Ich wusste nicht, wie Diego reagieren würde, wenn ich jetzt einfach so abhauen würde. Und um ehrlich zu sein... Wollte ich gar nicht gehen. Nur in seiner Gegenwart konnte ich alle meine Probleme mit Emilio vergessen. Bereits jetzt, wo ich wieder alleine war, kamen alle Emotionen von vorhin wieder hoch und ich musste mich anstrengen, um nicht wieder loszuweinen.
Aber dann beschloss ich doch, einfach zu gehen. Egal, wie schlecht es mir erst zu Hause gehen würde, ich konnte Diego nicht weiter mit meinen Problemen belasten. Ich nahm meine Tasche, verließ das Haus und schloss die Tür so leise wie möglich. Ich machte mich auf den Weg nach Hause. Zum Glück waren meine Eltern nicht sauer auf mich und glaubten mir, dass ich noch im Studio war. Ich wollte aber ihnen beim Abendessen aus dem Weg gehen und sagte, dass ich müde wäre und ins Bett gehen würde. Jedoch war ich nun kaum noch müde, nachdem ich viel zu lange bei Diego geschlafen habe. Ich fragte mich, ob er bereits wach war. Die Antwort erfuhr ich, als ich auf mein Handy blickte.
„1 Nachricht von Diego", wurde mir angezeigt. Seufzend öffnete ich sie und las: „Wieso bist du gegangen ohne mich aufzuwecken? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Bitte schreib mir, wenn du zu Hause angekommen bist. Mach das bitte nie wieder." Ich musste lächeln und schrieb nur: „Ich bin zu Hause angekommen. Tut mir Leid, aber ich will dich nicht weiter mit meinen Problemen belasten. Jedes Mal, wenn ich weine, bist du da und tröstest mich, wenn du eigentlich besseres zu tun haben müsstest. Es wird nie wieder passieren."
Nach dem ich auf absenden gedrückt habe, merkte ich, dass diese Nachricht irgendwie so klang als wäre ich sauer auf ihn. Aber seine Antwort kam innerhalb weniger Sekunden: „Noelia du musst wissen, es gibt nichts wichtigeres als dich zu trösten wenn du traurig bist. Denn wenn du traurig bist, muss ich leider auch traurig sein. Schlaf schön."
Ich ließ mich in mein Bett fallen und konnte nicht mehr aufhören zu grinsen. Das war zu süß von ihm und es erleichterte mich, dass er wegen meiner Antwort auch nicht sauer zu sein schien. Als ich irgendwann aber einschlafen wollte, konnte ich nicht mehr aufhören an ihn zu denken. Zum Glück kam der Schlaf irgendwann dann doch.
Am nächsten Morgen wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich fühlte mich schwächer als sonst und das lag mit Sicherheit nicht nur an dem Mistkerl Emilio. Und dann fing ich an zu Husten. „Nicht schon wieder!", jammerte ich und fiel zurück in mein Bett. Immerhin konnte ich noch sprechen, also vielleicht war ich doch nicht so krank. Ich nutzte dies aber als Grund, um zu Hause zu bleiben. Im Studio würde mich sowieso nichts besonderes erwarten, wahrscheinlich hat sich die ganze Sache von gestern bereits herumgesprochen, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass Ludmila etwas ausgeheckt haben musste. Ich blieb also in meinem Bett und sah mir Filme an.
Irgendwann klingelte es unten an der Haustür. Es war bereits Nachmittag und ich befürchtete, dass meine Freundinnen mich besuchen kamen. Eigentlich wollte ich ihnen überhaupt nichts erzählen, aber ich schlurfte dann doch nach unten, um ihnen aufzumachen. Als sie mich erblickten, umarmten sich mich sofort und ich wusste, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. „Wie geht es dir?", fragte Violetta mich sanft. „Echt mies. Ich bin heute mit einer leichten Erkältung aufgestanden", sagte ich und wich dem wichtigen Thema aus. Vilu tauschte Blicke mit Camila und Francesca aus. „Wie wärs, wenn wir nach oben in dein Zimmer gehen?", schlug Cami vor und ich nickte.
Oben wurde es erst einmal still. Keine wollte etwas sagen, also brachte ich schließlich heraus: „Was ist los mit euch? Wieso sagt ihr nichts?" „Lia, es... Es tut uns so leid, was passiert ist", sagte Fran. „Ja, wir haben so etwas befürchtet, aber niemals, dass es so schlimm werden würde", fügte Violetta hinzu. Ich presste die Lippen aufeinander. „Was wisst ihr darüber?", fragte ich nur. Sie sahen sich wieder an und sagten gleichzeitig: „Alles."
Meine Stimme knickte bereits ein, als ich weiter fragte: „Woher?" „Wir werden dir die Wahrheit sagen... Es war Ludmila. Sie hat es gefilmt. Und das ganze Studio weiß Bescheid." Tränen flossen mir über die Wangen. Das konnte nicht wahr sein... „Sie hat alles was Emilio gesagt hat, gefilmt und schließlich noch dich, wie du... Weinend auf dem Boden saßt." Und damit war mein Leben im Studio ruiniert.
Gerade ist mir aufgefallen, dass Noelia übertrieben viel weint in den letzten Kapiteln :D (Aber sie kann ja nichts dafür, die Ärmste)
Meint ihr, nachdem Ludmila das alles jetzt gefilmt hat, dass Noelia eventuell das Studio verlassen wird? Oder wird sie sich Ludmila endlich stellen können?
Ich werde morgen dann noch einmal posten, weil morgen ein Kapitel kommt, auf das ich mich echt total freue! :) Es wird euch gefallen ♥
Wie immer freue ich mich auch hier über Votes & Kommentare :)
DU LIEST GERADE
Breaking Free - Das hässliche Entlein ♡ Violetta
Novela JuvenilEin neues Schuljahr im Studio On Beat beginnt. Es gibt so viele Anmeldungen wie noch nie und auch das sehr schüchterne und zurückhaltende Mädchen Noelia Molinero möchte ihr Glück versuchen. Sie liebt es, zu singen und Klavier zu spielen, aber wird...