The thoughts

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Immer noch klopfte mein Herz, jedoch war es nun kein Glücksgefühl mehr, sondern eher eine Angst, die sich in meinem Körper ausbreitete.
Wieder war eine Stimmung da, die alles andere als schön war.
Mir gefiel diese Stille gar nicht, doch ich konnte sie nicht unterbrechen.
Ich wusste nicht was sagen,
denn ich wollte nichts Falsches machen.
Ich brauchte Riku in meiner Band.

Erst als Jukka, der von dem ganzen nichts mitbekommen hat, aus dem Caffè trat, löste sich die Stille endlich auf.
"Ich habe schon gezahlt.", verkündete er und legte seine Hand auf meinen Rücken.
Es schien, als ob er mir ansah, das mir unwohl war.
"Danke dir.", lächelte Riku nun wieder.
"Ich werde mich bei dir Melden. Pass auf dich auf.", verabschiedete er sich von mir, umarmte Jukka und mich und ging zu seinem Auto. Auch Jukka und ich machten uns auf den weg nachhause.

"Hört sich Vielversprechend an, oder?", sagte Jukka begeistert und steuerte den Parkplatz vor meinem Haus an.
"Willst du noch mit hochkommen?", bot ich an, ohne auf seine Frage zu antworten. Jukka liess sich auf mein Angebot ein, weshalb wir in meine Wohnung gingen, wo ich sofort die Kaffeemaschine ansteuerte, um uns ein paar Getränke zu machen.

Luukas war nicht zuhause. Natürlich nicht.
Der Arbeitslose war weniger im Haus als ich in den erfolgreichsten Tagen meiner Karriere.

Während ich den Kaffee zubereitete und über die Abwesenheit meines Freundes nachdachte, schaute sich Jukka die Bilder an, die im Wohnzimmer an der Wand hingen, an.
Es waren Bilder von Luukas und mir.
Auch Bilder von Luukas und seine Freundinnen, aber keine Bilder von meinen Freunden.
Auch Jukka ist dies schon aufgefallen, denn er schüttelte nur kurz den Kopf, seufzte auf und setzte sich aufs Sofa.

"Konntest du mal mit Luukas reden?", fragte er nach.
Ich schüttelte etwas den Kopf.
"Er möchte das ich die Band aufgebe. Es war fast schon ein Wunder, dass er mich ins Mollys begleitet hat und dass ich ihn heute treffen durfte.", beichtete ich seufzend.
Vorsichtig streichelte Jukka mein Rücken und seufzte ebenfalls.

Ich war Luukas dankbar, dass er mich weiter vom Erfolg träumen liess, doch ich konnte nicht aufhören an den Moment zu denken als Riku mir die Zigarette aus der Hand geschlagen hat.
Sein enttäuschter Blick ging mir nicht aus dem Kopf.

"Du bist so ein starker Mann, Samu.", munterte Jukka mich auf. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versuchte diesen Mann vorerst zu vergessen. Er wird bestimmt nicht absagen, nur weil ich rauche.
Immerhin ist er auch Raucher. Ein gesunder Raucher.

Jukka zog mich etwas zu sich, um mich etwas besser umarmen zu können.
Wortlos nahm er mich in den Arm, sodass ich den Kopf an seine Brust legen konnte.
Ein leises schluchzten entkam meinem Körper.
Vorsichtig vergrub ich meine Finger in sein T-Shirt, und liess meinen Emotionen freien Lauf. Ich wusste nicht, woher dies kam, aber ich spürte, wie es mir gut tat mal loszulassen und nicht gegen alles anzukämpfen.

Immer wieder streichelte Jukka beruhigend über meinen Rücken und hielt mich fest.
Er gab mir den halt, den ich so lange gesucht habe. Den halt, den ich in diesem Moment brauchte. Die Stille überflutete wieder die Wohnung, doch ich liess sie zu. Auch Jukka machte es nichts aus, denn er sagte kein Wort.
Er war einfach für mich da.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt