Wir setzten uns aufs Sofa, wo ich erneut tief durch atmete und mich auf das Gespräch vorbereitete. “Hattest du Streit mit Luukas?”, fragte sie vorsichtig und machte so den ersten Schritt.
Ich zuckte mit den Schultern. Sorgfältig begann ich zu erzählen was passierte.
Kein Detail liess ich aus. Ich begann die ganze Wahrheit auf den Tisch zu legen.
Nicht nur wie Luukas mein Geld ausnutzte, mich ansteckte, mich nötigte und mir drohte, sondern auch dass er nie da war, mich sitzen liess und über mein Leben bestimmen wollte.
Nicht nur ich kämpfte mit den Tränen, sondern auch meine Mom.Als ich ihr alles erklärte und mich für den Auftritt letzten Abend entschuldigte, nahm sie mich in den Arm und liess ihren Emotionen freien Lauf.
Ich versuchte mich zurück zu halten, denn ich hatte das Gefühl, dass ich nun für meine Mom da sein müsste.
“Warum hast du es nicht früher gesagt?”, fragte sie vorsichtig nach, wischte ihre Tränen weg und bediente sich an der Taschentücher Box, die auf dem Tisch stand.
“Ich war überfordert.”, sagte ich leise. Still nickte meine Mutter und versuchte sich wieder zu beruhigen, was ihr schnell gelang. “Kannst du mir versprechen, dass du zukünftig zu mir kommst wenn was ist?”, fragte sie vorsichtig nach. Ich nickte sofort, doch erwiderte nichts darauf.Ich redete noch eine Weile mit meiner Mom, erklärte ihr, dass die Krankheit behandelbar wäre und beruhigte somit ihr Gewissen.
Wir verbrachten den ganzen Nachmittag mit reden.
Auch wenn meine Mutter vollstes Verständnis für die Situation zeigte, merkte ich ihr an, dass ich den Abend trotz allem versaut habe und das war meine Schuld.Ich konnte den Abend nicht mehr Rückgängig machen, doch ich war froh, dass dies nicht möglich war, denn womöglich wäre ich jetzt noch mit Luke zusammen.
Erst als die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand und das Land der Dunkelheit überliess, machte sich meine Mutter wieder auf den Weg nachhause.
Ich musste ihr noch gefühlt hunderte Male versprechen, dass ich mich melden werde.
Mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange verabschiedeten wir uns endgültig.Ich holte mein Handy aus der Jackentasche, schloss es an den Strom an und liess mich tief seufzend aus Sofa fallen.
Die Einsamkeit begann zum ersten Mal zu wirken und machte mir schon jetzt zu schaffen.
Ich wusste, dass ich es nicht aushalten würde.
Wieder würde ich in ein Loch fallen, doch dieses Mal war kein Luukas da, der mir durch die Haare strich oder mir beim Einschlafen zuschaute.
Ich war nun alleine, was die ganze Situation schwieriger machte. Geduldig wartete ich also bis mein Handy wieder aufstartete.
Die Anrufe und Nachrichten von meiner Familie, meinen Freunden und von Luukas ignorierte ich.
Stattdessen navigierte ich mein Handy zu Rikus Nummer um ihn anzurufen.Wieder dauerte es nicht lange, bis er den Anruf entgegen nahm. “Hey. Wie geht’s?”, fragte er sofort nach.
“Ich wollte mich für diese Verabschiedung entschuldigen. Ich wollte dich nicht rauswerfen.”, sagte ich sofort.
“Ach kein Ding. War das deine Mutter?”, fragte er weiter.
“Ja. Sie war etwas besorgt, weil ich mich nicht mehr meldete.”, seufzte ich.
“Verständlich.”, stimmte Riku zu.Wieder machte sich die Ruhe breit. Es war eine Sekunde, in der weder Riku, noch ich was sagten, doch es fühlte sich an, als ob Stunden vergehen würden.
Wir beide suchten nach einem Gespräch, doch schlussendlich verharrten wir in der Stille und genossen das Schweigen, das so viel erträglicher, als die Einsamkeit war.Es vergingen weitere Sekunden und ich fand mich langsam damit ab, dachte nach wie mein Leben verlaufen wird und wie viele Schweigetelefonate ich haben werde, bis ich merkte, dass es nichts an der Situation änderte. Ich würde noch immer alleine sein und auch Riku hätte nicht viel davon.
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The fight against the silence - 'til the last breath
Fanfic-Geschichte wird vorerst nicht weiter bearbeitet- Gefangen in einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt ist, sucht Samu nun seinen Weg zum Erfolg. Nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass der Sänger nicht nur mit seiner kürzlich erhaltenen Diagn...