The disinterest

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Ich mochte die Stimmung in diesem Laden gar nicht, weswegen ich mein Essen schnell verschlang, die Rechnung, mit einem, für diese Situation, angemessenen Trinkgeld beglich und mich schnell wieder auf den Weg nachhause machte.

Trotz diesen Frauenfeindlichen alten Schmarotzer, die wohl weder eine Familie, noch ein Leben ausserhalb dieses Restaurants hatten, genoss ich diesen Tag.
Es fühlte sich gut an wieder unter die Leute zu mischen und den kühlen Wind, der mir um die Ohren wehte zu geniessen.

Zuhause angekommen, war Schluss mit dem Harmonischen alleine sein und der Musik in meinen Ohren, die mich an diesem Tag mehr motivierte als alles andere.
Luukas stand mit einem Tuch um die Hüfte gebunden in der Küche und war gerade dabei unsere Tabletten in die kleinen Dosen zu sortieren.
“Wo warst du?”, fragte er, als er mich wahrnahm.
“Ich war bisschen spazieren.”, informierte ich ihn.
“Wir müssen in einer Stunde losfahren, sonst sind wir zu spät bei der Geburtstagsparty deiner Schwester.”, Sagte Luukas und tippte dabei auf die Uhr. Ich nickte nur.
“Ich war in dem Restaurant, in dem wir früher immer waren.”, erzählte ich Luukas und lächelte ihn an.

Es erfüllte mich mit Freude, wenn ich an die alte Zeit zurückdachte. Leicht hatten wir es nicht, denn seine Diagnose verpasste uns eine dunkle Stimmung.
Auch das Geld war nicht so präsent wie heute.
Dennoch gab es keinen Samstag, an dem wir auf die frischen Brötchen und auf das warme Kaffee in diesem Laden verzichteten.
Doch das war damals, als wir noch frisch verliebt waren und uns gegenseitig glücklich machten.

“Das ist nicht Gesund und ausserdem werden wir ja gleich essen gehen.”, kommentierte Luukas fast schon so, als hätte er keine guten Erinnerungen an diesen Laden.
“Die Kellnerin hat nach dir gefragt.”, verkündete ich, doch Luukas wirkte noch immer nicht begeistert.
“Warum bist du wieder am Schreiben?”, fragte er, um vom Thema abzulenken und zeigte auf die Gitarre und die Blätter, die noch etwas zerstreut im Wohnzimmer waren.
“Hat mir Spass gemacht.”, sagte ich kurz, während ich die Unordnung beseitigte.
“Hat dir Spass gemacht?”, wiederholte Luukas fragend.
“Ich weiss nicht ob es mir spass machen würde zu arbeiten, während ich krank bin.”, sagte Luukas und legte die kleinen Dosen wieder in die Schubladen. “Das erklärt wohl warum du nichts arbeitest.”, murmelte ich vor mich hin und verdrehte die Augen.
“Ich bin nicht so krank Samu.”, stritt er sofort in einem strengen Ton ab.

Ich hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu, denn ich wollte nicht noch einen Streit provozieren, weshalb ich mich stumm ins Bad verzog, um mich frisch zu machen.
Auch Luukas gab das Gespräch auf und machte sich fertig um gleich losfahren zu können.
Die Fahrt zu Sanna dauerte zum Glück nicht lange, denn wir beide wechselten kaum ein Wort.
Es herrschte eine unangenehme Stimmung.
Während Luukas sich auf die Fahrt konzentrierte, tippte ich etwas am Handy herum und versuchte mich selbst zu beschäftigen.
Nur das Radio, das leise vor sich hin erklang, unterbrach die Stille und erbrachte mir die Freude, die Luukas mir immer wieder nahm. Ich Scrollte schon fast gedankenlos durch die Sozialen Medien, denn mein Kopf war noch immer bei Luukas Aussage von vorhin.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt