Die Gedanken an den besagten Abend waren in meinem Kopf präsent und liessen mich auch nicht kalt. Je länger ich darüber nachdachte und unter Rikus Blicke mir einen völlig neuen Ablauf des Abends ausdachte, desto mehr merkte ich, wie meine Konzentration verschwand. Immer wieder verpasste ich mein Einsatz, verspielte mich oder sang einen völlig falschen Ton.
Es war fast schon ein Wunder, dass ich meine Gedanken nicht ins Mikrofon sprach, denn ich war im Kopf schon längst nicht mehr im Studio.Nach dem auch der letzte Song gespielt wurde, berief ich eine kurze Raucherpause ein.
Sofort stimmten mir die Jungs zu, denn auch sie hörten, dass ich nicht bei der Sache war.
Wir stellten uns also raus in die frische Luft, wo ich erstmal durchatmete und mich versuchte zu Ordnen. Ich stellte mich etwas weg von Riku, um seinen Blicken zu entkommen und ihn etwas zu verdrängen.Er machte es mir leicht, denn kaum waren wir draussen, legte er den Arm um Jukkas Hüfte, um ihn etwas an sich zu reissen und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Die beiden kamen sich nahe und niemand sagte etwas dagegen. Auch wenn es für mich keinen schönen Anblick war, lenkte es meine Gedanken um.
Nun war Jukka in meinem Kopf, der Rikus Zärtlichkeiten erfahren durfte. Es waren Gedanken, die meine Lust auf Riku sofort verschwinden liess und mich sogar etwas traurig machten, doch es half mir Riku wieder als einfachen Kollegen anzusehen. Anders als geplant, liess ich es mit dem Rauchen sein, denn auch diese Lust wurde mir durch eine einfache Geste genommen.Während die anderen ein wenig herum scherzten und die Raucherpause genossen, setzte ich mich wieder ins Studio, nahm meine Gitarre und versuchte den Song nochmals fehlerlos zu spielen. Auch wenn ich nicht ganz fertig wurde, da die Pause sich dem Ende neigte, gelang es mir nach den Noten zu spielen und keinen Ausrutscher zu machen.
Es motivierte mich den Rest der Probe weiterzuspielen und konzentriert zu bleiben.
Auch meine Stimme war wieder da und ich verpasste keinen Einsatz mehr.Die Harmonie war wieder hergestellt und die Proben wurden für heute erfolgreich abgeschlossen.
Während sich Sami, Raul und Jukka auf ein Feierabendbier gefasst machten, entschied ich mich wieder zu verziehen und verabschiedete mich von der Truppe.Auch Riku machte sich auf den Weg nachhause, um seinen Feierabendpläne nachzugehen. Wir gingen gemeinsam zu den Parkplätzen, wo wir uns nochmals zur Verabschiedung Umarmten. “Ist bei dir alles gut?”, fragte Riku prüfend nach, bevor ich ins Auto einsteigen konnte.
“Alles bestens.”, bestätigte ich, worauf er nur unsicher lächelte. Er schien mit meiner Antwort nicht zufrieden zu sein, denn er machte keine Anstalten zu gehen. “Müssen wir nochmals miteinander reden?”, fragte er wieder in derselben Unsicherheit, wie zuvor.
“Wenn du willst, können wir gerne aber von meiner Seite ist alles gesagt.”, erwiderte ich. Auch meine Unsicherheit stieg, denn auch wenn es fast schon offensichtlich war, wusste ich nicht, worauf er hinauswollte. Merkte er meine fehlende Konzentration?
Vermisste er meine Küsse?
Sah er mir den Hass auf Jukka an, als er diesem etwas ins Ohr flüsterte?
Zu gerne würde ich wissen wollen, was Riku sorgen bereitete, um ihm diese nehmen zu können.Riku nickte nur, nahm meine Antwort so hin und stieg fast schon enttäuscht ins Auto, bevor er losfuhr.
Ich stellte mich schon auf einen ruhigen Abend ein, versuchte die Konversation mit Riku zu vergessen und schaute stattdessen das Eishockeyspiel im Fernseher. Natürlich durfte dazu ein Bier nicht fehlen.
Vor allem nicht, wenn mein Lieblingsteam am Gewinnen war und ich vor Nervosität fast schon an der Flasche hing.Viel trinken konnte dennoch nicht, denn noch bevor das Spiel offiziell für beendet erklärt wurde, klingelte es an der Tür.
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The fight against the silence - 'til the last breath
Fanfic-Geschichte wird vorerst nicht weiter bearbeitet- Gefangen in einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt ist, sucht Samu nun seinen Weg zum Erfolg. Nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass der Sänger nicht nur mit seiner kürzlich erhaltenen Diagn...