denn Violetta, Francesca, Camila und Naty betraten diese gerade. Sie winkten mir zu und lächelten. Ich hatte keine Ahnung, dass sie auch zu viert ein Lied performten? Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass es „Alcancemos las estrellas" war! Ich fing an zu grinsen und wippte leicht mit, als das Lied zu spielen begann. Ich sah, dass Diego mich aus den Augenwinkeln beobachtete, aber ich ignorierte ihn. Schließlich stand er auf und ging.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen! :) (Ich sage das irgendwie immer, oder? Aber es ist einfach so :D)

Soo, irgendwie ein merkwürdiges Kapitel... Was meint ihr, wieso hat Diego so eine Antwort gegeben? Und wieso verhält er sich jede Minute irgendwie anders?

Die Antworten darauf befinden sich leider eher am Ende des Buches, dass ich noch nicht geschrieben habe xD Okay ich höre schon auf euch zu necken ;p

Gerne könnt ihr mir auch einen Kommentar oder Vote dalassen, immer sehr erwünscht ♥