The friendship

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Es herrschte einen kurzen Moment stille zwischen uns, doch es war eine Stille, die ich genoss. Schliesslich wusste ich nicht, ob es in den nächsten Sekunden eskalieren wird, oder ob Riku seine ruhige Art beibehält und mir diesen kurzen Ausbruch entschuldigen wird.
Zweiteres wurde Realität, denn Riku machte keine Anstalten mich anzumotzen oder gar anzuschreien, wie Luukas es getan hätte. Es fehlte mir schon fast, denn ich hatte das Gefühl, wenn ich nicht zurechtgewiesen werde, würde ich öfters einen so unvorsichtigen Ausbruch wagen.

“Es tut mir leid, dass du so fühlst.”, hauchte Riku, der wohl noch nach den erklärenden Worten suchte. Ich blieb still, doch wurde etwas nervös, denn ich merkte wie sich Riku begann zunehmend schlecht zu fühlen, denn seine Gedanken schienen in die falsche Richtung zu kreisen.
“Können wir das bitte vergessen?”, fragte ich vorsichtig, um uns aus dieser Situation zu befreien.
“Ich frage mich nur, ob du rauchst, weil es eine Sucht ist, oder ob du rauchst, um gesehen zu werden, denn ich wünsche mir das du damit aufhörst. Es wird früher oder später auf deine Gesundheit schlagen.”, sagte Riku vorsichtig und schaute mich mit einem ernsten Blick an.
“Ich rauche, weil ich mich damit beruhigen kann.”, erklärte ich, worauf Riku den Kopf schüttelte. “Du redest dir das ein, Samu.”, sagte er.
“Als ich dich kennengelernt habe, hast du gehustet, wie ein Seehund. So kann sich kein Mensch beruhigen.”, fügte er hinzu.
“Ich mag Jukka halt. Aber das ändert ja nichts an unserer Freundschaft.”, erklärte er noch.

Ich schaute ihn nur an, versuchte in seinem Blick seine Gefühle zu durchschauen, doch es ging nicht. Ich konnte Rikus Pokerface nicht lesen. Vorsichtig trat er näher zu mir, nahm meine Hand und schaute mich ebenfalls durchdringlich an.
“Niemand wird jemals etwas an unserer Freundschaft ändern. Ich mag dich zu sehr, um dies zuzulassen.”, flüsterte er, um mich zu beruhigen.
“Eine Romantische Beziehung zwischen Bandmitglieder ist nicht erlaubt.”, erklärte ich ihm.

Etwas genervt von dieser beichte zog ich meine Hand weg und trat wieder in die Wärme.
Ich wusste nicht, ob ich gehen oder bleiben sollte, denn zwischen mir und Riku wurde alles gesagt, was heute noch gesagt werden musste. Ich hatte Angst noch mehr zu sagen, was ich bereuen werde und somit einen Streit zu provozieren, doch es fühlte sich falsch an ihn jetzt zu verlassen.
Ich wollte nicht dieser Blick auf ihn richten, den ich an Janne oder kürzlich auf Luukas richtete.
Ich wollte mich nicht mir Riku verstreiten, doch ich merkte, dass ich gerade den ersten Schritt dafür getan hatte.

Riku liess nicht lange auf sich warten. Auch er kam in wieder rein und stellte sich erneut vor mich, um wieder ein Gespräch mit mir anzufangen. Seine Hände lagen auf meinen Oberarmen, um mich sanft festzuhalten und vor allem um die Wichtigkeit in seinen Worten zu unterstreichen.
“Jukka und ich sind Freunde. Genauso wie du und ich. Ausserdem weiss ich überhaupt nicht, ob Jukka überhaupt auf Männer steht. Ich dachte er mag nur Frauen.”, stellte er klar.
Ich zuckte nur mit den Schultern, denn auch für mich war es nicht klar auf was genau Jukka stand. Er hatte nie spezifisch erwähnt, dass er Männer mag, doch seine Offenheit und Experimentierfreudigkeit hörte bestimmt nicht beim Sex auf, da war ich mir sicher.

Wieder erwiderte ich nicht viel darauf, sondern gestand meine Müdigkeit und versuchte mich rauszureden, um nachhause fahren zu können, doch Riku bestand freundlicherweise darauf, dass ich bei ihm schlafe.
Erneut bot er mir an in seinem Bett zu schlafen, doch wie gewohnt konnte er diese Diskussion nicht durchsetzen, da ich keine Umstände auslösen wollte. Ich verzog mich also aufs Sofa, kuschelte mich in die Decke und schaute auf das rote, schwach leuchtende Licht am Beamer.

Es schien schwächer zu sein als letztes Mal, doch ich war mir sicher, dass es nur eine Illusion meinerseits war. Gerade als ich anfing das schwache Licht mit der Freundschaft von Riku und mir zu vergleichen, kam der Lockenkopf aus seinem Zimmer gerannt und schloss sich im Bad ein.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt