The late night thoughts

43 4 0
                                    

Riku und ich tranken gemütlich unseren Tee, doch sprachen nicht mehr viel. Seine Hand lag auch nicht mehr auf meinem Oberschenkel, was ich sogar etwas vermisste, denn sie spendete mir Wärme und Geborgenheit.
Genau das wonach ich mich sehnte.

Dennoch wusste ich, dass ich nicht alleine war und ich war sogar froh, dass Jukka und Raul nicht anwesend waren und ich nun auf Rikus Sofa sass, denn es war eine gute Gelegenheit, ihn noch etwas besser kennenlernen zu dürfen. Meine Faszination für diesen Mann war mir inzwischen bewusst, weshalb ich Riku beruflich, wie auch Privat kennenlernen möchte.
Riku schien ein perfekter Kollege zu sein, weshalb ich ihn in meinem Freundeskreis nicht missen möchte.

“Du kannst gerne in meinem Bett schlafen. Mir reicht das Sofa.”, bot Riku an, während er meine leere Tasse in die Küche brachte.
“Ich habe dir schon genug umstände gemacht. Ich nehme das Sofa.”, sagte ich.
Bevor er widersprechen konnte, legte ich mich hin und machte es mir gemütlich.
Das Sofa war nicht sonderlich breit, weswegen ich nicht viel Platz hatte, doch ich passte rein und hatte eine trockene und bequeme Schlafmöglichkeit.
Das reichte mir für heute Abend.

Riku schien nicht zufrieden zu sein mit meiner Sturheit, denn er seufzte als er mich sah.
“Falls du was brauchst bin ich neben an. Ansonsten fühl dich ganz wie zuhause. Schlaf gut grosser.”, sagte er, löschte das Licht und verschwand in seinem Zimmer.

Ich konnte lange nicht einschlafen, denn es war so fremd und einsam. Ich machte mir keine Mühe den Schlaf zu finden, denn meine Augen waren weit geöffnet und starrten an die Decke hoch, während meine Finger etwas mit dem Saum an dem Kissen rumspiele.

Erst jetzt merkte ich, warum kaum Möbel in diesem Zimmer standen. Riku hatte einen Beamer an der Decke, der beim nicht gebrauch ein schwaches, rotes Licht aufleuchten lässt.
Das Licht störte mich nicht, denn es war kaum bemerkbar.
Dennoch konnte ich mein Blick nicht davon lösen.
Auch wenn ich auf das kleine Lämpchen starrte, waren meine Gedanken nicht bei diesem Gerät, sondern eher bei Luke.

Ich fragte mich was seine Reaktion war, als ich das Haus verliess.
Blieb er bei ihnen?
Feierte er mit Sanna?
Was erzählte er Sannas Tochter Riana, die genau wusste, dass sie Luukas nur sah, weil er mein Freund war.

Ein unwohles Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, denn die Gedanken kamen immer näher zu meiner Krankheit.
Nur Sanna und Luukas wussten davon. Auch meine Mom und Santtu hätten es verdient davon zu wissen, doch ich wollte es ihnen selbst sagen.

Noch einen Grund mehr, dass die beide sauer auf mich sind.
Erst verschweige ich die Krankheit, die nun mein Leben beherrschte und dann machte ich während einer Geburtstagsparty schluss mit dem Lieblingsschwiegersohn.

Luukas war verwöhnt, was die Liebe meiner Familie anging. Nicht nur mit Sanna hatte er eine gute Beziehung, sondern auch mit meiner Mom.
Mein Bruder war eher ein zurückhaltender Mensch.
Er hatte keinen Streit mit Luukas, doch er war auch nicht derjenige, der gerne mit ihm in die Bar gehen würde, was Luukas davon abhielt, sich auch bei Santtu einzuschleimen.

Ich überlegte lange daran herum, doch es brachte mir schlussendlich nichts, ausser dass es mich davon abhielt zu schlafen.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt