The appartement

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Etwas unsicher schlich ich durch den Flur und schaute mich etwas um. Seine Wohnung war klein, doch es standen viele
Instrumente herum. An den Wänden hingen verschiedene Gitarren und Bässe, im Wohnzimmer stand ein kleines Keyboard. Neben an eine kleine Holzkiste, welches ein Gajon darstellen sollte.
Es war schlicht dekoriert.
Keine Blume, bis auf eine halbvertrocknete Efeu tute, die auf einem Holzschrank im Flur stand und müde vor sich her vegetierte.

Die Böden in dem Wohnzimmer, wie auch im Schlafzimmer waren mit Teppich ausgelegt, was der Wohnung eine gewisse wärme verlieh und angenehm an den Füssen war.
Ich tippte darauf, dass die Teppiche neu sind, denn die sahen noch lange nicht so versifft aus wie die verschimmelten und kaputten Fliessen im Bad.

Ein einfaches Sofa zierte das Wohnzimmer.
Kein Tisch, kein Fernseher und kein Gestell, ausser die Instrumente befanden sich hier.

Als wäre es Standard, schob Riku mit dem Fuss eine kleine Harasse vor sich her, während er versuchte die beiden Tassen aufrecht von der Küche ins Wohnzimmer zu befördern.
Die Harasse diente wohl als sein Beistelltisch, denn ein paar Abdrücke einer Kaffeetasse zierten das hellbraune Holz.
Riku stellte die Holzkiste vor das Sofa, stellte dir Tassen drauf und verschwand erneut in der Küche um Milch und Zucker zu holen.

“Wohnst du schon lange hier?”, fragte ich vorsichtig, während ich noch immer mitten im Wohnzimmer stand und mich umschaute.
Ich war überrascht, wie minimalistisch die Einrichtung war.
“Ja, seit fünf Jahren.”, antwortete Riku und setzte sich auf das Sofa. Ich tat es ihm gleich, nahm eine Tasse und legte meine Finger um das warme Porzellan.
“Danke das du mich geholt hast.”, bedankte ich mich leise und versuchte nicht an diesen Abend zu denken.

Es war mir etwas Peinlich, dass Riku mich so sehen musste.
Auch der aufstand, den ich vor meiner Mutter und meiner Geschwister machte, war mir mehr als unangenehm.
“Ich hoffe nur das es dir bald wieder besser geht.”, sagte Riku. Er legte die Hand auf mein Knie und schaute zu mir rüber.
“Du machst bestimmt eine schwierige Zeit durch. Die Trennung wird es nicht leichter machen. Aber glaub mir, sobald du den Schmerz überwunden hast wirst du Glücklicher denn je. Solange du jemand an deiner Seite brauchst werde ich versuchen für dich da zu sein. Wenn du die schnauzte voll hast von einem Wildfremden, wird Jukka für dich da sein, wenn seine Energie zu wild ist, werden Raul, Sami, Mikko oder vielleicht auch noch andere, die ich nicht kenne für dich da sein. Du bist nie alleine.”, sagte Riku. Seine Hand auf meinem Knie, wie auch seine Stimme wirkte so beruhigend.
Seinen Blick zeigte mir die ernst er es meinte und wie auch er mit mir litt.

Ich verstand nicht, was Riku an mir fand, denn er hatte recht.
Wir haben uns zwei Mal getroffen. Er war mir noch immer fremd, doch er setzte sich mehr für mich ein als Sanna es gerade tat. Seine mitfühlende, helfende Art machten es mir leicht ihm zu vertrauen.

Ich erwiderte nichts auf seine Aussage, denn ich versuchte meine Emotionen zu vermeiden. Seine beinahe berührende Worten trafen mich auf eine ganz neue Art, denn ich hatte schon vergessen wie es sich anfühlt, geschätzt zu werden.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt