The smoke

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Am nächsten Morgen wachte ich durch einen lauten Mix aus Klingeln und Klopfen wieder auf. Müde rannte ich zur Tür, um diese zu öffnen und die lauten Geräusche zu unterbrechen.

"Wo bleibst du Samu? Na los. Zieh dich an. Wir sind zu spät.", sagte Jukka hektisch und tippte aufgeregt auf die Uhr.
Tatsächlich. Es war schon viertel nach Zehn.

Schnell rannte ich rein, zog mir eine Jeans an und ein Pulli über, hüpfte in meine Schuhe und sprintete schon fast zur Tür raus. Mit dem Auto fuhren wir in die Stadt, wo Jukka neben einer kleinen Cafeteria parkierte.
"Wir schaffen das schon.", ermunterte er mich lächelnd und hielt mir die Tür auf.

Riku sass schon mit einem Kaffee an einem Tisch und tippte am Handy herum.
Wir begrüssten den Finnen mit einem Händeschütteln und setzten uns zu ihm.
"Entschuldigung für die Verspätung. Das ist Samu Haber. Der Sänger von Sunrise Avenue", begann Jukka das Gespräch. "Absolut kein Problem. Freut mich euch kennen zu lernen.", lächelte Riku uns beide an.
"Jukka hat mir ein paar Videos von dir gezeigt. Du spielst so gut.", meldete ich mich.
"Danke dir.", lächelte Riku verlegen.
"Ich habe mir auch paar Lieder von euch angehört. Du hast eine unglaublich schöne Stimme.", fügte er noch hinzu.

Ich fühlte wie das Blut in mein Gesicht stieg und ich immer mehr errötete.
Da ich Angst hatte was Falsches zu sagen, nickte ich verlegen und lächelte ihn an.
Wir plauderten eine Weile und beantworteten alle anfälligen Fragen.

Riku schien sehr offen und motiviert zu sein.
Je länger wir mit dem Musiker sprachen, desto faszinierter war ich von ihm.
Auch wenn es so unrealistisch erschien, ich wusste, dieser Mann wird mich wieder glücklich machen.

"Schade, dass ihr momentan nicht live spielen könnt. Ich hätte deine Stimme so gerne mal in Action erlebt.", lächelte Riku mich an, worauf ich wieder etwas errötete. "Wird schwierig ohne einen Gitarristen.", schmunzelte Jukka und schaute Riku erwartungsvoll an.
"Wenn du willst, kannst du mal ins Studio kommen. Dann singe ich dir was vor.", bot ich ihn an.
Riku nickte und schob mir vorsichtig sein Handy, wo seine Kontaktliste offen war, zu.
"Dazu sage ich nicht nein.", grinste er mich an und deutete auf das Handy.
Ich schrieb meinen Namen und die Handynummer in seine Kontaktliste und schob es ihm wieder zurück.
Jukka, der das ganze hibbelig beobachtete, haute mir kurz auf den Oberschenkel und lächelte mich glücklich an.
"Ich geh kurz eine Rauchen.", flüsterte ich meinem nervösen gegenüber zu und entschuldigte mich auch bei Riku, bevor ich aufstand und vor die Tür ging, um eine Kippe anzuzünden.

Ich konnte gerade den ersten Zug einatmen und mein Herzklopfen ein wenig beruhigen, bevor sich jemand neben mich stellte und ebenfalls eine Glimmerstange anzündete.
"Ich freue mich schon euch näher kennen zu lernen.", lächelte er mich wieder an.
Nun brachte das ganze Rauchen nichts mehr.
Mein Herz pochte wie verrückt. Wieder fing ich an den Rauch aus meiner Lunge zu Husten. Vorsichtig klopfte Riku mir auf den Rücken.
"Geht es dir gut? Soll ich dir ein Wasser holen?", fragte er sofort nach.
Ich richtete mich wieder etwas auf und schaute auf die Zigarette. "Nein, alles gut danke.", sagte ich und atmete tief durch.
"Ich habe etwas zu kämpfen mit dem Husten", fügte ich noch hinzu. "Bist du erkältet?", hakte er weiter nach.
"HIV.", sagte ich kurz und knapp und wollte einen weiteren Zug an meiner Zigarette nehmen, doch Riku schlug mir diese sofort aus der Hand.
"Spinnst du?!", fragte er entsetzt nach.

Etwas geschockt und überfordert zu gleich schaute ich zu Riku, der mich vorwurfsvoll anschaute.
Ich musste einmal leer schlucken. Hatte ich es nun versaut?

"Das Zeug wird dir nicht helfen gesund zu werden.", sagte er in einem strengen Ton.
Erst jetzt bemerkte ich, dass auch er seine Zigarette ausgetreten hat und sich nervös durch die Haare fuhr.
"Wie kannst du dir das deinem Körper antun?", fragte er mich und starrte mich regelrecht an. "Ich. Ähm.", stotterte ich nur.

Er Atmete einmal tief durch und schloss kurz die Augen.
"Tut mir leid.", murmelte er.
Ich kratzte mir den Hinterkopf und schüttelte den Kopf.
"Nein, du hast recht. Entschuldige.", meldete ich mich leise zu Wort.
Riku nickte nur leicht, doch sagte nichts mehr.
Auch ich blieb stumm da und schaute auf den Boden.
Ein unwohles Gefühl überkam mein Körper.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt