The red light

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Nach weiteren schlaflosen Stunden, entschied ich mich etwas frische Luft zu schnappen.
Ich raffte mich also auf, holte mein Handy und die Zigaretten aus der noch immer feuchten Jacke und setzte mich damit auf den Balkon.

Es verging keine Minute, bis ich meine Entscheidung bereute, denn es war noch immer so kalt.
Ich drückte meine Arme an mein Körper, damit die Wärme nicht verloren ging, zog die Kapuze von Rikus Pulli über mein Gesicht und versuchte mit dem fast leeren Feuerzeug die Zigarette zum Glühen zu bringen.
Nach ein paar versuchten klappte es endlich und ich konnte meine Lunge mit dem Nikotin füllen. Wieder versuchte ich es nur mit kleinen zügen, die ich vorsichtig einatmete, um das Husten zu vermeiden, was mir zunächst wieder gelang.
Ich setzte mich auf den Stuhl, der an der Wand stand und genoss die Aussicht, während ich vor mich hin zitterte und die Zigarette rauchte.

Die stille hielt nicht lange an, denn die Kälte, die durch die offene Balkontür ins Innere geriet muss Riku geweckt haben.
Etwas Müde und zerzaust stand er plötzlich vor mir und schaute zu mir, als hätte er mich bereits mit einer Zigarette im Mund erwartet. Dennoch war es mir unangenehm. Langsam stiess ich ein letztes Mal den Rauch aus meinem Körper und suchte einen geeigneten Ort, um die halb angefangene Zigarette auszulöschen.
“Konntest du nicht schlafen?”, fragte er nach und beobachtete mich, wie ich die Zigarette an die Eisenstange des Balkons drückte, um diese später wieder in die Schachtel zu stossen.
Ich schüttelte nur den Kopf und verstaute die Schachtel in die Hosentaschen.
“Lass uns reingehen, bevor du dich erkältest.”, sagte Riku und ging schonmal in die Wärme.

Ich folgte ihm und setzte mich wortlos wieder aufs Sofa, in der Hoffnung, dass er mir wieder etwas Gesellschaft leistete, doch Riku ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen.
“Hast du eine Leinwand für das Ding?”, versuchte ich eine Konversation anzufangen und zeigte dabei auf den Beamer.

Riku schaute lange auf das Gerät, schien zu überlegen, ob mich das rote Lämpchen störte, bevor er wieder zu mir schaute und die Frage beantwortete.
“Ich projektiere das Bild auf die Wand. Ist das zu Hell?”, fragte er zurück und deutete auf das Lämpchen. Ich schüttelte den Kopf.
“Ich hab den erst vorhin bemerkt.”, sagte ich.
Riku nickte nur.

Er schien zu müde zu sein um ein Gespräch zu führen, dennoch war er zu wach um wieder zurück in den Schlaf zu verfallen, weshalb er in dem Türbogen stand und in den Raum schaute.
“Sorry falls ich dich geweckt habe.”, entschuldigte ich mich. Auch wenn es eine ernst gemeinte Entschuldigung war, diente diese mehr dazu das Schweigen aufzulösen.
“Du hast mich nicht geweckt. Keine Sorge.”, sagte er und lächelte mich an.
“Möchtest du ein Film schauen?”, fragte er nach kurzer Überlegung. Auch ich zögerte, denn ich sollte etwas schlafen, dennoch gefiel mir der Gedanke neben Riku einen Film zu schauen.

Riku lächelte nur kurz, bevor er den Laptop auf die Holzharasse, die zuvor noch als Tisch diente, stellte und im Internet nach einem Film schaute.
“Hast du einen Wunsch?”, fragte er nach. Ich schüttelte den Kopf, denn alle Filme, die mir in den Kopf schossen, waren entweder Liebesfilme, oder Filme, die ich mit Luukas immer geschaut hatte. Beide Arten konnte ich gerade nicht ertragen.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt