The crushes

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Es dauerte locker ein paar Stunden, bis wir unser Ziel, den Friseursalon, endlich erreichten.

Ich entschied mich mal was Neues auszuprobieren und meine Braunblonden Haaren, Wasserstoffblond zu färben. Während ich geduldig auf dem Stuhl wartete, bis die Farbe sich in meine Haarstruktur eingewirkt hat, setzte sich Luukas neben mich und Fotografierte das Geschehen.

"So siehst du süss aus.", schmunzelte er und zeigte mir das geschossene Foto.
"Vielleicht hole ich mir so eine Aluperücke", scherzte ich.

Es tat gut wieder mal ehrlich zu lachen und für den einen Moment nicht das Gefühl zu haben das die Welt unter den Füssen zusammenbricht.
Ich realisierte immer mehr, wie ich diese liebevolle Seite von Luukas vermisste.
Genau wegen solchen Tagen, liebte ich diesen Mann.
Wir hatten so viel Spass zusammen.

Lange schaute ich Luukas an und liess den heutigen Tag Revue passieren.
Erst als mein Handy klingelte, löste ich den Blick von meinem Freund.
Es war wieder Jukka, der wohl gerade im Molly Malone ist und da auf den Gitarristen wartet.
Er schickte mir ein Bild von dem grossen Lockenkopf, wie er seine Sachen auf der kleinen Bühne aufbaut.
"Wollen wir nachher kurz ins Molly Malone?", fragte ich Luukas vorsichtig.
Dieser nickte sofort und schaute auf die Uhr, um zu prüfen, wie lange ich nun dasass und die Alufolien an meinem Kopf hatte. "Ist dieser Musiker da?", fragte er nach, worauf ich sofort nickte.
"Er spielt so gut. Ich möchte ihn mal live erleben.", beichtete ich. Luukas nickte und rief eine Angestellte zu uns, die meine Alufolien entfernte und mir schliesslich die Haare wusch, föhnte und frisierte, sodass ich perfekt vorbereitet war, um den noch unbekannten Finnen zu treffen.

Nach dem Zahlen ging es sofort Richtung Molly Malones.
Es waren noch nicht viele Leute in der Bar, da es noch mitten am Nachmittag war und wahrscheinlich alle noch am Arbeiten waren.
Wir setzten uns in die hinterste Ecke an einen Tisch und bestellten unsere Getränke.
Ich musste mich nicht lange umsehen, bis ich den Gitarristen fand, denn er stand auf der kleinen Bühne mit der Gitarre in der Hand und sprach mit Jukka.

Er schien nicht abgeneigt zu sein, denn er lächelte den Blondschopf gespannt an und nickte immer wieder mit dem Kopf.
Jukka war völlig in seinem Element, denn es sah so aus, als würde Jukka den Musiker zu texten.
Der Lockenkopf schien es nicht zu stören, denn er hörte ihm geduldig zu.

Ich sah Riku nur von weitem, doch ich war überrascht, wie viel besser er in echt aussah.
Es sah aus, als ob seine Hände noch ein Stück weicher waren, seine Locken waren noch ein Stück länger und wuscheliger und seine Eisblauen Augen strahlten die Herzlichkeit des Mannes bis zu mir.

Ich schämte mich schon fast für mein Schwärmen.
Und dass auch noch vor meinem Freund. Ich hoffte in diesem Moment, dass Luukas mir für einmal meine Gedanken und Gefühle nicht ansah, denn ich wollte nicht wieder einen Streit provozieren.

Ich hatte mir einen guten Platz in der Ecke ausgewählt, um Riku weiterhin beobachten zu können, ohne grosse Anstrengung und ohne auffällig zu wirken.

"Wir sollten nachher bald los sonst kommen wir zu spät zu Mara.", riss mich Luukas aus den Gedanken.
"Können wir einen Song hören? Es geht gleich los.", bat ich Luukas.
Er nickte und liess sich somit ein, noch etwas länger zu bleiben.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt