Ich tat es ihm gleich und zündete auch mir eine Zigarette an.
"Hast du nun die Ergebnisse bekommen?", fragte er nach. Nickend schaute ich auf den Glimmerstängel und beobachtete wie die Glut langsam die Zigarette hinunter wanderte.
"HIV", sagte ich kurz und knapp in der Hoffnung, dass ich mein Körper unter Kontrolle halten konnte.
"Ach du scheisse.", gab Janne von sich und fuhr sich durch die Haare.
"Was sagt Luukas dazu?", fragte er geschockt nach.
Jetzt war ich es der mit den Schultern zuckte.Janne schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wissen es die Jungs?", fragte er weiter nach.
"Ich möchte es heut Abend persönlich sagen.", teilte ich mit. Janne klopfte mir auf die Schulter und schaute meine Zigarette an. "Aber mach das nicht während du dir diesen scheiss in deinem Körper lässt.", sagte er.
"Du klingst wie Luke.", schnaubte ich auf und drückte die halb fertige Zigarette vorsichtig aus, um diese wieder zu den anderen Zigaretten in die Verpackung zu schieben.
"Dann denk mal darüber nach.", sagte Janne und schaute mich besorgt an.Ich wich seinem Blick aus und schaute stattdessen aus dem Fenster.
"Also erstmal keine Konzerte.", wechselte Janne wieder das Thema.
"Nein, erstmal keine Konzerte.", wiederholte ich seinen Satz etwas leiser.Janne war nicht begeistert von der Situation ohne diese Liveauftritte und auch keine neue Musik produzieren.
Natürlich verstand ich ihn, denn er ist einer dieser Musiker, der das Adrenalin kick liebt.
Auch ich liebe das Publikum, das bei jedem Song mitsingt und im Takt mitklatscht, jedoch fühle ich mich nicht dazu in der Lage auf der Bühne zu stehen und so zu tun als wäre die Welt in Ordnung, während dem ich innerlich am Sterben bin.
Niemand möchte einen Kranken, unmotivierten Sänger auf der Bühne haben, der nur einen Hauch davon entfernt ist, zu losweinen, weil er Angst hat, was die Zukunft bringt.Es war mir klar, dass man diese Krankheit gut behandeln konnte, immerhin lebte Luukas mindestens zwei Jahre damit und hatte keine grossen Probleme bis jetzt, doch die Krankheit, die mich noch müder machte und mich Tag für Tag trauriger stimmte, konnte ich nicht so einfach unterdrücken, wie dieser Virus.
Ich hatte zwar noch nicht alles, aber dennoch sehr vieles versucht um die Depressionen hinter mich zu lassen, doch schlussendlich ging es mir nur immer schlechter."Ich gehe gleich nachhause zum Essen. Wir sehen uns heut Abend. Ruf an, falls du was brauchst, ja?", sagte Janne, während er seine Sachen packte und fuhr nachhause.
Nun sass ich wieder allein in einem kleinen Studio, mitten im Nirgendwo und hoffte auf eine Stimme, die diese verdammte stille durchbrechen würde. Diesmal konnte nur ich mir helfen.
Ich setzte mich an den Flügel, der mitten im Raum stand und drückte eine Taste.
Ein Tiefer ton erklang.
Geduldig wartete ich bis dieser langsam endete und drückte dann erneut eine Taste und lockte einen anderen Tiefen Ton aus dem Instrument.
Vorsichtig begann ich eine völlig neue Melodie zu spielen.
Mir gefiel diese Melodie, denn sie hatte so etwas tiefgründiges und Ruhiges.
Es war eher etwas Lockeres, Schönes, das aber mit viel Schmerz verbunden war.
Ich spielte die Melodie mehrmals durch, versuchte sie zu verbessern und schrieb mir jeden Ton auf, sodass ich sie mir nicht verloren ging.
Es war nichts für Sunrise Avenue, denn dafür war die Melodie zu ruhig, doch mir gefiel sie sehr, weshalb ich trotzdem weiter an ihr arbeitete.
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The fight against the silence - 'til the last breath
Fanfiction-Geschichte wird vorerst nicht weiter bearbeitet- Gefangen in einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt ist, sucht Samu nun seinen Weg zum Erfolg. Nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass der Sänger nicht nur mit seiner kürzlich erhaltenen Diagn...